Taf. 12:1). Während die Halbmondstiche beson-
ders charakteristisch für das frühe Großgartach
sind, erinnern die feinen Bogenlinien noch an die
Hinkelsteiner Bäumchen- bzw. Bogenbandmoti-
ve791. So ist der Halbmondstich in der Wetterau
bisher nur für die Phase GG1 (nach Eisenhauer
1996, entspricht fGG nach Spatz 1996) belegt792.
Eine weitere Scherbe mit tief eingestochenen
Halbmondstichen (Motiv 52-1, Abb. 56) liegt als
Oberflächenfund aus einer Schwarzerdeverfär-
bung aus Grone-(III), Ldkr. Göttingen (Kat.-Nr.
52.32), vor (Taf. 20:32). Ein vergleichbares Motiv
findet sich beispielsweise auf einem Großgarta-
cher Bauchknickgefäß aus Grab 1 des Gräberfel-
des von Trebur, Ldkr. Groß-Gerau793. Eine zwei-
te Scherbe aus derselben Verfärbung ist aufgrund
der alternierend gesetzten Halbmondstiche (Mo-
tiv 53, Abb. 56) und einer unterbrochenen Zone
aus Furchenstichreihen (Motiv 48-6, Abb. 55,
entspricht Spatz 1996 Motiv 154) vermutlich
bereits in das folgende mGG oder sogar sGG zu
stellen (Kat.-Nr. 52.31; Taf. 20:31)^. Ein ähnli-
ches Motiv aus alternierend gesetzten Halbmond-
stichen findet sich auf einer Scherbe der Siedlung
Großgartach, Ldkr. Heilbronn (mGGB-sGG)795.
In diese Zeitspanne, möglicherweise aber auch
bereits in die Phase PF lassen sich noch drei wei-
tere Scherben von Bauchknickgefäßen, die als
Oberflächenfunde im Bereich der Schwarzerde-
verfärbung aufgelesen wurden, stellen (Kat.-Nr.
52.33-35; Taf. 20:33, 34; Taf. 21:35). Chronolo-
gisch aussagekräftig ist beispielsweise das hori-
zontale Band mit Fischgrätenmuster-Füllung aus
einfachen Ritzlinien ohne Mittel- und Begren-
zungslinien (Motiv 130, Abb. 65) in Begleitung
von Doppelstichen (Motive 190-1, 190-3, Abb.
69) (Taf. 20:33)796. Vergleichbare Verzierungsele-
mente finden sich auf Gefäßfragmenten der Fund-
stelle Weckrieden, Ldkr. Schwäbisch Hall, und
konnten von Spatz (1996) dem sGG-PF zugeord-
net werden797. Ebenfalls typisch für diesen Zeit-
raum ist das vorliegende Bandmotiv mit einer Fül-
lung aus einer Kombination von feinen, fischgrä-
tenmusterartig angeordneten Furcheneinzelstich-
linien mit parallelen Ritzlinien ohne Begren-
zungslinien (Motiv 61, Abb. 56) (Taf. 20:34)798.
Vergleichbare Motive aus dem Kontext der Pha-
sen mGGB-sGG liegen aus Großgartach-Lein-
garten, Ldkr. Heilbronn, vor799.
Für zwei weitere, mit Füllmotiven verzierte Scher-
ben aus Grone-(III) können bisher keine geeigne-
ten Parallelen angeführt werden (Kat.-Nr. 52.36-37;
Taf. 21:36-37). Bei dem einen Motiv handelt es
sich um ein Dreieck aus locker gesetzten, diago-
nalen dreizinkigen Stichen (Motiv 177, Abb. 68),
bei dem anderen um auffallend feine, fischgräten-
musterartig angeordnete Furcheneinzelstichli-
nien (Motiv 184, Abb. 68). Beide Stichtechniken
legen eine Datierung in die Phasen mGG bis sGG
nahe800.
