Das Gräberfeld von Uelzen-Veerßen
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Abb.5 Gräberfeld Uelzen-Veerßen, Ldkr. Uelzen. Kennzeichnung der Grabungsflächen 1995-2001 (1), der Urnenfunde des 19. Jahrhun-
derts „an der Stederau" durch den Freiherrn G. 0. C. v. Estorff (2) sowie des Fundorts eines älterkaiserzeitlichen Gefäßes (Kat.-Nr. 3000)
im Jahr 2008 (3). Die Strichlinie markiert einen Bereich mit Urnenfunden aus Suchschnitten. Kartengrundlage: Topographische Karte
1:25.000, Blatt 3029. Vervielfältigt mit Erlaubnis des Herausgebers: LGLN - Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung
Niedersachsen. Ohne Maßstab.
vergleichbare Tendenzen etwa im rhein-wesergerma-
nisch geprägten Raum nicht fassbar seien (2007, 292).
Diesen überregionalen Wandel mit dem Auftre-
ten homogener elbgermanischer Formen gleichzu-
setzen, ist jedoch nicht statthaft, worauf bereits die
vorangehend in diesem Kapitel skizzierten kleinräu-
migen Entwicklungen hinweisen. Differenzierende
Analysen von Gestaltgebung, Dekor und Herstellung
erlauben zunehmend die Herausarbeitung kleinerer
räumlicher Einheiten innerhalb der prägenden elbger-
manischen Formensprache, die sich durchaus nicht
gleichlaufend verändern.
2 Das Gräberfeld von Uelzen-Veerßen
2.1 Topographische Situation
Das Gelände des Bestattungsplatzes von Uelzen-
Veerßen fällt sanft um einige Meter zum Lauf der
Stederau ab, die nördlich des Veerßener Walds mit
der Gerdau zusammenfließt und fortan die Ilme-
nau bildet. Die meisten der geborgenen Bestattungen
lagen innerhalb eines Kiefernmischwaldbestands,
des sogenannten Veerßener Walds, in der Gemar-
kung Veerßen des südlichen Uelzener Stadtgebiets.
Die Gemarkung grenzt heute nordnordwestlich an
die neu erbaute Bundesstraße 4. Südsüdöstlich der
Straße schließt Ackerland an, das teilweise bereits
zur Gemarkung Niendorf II von Wrestedt im Land-
kreis Uelzen gehört. Auch hier wurden einige Gräber
dokumentiert (Abb. 5).
Die Uferzonen der Stederau liegen im Untersu-
chungsgebiet auf etwa 36 bis 37 m NN, während das
Gelände jenseits der Niederung auf mehr als 50 m
NN ansteigt. Der Bachlauf stellt sich im Vergleich
zum Kartenwerk der „Kurhannoverschen Landes-
aufnahme" im späten 18. Jahrhundert (1776, Blatt
85) kaum verändert dar (Abb. 6). Auch hinsichtlich
der „Königlich Preußischen Landesaufnahme" von
1899 (herausgegeben 1901, Blatt 3029) weist die
Topographie keine nennenswerten Veränderungen
auf - Ackerland und Wald grenzten auch vor rund
100 Jahren im Bereich des Gräberfelds aneinander
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Abb.5 Gräberfeld Uelzen-Veerßen, Ldkr. Uelzen. Kennzeichnung der Grabungsflächen 1995-2001 (1), der Urnenfunde des 19. Jahrhun-
derts „an der Stederau" durch den Freiherrn G. 0. C. v. Estorff (2) sowie des Fundorts eines älterkaiserzeitlichen Gefäßes (Kat.-Nr. 3000)
im Jahr 2008 (3). Die Strichlinie markiert einen Bereich mit Urnenfunden aus Suchschnitten. Kartengrundlage: Topographische Karte
1:25.000, Blatt 3029. Vervielfältigt mit Erlaubnis des Herausgebers: LGLN - Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung
Niedersachsen. Ohne Maßstab.
vergleichbare Tendenzen etwa im rhein-wesergerma-
nisch geprägten Raum nicht fassbar seien (2007, 292).
Diesen überregionalen Wandel mit dem Auftre-
ten homogener elbgermanischer Formen gleichzu-
setzen, ist jedoch nicht statthaft, worauf bereits die
vorangehend in diesem Kapitel skizzierten kleinräu-
migen Entwicklungen hinweisen. Differenzierende
Analysen von Gestaltgebung, Dekor und Herstellung
erlauben zunehmend die Herausarbeitung kleinerer
räumlicher Einheiten innerhalb der prägenden elbger-
manischen Formensprache, die sich durchaus nicht
gleichlaufend verändern.
2 Das Gräberfeld von Uelzen-Veerßen
2.1 Topographische Situation
Das Gelände des Bestattungsplatzes von Uelzen-
Veerßen fällt sanft um einige Meter zum Lauf der
Stederau ab, die nördlich des Veerßener Walds mit
der Gerdau zusammenfließt und fortan die Ilme-
nau bildet. Die meisten der geborgenen Bestattungen
lagen innerhalb eines Kiefernmischwaldbestands,
des sogenannten Veerßener Walds, in der Gemar-
kung Veerßen des südlichen Uelzener Stadtgebiets.
Die Gemarkung grenzt heute nordnordwestlich an
die neu erbaute Bundesstraße 4. Südsüdöstlich der
Straße schließt Ackerland an, das teilweise bereits
zur Gemarkung Niendorf II von Wrestedt im Land-
kreis Uelzen gehört. Auch hier wurden einige Gräber
dokumentiert (Abb. 5).
Die Uferzonen der Stederau liegen im Untersu-
chungsgebiet auf etwa 36 bis 37 m NN, während das
Gelände jenseits der Niederung auf mehr als 50 m
NN ansteigt. Der Bachlauf stellt sich im Vergleich
zum Kartenwerk der „Kurhannoverschen Landes-
aufnahme" im späten 18. Jahrhundert (1776, Blatt
85) kaum verändert dar (Abb. 6). Auch hinsichtlich
der „Königlich Preußischen Landesaufnahme" von
1899 (herausgegeben 1901, Blatt 3029) weist die
Topographie keine nennenswerten Veränderungen
auf - Ackerland und Wald grenzten auch vor rund
100 Jahren im Bereich des Gräberfelds aneinander