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Bauerochse, Andreas [Hrsg.]; Haßmann, Henning [Hrsg.]; Püschel, Klaus [Hrsg.]; Schultz, Michael [Hrsg.]
"Moora" - Das Mädchen aus dem Uchter Moor: eine Moorleiche der Eisenzeit aus Niedersachsen (Band 47): Naturwissenschaftliche Ergebnisse — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2018

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Vorwort der Herausgeber
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https://doi.org/10.11588/diglit.68699#0015
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Vorwort der Herausgeber

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Vorwort der Herausgeber
Seit der Entdeckung der Moorleiche im Großen Moor bei Uchte in den Jahren 2000 und 2005 haben zahlreiche
Wissenschaftler an den Untersuchungen zum Leben und Lebensumfeld des aus der vorrömischen Eisenzeit
stammenden „Mädchens aus dem Uchter Moor“ mitgearbeitet. Unterschiedliche Disziplinen aus Medizin,
Anthropologie, Paläopathologie, Forensik, Archäologie und den Umweltwissenschaften haben den besonderen
Fund und sein Umfeld erforscht. Mediziner und Forensiker haben sich mit der Person selbst befasst, während
die archäologischen und umweltwissenschaftlichen Fragestellungen in einem dreijährigen, vom Niedersächsi-
schen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten gemeinsamen Projekt des Niedersächsischen
Landesamts für Denkmalpflege, des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen und des
Niedersächsischen Instituts für historische Küstenforschung bearbeitet wurden. Die Arbeitsschritte und Ergeb-
nisse wurden in diversen fächerübergreifenden Workshops und Symposien diskutiert. Das Spektrum reichte
von der geographischen Betrachtung des Landschaftraumes über die Rekonstruktion der Umwelt- und Lebens-
bedingungen bis zur Fokussierung auf einzelne Zellstrukturen auf mikroskopischer Ebene. In anthropologischer
Kleinarbeit wurde das fragmentierte Skelett rekonstruiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse dienten u.a.
den Forensikern und Anthropologen für die Rekonstruktion des Gesichtes.
Viele Fragen konnten nicht zuletzt durch die spontane und fortgesetzte Bereitschaft vieler Fachkolleginnen
und -kollegen unentgeltlich und unter erheblichem technischen Aufwand geklärt werden. Ihnen danken wir
besonders, ebenso wie auch den vielen Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrem Interesse, ihren Anregungen
und kritischen Anmerkungen das Vorhaben aus unterschiedlichen Blickwinkeln begleitet haben. Sie alle haben
wesentlich dazu beigetragen, das Leben und Lebensumfeld des Mädchens aus dem Uchter Moor nachzuzeich-
nen und damit das Verständnis um siedlungsgeographische Prozesse und die Lebensumstände in der vorrömi-
schen Eisenzeit zu erweitern und einen Beitrag zum Verständnis der Besiedlung der Moorgebiete
Nordwestdeutschlands zu leisten.
Der erste Teil der Monographie zum Mädchen aus dem Uchter Moor erschien im Jahr 2008 in Band 37
der Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (MAN). In ihm sind der historische Hintergrund,
die Umstände des Auffindens sowie erste rechtsmedizinische und anthropologische Ergebnisse publiziert. Mit
Teil 2 werden nun die Ergebnisse der Untersuchungen aus den nachfolgenden Jahren vorgelegt. Ausgenommen
sind hier die im Rahmen des Projektes erfolgten archäologischen Auswertungen aus dem Umfeld des Moores.
Diese werden im Rahmen einer Dissertationsschrift an der Universität Göttingen separat erscheinen.
Wie schon in Teil 1 der Monographie haben wir auch im vorliegenden Buch bewusst darauf verzichtet,
sich überschneidende Untersuchungen und unterschiedliche Ergebnisse und Interpretationen miteinander
abzugleichen, um somit die aktuellen Diskussionen abzubilden und weiter zu befördern. Die fortschreitende
Entwicklung bestehender Verfahren, und die Entwicklung neuer Methoden wird dabei zu einem stetig fort-
schreitenden Erkenntnisgewinn beitragen.
Die umfängliche und beispielhafte interdisziplinäre Zusammenarbeit, die uns immer wieder die Möglichkeit
der Einblicknahme in Fachbereiche weit abseits unserer eigenen Professionen geboten hat, war eine in jeder
Hinsicht bereichernde Erfahrung. Für diese Möglichkeit und das große Interesse und Engagement aller an dem
Projekt Beteiligten bedanken wir uns ganz herzlich. Dank auch den Kolleginnen und Kollegen, die bei der
fachlichen Redaktion mitgewirkt haben sowie an Frau Vijay Diaz (NLD) für die abschließende graphische
Bearbeitung der Abbildungen und das Layout.
 
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