2. Abgrenzung des Arbeitsgebietes und dessen naturräumliche Gliederung
2.1 Arbeitsgebiet
Die Grenzen des Arbeitsgebietes orientieren sich
vornehmlich an natürlichen Grenzen, aus Grün-
den der Arbeitsökonomie auch an den heutigen
Kreis- und Gemeindegrenzen in Anlehnung an
das Archivsystem im Niedersächsischen Landes-
amt für Denkmalpflege, Hannover. Diese Vorge-
hensweise ist auch darin begründet, dass Unter-
suchungen zur Kaiserzeit in den angrenzenden
Gebieten bereits vorliegen (von Uslar 1938, Stel-
zer 1956, Wilhelmi 1969, Harck 1972, Milden-
berger 1972, Becker 1996).
Das Arbeitsgebiet umfasst die Landkreise - von
Süd nach Nord - Göttingen, Osterode am Harz,
Northeim, Holzminden, Hameln, Hildesheim
und den Südteil des Landkreises Hannover mit
den Gemeinden Barsinghausen, Gehrden, Hem-
mingen, Laatzen, Lehrte, Pattensen, Ronnen-
berg, Seelze, Sehnde, Springe und Wennigsen.
Die Fläche des Arbeitsgebietes beträgt insgesamt
etwa 6500 km2 (Südhannover ca. 800 km2,
Northeim 1266 km2, Hildesheim 1205 km2,
Göttingen 1117 km2, Hameln 796 km2, Holzmin-
den 692 km2, Osterode am Harz 637 km2). Be-
grenzt wird es im Norden durch die Stadt Han-
nover und durch den Verlauf des Mittelland-
kanals, der gleichzeitig auch die Grenze der
niedersächsischen Geest im Norden zu den Löß-
börden des Südens bildet. Im Westen ist die
Weser eine natürliche und politische Grenze
zugleich, im Osten wird die Grenze des Arbeits-
gebietes annähernd durch den Verlauf der Inner-
ste markiert, bis diese an die Grenze des Regie-
rungsbezirkes Hannover zum Regierungsbezirk
Braunschweig stößt. Der Höhenzug des Hain-
berges und der Harzrand bilden eine natürliche
Grenze nach Osten.
Im weiteren Verlauf nach Süden entlang des Harz-
randes bildet die Landesgrenze des Bundeslandes
Niedersachsen die Grenze des Arbeitsgebietes
und trennt damit auch historisch gewachsene
Wirtschafts- und Traditionsräume, wie etwa das
niedersächsische Untere Eichsfeld vom thüringi-
schen Oberen Eichsfeld.
Die folgenden Kapitel 2.2 bis 2.7 besitzen aufgrund
der Größe des Arbeitsgebietes nur Übersichtscha-
rakter; im Katalogteil werden die naturräumlichen
Gegebenheiten der einzelnen Siedlungen detail-
lierter beschrieben. Die damit verbundenen sied-
lungsarchäologischen Fragestellungen werden in
Kap. 7 diskutiert.
2.2 Geologischer Überblick
2.2.1 Geologischer Aufbau
Das niedersächsische Bergvorland weist haupt-
sächlich Lockergestein (Kies, Sand, Ton u. a.) des
Quartärs auf. Diese sind geologisch junge, unver-
festigte, eiszeitliche oder nacheiszeitliche Bildun-
gen, die die älteren Schichten des Tertiärs und die
Festgesteine des Mesozoikums in einer Mäch-
tigkeit von z. T. mehreren hundert Metern über-
decken.1
Das niedersächsische Bergland bildet die mittlere
Zone der großen deutschen Mittelgebirgsschwel-
le. Die an ihrem Aufbau beteiligten Gesteins-
schichten können in zwei größere Abteilungen
gegliedert werden: zum einen in die den Unter-
bau bildenden Schichtkomplexe des Erdalter-
tums (Paläozoikum) vom Silur bis zum Rotliegen-
den, zum anderen in die den Oberbau oder das
„Deckgebirge“ bildenden Schichten des Erdmit-
telalters (Mesozoikum) vom Zechstein bis zur
Kreide. Die Schichten des Paläozoikums treten
im Arbeitsgebiet nur im Harz an die Oberfläche,
ansonsten werden sie durch die jüngeren Schich-
ten des Mesozoikums überdeckt.
Die Schichten des Deckgebirges wurden seit dem
beginnenden Jura durch tektonische Prozesse zu
einem Bruchfaltengebirge umgestaltet. Die Haupt-
streichrichtung der Faltungsachsen in Südnieder-
sachsen ist die SO-NW verlaufende, herzynische;
diese wird westlich des Harzes von dem rheinisch
streichenden Leinegraben und Solling durchsetzt.
Durch diese Vergitterung der geologischen Streich-
richtungen kam es zu komplizierten Bruch- und
1 Die Ausführungen in diesem Kapitel beruhen im wesentlichen auf Hamm (1952), Hennigsen u. Katzung (1992), Seedorf
u. Meyer (1991) sowie der Geographie Deutschlands (1990) und den im topographischem Kapitel erwähnten Atlanten.
Des weiteren wurden diverse geologische Karten benutzt (Rohde 1981, Vinken 1971, Geologische Übersichtskarte von
Deutschland aus dem Diercke Weltatlas, Braunschweig 1975).
