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ne Sonneneinstrahlung den Nordhang, der des-
halb auch die niedrigsten Temperaturen aufweist.
Damit sind die südlichen Hanglagen auch weni-
ger frostgefährdet als die Niederungen, zudem
bewirkt die Neigung eine bessere und schnellere
Abtrocknung des Bodens (Leiber 1987, 7; Hum-
mel 1957, 47).
2.5.2 Winde
Der Wind weht zumeist aus west- und südwest-
lichen Richtungen, im Sommer bringen auch Nord-
westwinde verstärkt Niederschläge mit sich. Wär-
mebegünstigt ist das Gebiet zwischen der Porta-
Westfalica und Holzminden, wo es aufgrund von
Föhnerscheinungen zu Temperaturerhöhungen
kommt. Auch das Leine- und Innerstetal gehören
zu den Föhntälern.
2.5.3 Niederschläge
Der größte Teil des Gebietes kommt auf 600 bis
800 mm Niederschlag im langjährigen Mittel, nur
um den Harz und das Weserbergland liegen die Nie-
derschlagsmengen leicht erhöht (800-1000 mm).
Ausgeprägte Regenschattengebiete unter 750 mm
und z. T. sogar unter 600 mm finden sich im Weser-
und Leinebergland (etwa Bramwald, Dransfelder
Hochfläche und Eichsfelder Becken) sowie im
nordöstlichen Bergvorland (Hildesheimer Börde).
In diesen Gebieten wird verstärkt kontinentales
Klima wirksam (Hoffmeister u. Schnelle 1937;
1950; Seedorf u. Meyer 1991; Heege 1989, 14).
Der Harz und andere quer zur Strömungsrichtung
der Luftmassen verlaufende Höhenzüge des Berg-
landes wirken als Regenfänger, die sich daraus
resultierenden Niederschlagsmengen ergeben da-
bei bis zu 1400 mm im Jahr. Im Jahresverlauf fin-
den sich die meisten Niederschläge im Sommer
(Juli/August), Februar und März dagegen sind die
Monate mit den geringsten Niederschlägen.
2.6 Hydrologie
2.6.1 Flussdichte
Die Flussdichte ist in den drei beschriebenen Teil-
landschaften unterschiedlich (Seedorf u. Meyer
1991, Abb. 142). Der Harz weist aufgrund der
hohen Jahresniederschläge und der undurchlässi-
gen Gesteine die größte Flussdichte in Nieder-
sachsen auf. Das Berg- und Hügelland besitzt eben-
falls ein recht engmaschiges Gewässernetz. Die

geringste Flussdichte weisen die Muschelkalk-
hochflächen des Göttinger Waldes, die Dransfel-
der und Ottensteiner Hochfläche sowie die Sand-
steinhöhen des Solling auf (Seedorf u. Meyer
1991, 261).
Die Flussdichte im südniedersächsischen Lößbör-
degebiet ist „normal“, im Vergleich etwa zur nie-
dersächsischen Geest, wo die Flussdichte im
Schnitt geringer ist (Seedorf u. Meyer 1991,261).
2.6.2 Flüsse
Der größte Fluss im Arbeitsgebiet ist die Weser,
die bei Hann. Münden aus dem Zusammenfluss
von Fulda und Werra entsteht. Von Hann. Mün-
den bis nach Lauenförde folgt die Weser dem
Scheitel des Buntsandsteingewölbes und durch-
bricht bei Lauenförde das Gebirge. Im weiteren
Verlauf Richtung Holzminden verläuft der Fluss
an der Grenze der Muschelkalkfläche der Pader-
borner Hochebene und dem Buntsandsteinfuß
des Sollings. Durch starke Seitenerosion wurden
die weichen Tone und Mergel des Röt ausge-
räumt, sodass ein breites Tal entstand, in dem
auch die Hauptorte Höxter und Holzminden lie-
gen. Von Holzminden bis nach Bodenwerder hat
sich die Weser in den harten Muschelkalk der
Ottensteiner Hochfläche eingegraben, der Fluss-
lauf mäandriert stark, das Tal ist eng und steil-
wandig. Etwa in der Höhe von Hameln ändert
sich das Bild der Weser ein viertes Mal, hier hat
der Fluss die weichen Tone und Mergel des Lias
ausgeräumt und bildet eine weite Flussniederung
mit sanft geböschten Talbecken.
Der bedeutendste Nebenfluss der Weser im Arbeits-
gebiet ist die Leine; der Zusammenfluss erfolgt
aber erst außerhalb des Arbeitsgebietes. Die Lei-
ne entspringt nördlich von Leinefelde in Thürin-
gen und tritt bei Friedland ins Arbeitsgebiet ein.
Sie verläuft dann bei Göttingen und Northeim bis
Einbeck in einem mehrere Kilometer breiten Gra-
ben. Nördlich von Salzderhelden verengt sich das
Leinetal auf ca. 300 m Breite. Bei Sarstedt an der
Einmündung der Innerste beginnt der Unterlauf
der Leine, hier ist er tief in den kiesigen und san-
digen Untergrund eingeschnitten. Die größten
Nebenflüsse der Leine sind die Innerste und die
Rhume, deren Hauptwassermengen aus dem Harz
kommen. Die wichtigsten Nebenflüsse der Rhu-
me wiederum sind die Harzflüsse Oder und Sie-
ber, die ebenfalls sehr wasserreich sind. Auch die
Innerste hat ihren Ursprung im Harz, wie auch ihr
Nebenfluss Grane. Weitere Nebenflüsse der In-

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