Aus einer Grube (Stelle 1) desselben Fundplatzes
konnten vier Fragmente eines Bauchknickgefäßes
geborgen werden (Kat.-Nr. 52-l.l;Taf. 19:52-1.1),
für die sich Entsprechungen im hessischen Holz-
hausen, Schwalm-Eder-Kreis, und in Stuttgart-
Mühlhausen finden801. Die Ornamentik in ihrer
Kombination aus breiten und schmalen zonalen
Motiven (40, 6 oder 78, Abb. 51, 55, 57) mit dem
Füllornament 180 (Abb. 68, vergleichbar mit
Spatz Motiv 633) und einer Girlande mit Ritzli-
nienfüllung, die von Doppelstichen begleitet wird
(Motiv 195, Abb. 69, ähnlich Spatz Motiv 731),
ist charakteristisch für die Zeitspanne sGG bis
PF802. Eine weitere Scherbe aus dieser Grube mit
einem mindestens dreiteiligen fischgrätenmuster-
artigen Band aus kurzen Einschnitten, ohne waa-
gerechte Unterteilungen (Motiv 137, Abb. 65),
aber mit kombinierten Doppelstichen, bekräftigt
diesen Datierungsansatz (Taf. 19:3; zur Datierung
vgl. Liste 1). Darüber hinaus befanden sich in die-
ser Grube (Stelle 1) einige unverzierte Randscher-
ben von Vorratsgefäßen, die keine maßgebliche
791 Vgl. Spatz 1996, 264, 268, 303, 402, Beilage 9: Motiv 216 u. 359; Meier-Arendt 1972, Taf. 37:3- 4, Taf. 39:1.
792 Vgl. Eisenhauer 1996, Abb. 2.27.
793 Hock 1991, 50.
794 Siehe dazu Spatz 1996, 287, Beilage 9: Motiv 154.
795 Spatz 1996, Taf. 53:28.
796 Zur Datierung vgl. Liste 1.
797 Spatz 1996, Taf. 100:12, 17. '
798 Dazu Spatz 1996, 304: Tab. 24:F(E2) und R(E), 305-306.
799 Zur Kombination von feinen Furcheneinzelstichlinien mit Ritzlinien vgl. Spatz 1996, Taf. 49:17, 54:5.
800 Vgl. Spatz 1996, 303-306.
801 Raetzel-Fabian 1988, Abb. 115: rechts unten. Lichardus 1976, Taf. 99:3.
802 Vgl. Spatz 1994, bes. 23-24; 1996, bes. 287-289, 290-295, Beilage 9: Motiv 633, 731.
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ders charakteristisch für das frühe Großgartach
sind, erinnern die feinen Bogenlinien noch an die
Hinkelsteiner Bäumchen- bzw. Bogenbandmoti-
ve791. So ist der Halbmondstich in der Wetterau
bisher nur für die Phase GG1 (nach Eisenhauer
1996, entspricht fGG nach Spatz 1996) belegt792.
Eine weitere Scherbe mit tief eingestochenen
Halbmondstichen (Motiv 52-1, Abb. 56) liegt als
Oberflächenfund aus einer Schwarzerdeverfär-
bung aus Grone-(III), Ldkr. Göttingen (Kat.-Nr.
52.32), vor (Taf. 20:32). Ein vergleichbares Motiv
findet sich beispielsweise auf einem Großgarta-
cher Bauchknickgefäß aus Grab 1 des Gräberfel-
des von Trebur, Ldkr. Groß-Gerau793. Eine zwei-
te Scherbe aus derselben Verfärbung ist aufgrund
der alternierend gesetzten Halbmondstiche (Mo-
tiv 53, Abb. 56) und einer unterbrochenen Zone
aus Furchenstichreihen (Motiv 48-6, Abb. 55,
entspricht Spatz 1996 Motiv 154) vermutlich
bereits in das folgende mGG oder sogar sGG zu
stellen (Kat.-Nr. 52.31; Taf. 20:31)^. Ein ähnli-
ches Motiv aus alternierend gesetzten Halbmond-
stichen findet sich auf einer Scherbe der Siedlung
Großgartach, Ldkr. Heilbronn (mGGB-sGG)795.
In diese Zeitspanne, möglicherweise aber auch
bereits in die Phase PF lassen sich noch drei wei-
tere Scherben von Bauchknickgefäßen, die als
Oberflächenfunde im Bereich der Schwarzerde-
verfärbung aufgelesen wurden, stellen (Kat.-Nr.
52.33-35; Taf. 20:33, 34; Taf. 21:35). Chronolo-
gisch aussagekräftig ist beispielsweise das hori-
zontale Band mit Fischgrätenmuster-Füllung aus
einfachen Ritzlinien ohne Mittel- und Begren-
zungslinien (Motiv 130, Abb. 65) in Begleitung
von Doppelstichen (Motive 190-1, 190-3, Abb.