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2.1 Arbeitsgebiet
Die Grenzen des Arbeitsgebietes orientieren sich
vornehmlich an natürlichen Grenzen, aus Grün-
den der Arbeitsökonomie auch an den heutigen
Kreis- und Gemeindegrenzen in Anlehnung an
das Archivsystem im Niedersächsischen Landes-
amt für Denkmalpflege, Hannover. Diese Vorge-
hensweise ist auch darin begründet, dass Unter-
suchungen zur Kaiserzeit in den angrenzenden
Gebieten bereits vorliegen (von Uslar 1938, Stel-
zer 1956, Wilhelmi 1969, Harck 1972, Milden-
berger 1972, Becker 1996).
Das Arbeitsgebiet umfasst die Landkreise - von
Süd nach Nord - Göttingen, Osterode am Harz,
Northeim, Holzminden, Hameln, Hildesheim
und den Südteil des Landkreises Hannover mit
den Gemeinden Barsinghausen, Gehrden, Hem-
mingen, Laatzen, Lehrte, Pattensen, Ronnen-
berg, Seelze, Sehnde, Springe und Wennigsen.
Die Fläche des Arbeitsgebietes beträgt insgesamt
etwa 6500 km2 (Südhannover ca. 800 km2,
Northeim 1266 km2, Hildesheim 1205 km2,
Göttingen 1117 km2, Hameln 796 km2, Holzmin-
den 692 km2, Osterode am Harz 637 km2). Be-
grenzt wird es im Norden durch die Stadt Han-
nover und durch den Verlauf des Mittelland-
kanals, der gleichzeitig auch die Grenze der
niedersächsischen Geest im Norden zu den Löß-
börden des Südens bildet. Im Westen ist die
Weser eine natürliche und politische Grenze
zugleich, im Osten wird die Grenze des Arbeits-
gebietes annähernd durch den Verlauf der Inner-
ste markiert, bis diese an die Grenze des Regie-
rungsbezirkes Hannover zum Regierungsbezirk
Braunschweig stößt. Der Höhenzug des Hain-
berges und der Harzrand bilden eine natürliche
Grenze nach Osten.
Im weiteren Verlauf nach Süden entlang des Harz-
randes bildet die Landesgrenze des Bundeslandes
Niedersachsen die Grenze des Arbeitsgebietes
und trennt damit auch historisch gewachsene
Wirtschafts- und Traditionsräume, wie etwa das
niedersächsische Untere Eichsfeld vom thüringi-
schen Oberen Eichsfeld.
Die folgenden Kapitel 2.2 bis 2.7 besitzen aufgrund
der Größe des Arbeitsgebietes nur Übersichtscha-
rakter; im Katalogteil werden die naturräumlichen
Gegebenheiten der einzelnen Siedlungen detail-
lierter beschrieben. Die damit verbundenen sied-
lungsarchäologischen Fragestellungen werden in
Kap. 7 diskutiert.
2.2 Geologischer Überblick
2.2.1 Geologischer Aufbau
Das niedersächsische Bergvorland weist haupt-
sächlich Lockergestein (Kies, Sand, Ton u. a.) des
Quartärs auf. Diese sind geologisch junge, unver-
festigte, eiszeitliche oder nacheiszeitliche Bildun-
gen, die die älteren Schichten des Tertiärs und die
Festgesteine des Mesozoikums in einer Mäch-
tigkeit von z. T. mehreren hundert Metern über-
decken.1
Das niedersächsische Bergland bildet die mittlere
Zone der großen deutschen Mittelgebirgsschwel-
le. Die an ihrem Aufbau beteiligten Gesteins-
schichten können in zwei größere Abteilungen
gegliedert werden: zum einen in die den Unter-
bau bildenden Schichtkomplexe des Erdalter-
tums (Paläozoikum) vom Silur bis zum Rotliegen-
den, zum anderen in die den Oberbau oder das
„Deckgebirge“ bildenden Schichten des Erdmit-
telalters (Mesozoikum) vom Zechstein bis zur
Kreide. Die Schichten des Paläozoikums treten
im Arbeitsgebiet nur im Harz an die Oberfläche,
ansonsten werden sie durch die jüngeren Schich-
ten des Mesozoikums überdeckt.
Die Schichten des Deckgebirges wurden seit dem
beginnenden Jura durch tektonische Prozesse zu
einem Bruchfaltengebirge umgestaltet. Die Haupt-
streichrichtung der Faltungsachsen in Südnieder-
sachsen ist die SO-NW verlaufende, herzynische;
diese wird westlich des Harzes von dem rheinisch
streichenden Leinegraben und Solling durchsetzt.
Durch diese Vergitterung der geologischen Streich-
richtungen kam es zu komplizierten Bruch- und
1 Die Ausführungen in diesem Kapitel beruhen im wesentlichen auf Hamm (1952), Hennigsen u. Katzung (1992), Seedorf
u. Meyer (1991) sowie der Geographie Deutschlands (1990) und den im topographischem Kapitel erwähnten Atlanten.
Des weiteren wurden diverse geologische Karten benutzt (Rohde 1981, Vinken 1971, Geologische Übersichtskarte von
Deutschland aus dem Diercke Weltatlas, Braunschweig 1975).
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