69) (Taf. 20:33)796. Vergleichbare Verzierungsele-
mente finden sich auf Gefäßfragmenten der Fund-
stelle Weckrieden, Ldkr. Schwäbisch Hall, und
konnten von Spatz (1996) dem sGG-PF zugeord-
net werden797. Ebenfalls typisch für diesen Zeit-
raum ist das vorliegende Bandmotiv mit einer Fül-
lung aus einer Kombination von feinen, fischgrä-
tenmusterartig angeordneten Furcheneinzelstich-
linien mit parallelen Ritzlinien ohne Begren-
zungslinien (Motiv 61, Abb. 56) (Taf. 20:34)798.
Vergleichbare Motive aus dem Kontext der Pha-
sen mGGB-sGG liegen aus Großgartach-Lein-
garten, Ldkr. Heilbronn, vor799.
Für zwei weitere, mit Füllmotiven verzierte Scher-
ben aus Grone-(III) können bisher keine geeigne-
ten Parallelen angeführt werden (Kat.-Nr. 52.36-37;
Taf. 21:36-37). Bei dem einen Motiv handelt es
sich um ein Dreieck aus locker gesetzten, diago-
nalen dreizinkigen Stichen (Motiv 177, Abb. 68),
bei dem anderen um auffallend feine, fischgräten-
musterartig angeordnete Furcheneinzelstichli-
nien (Motiv 184, Abb. 68). Beide Stichtechniken
legen eine Datierung in die Phasen mGG bis sGG
nahe800.
Aus einer Grube (Stelle 1) desselben Fundplatzes
konnten vier Fragmente eines Bauchknickgefäßes
geborgen werden (Kat.-Nr. 52-l.l;Taf. 19:52-1.1),
für die sich Entsprechungen im hessischen Holz-
hausen, Schwalm-Eder-Kreis, und in Stuttgart-
Mühlhausen finden801. Die Ornamentik in ihrer
Kombination aus breiten und schmalen zonalen
Motiven (40, 6 oder 78, Abb. 51, 55, 57) mit dem
Füllornament 180 (Abb. 68, vergleichbar mit
Spatz Motiv 633) und einer Girlande mit Ritzli-
nienfüllung, die von Doppelstichen begleitet wird
(Motiv 195, Abb. 69, ähnlich Spatz Motiv 731),
ist charakteristisch für die Zeitspanne sGG bis
PF802. Eine weitere Scherbe aus dieser Grube mit
einem mindestens dreiteiligen fischgrätenmuster-
artigen Band aus kurzen Einschnitten, ohne waa-
gerechte Unterteilungen (Motiv 137, Abb. 65),
aber mit kombinierten Doppelstichen, bekräftigt
diesen Datierungsansatz (Taf. 19:3; zur Datierung
vgl. Liste 1). Darüber hinaus befanden sich in die-
ser Grube (Stelle 1) einige unverzierte Randscher-
ben von Vorratsgefäßen, die keine maßgebliche
791 Vgl. Spatz 1996, 264, 268, 303, 402, Beilage 9: Motiv 216 u. 359; Meier-Arendt 1972, Taf. 37:3- 4, Taf. 39:1.
792 Vgl. Eisenhauer 1996, Abb. 2.27.
793 Hock 1991, 50.
794 Siehe dazu Spatz 1996, 287, Beilage 9: Motiv 154.
795 Spatz 1996, Taf. 53:28.
796 Zur Datierung vgl. Liste 1.
797 Spatz 1996, Taf. 100:12, 17. '
798 Dazu Spatz 1996, 304: Tab. 24:F(E2) und R(E), 305-306.
799 Zur Kombination von feinen Furcheneinzelstichlinien mit Ritzlinien vgl. Spatz 1996, Taf. 49:17, 54:5.
800 Vgl. Spatz 1996, 303-306.
801 Raetzel-Fabian 1988, Abb. 115: rechts unten. Lichardus 1976, Taf. 99:3.
802 Vgl. Spatz 1994, bes. 23-24; 1996, bes. 287-289, 290-295, Beilage 9: Motiv 633, 731.
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