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elender war es mit den Künsten und Wissenschaften
beschaffen. Die Druiden, welche die Jugend erzie-
hen und unterweisen musten,waren theils unwissende
Leute, theils bekümmerten sie sich nur um den Got-
tesdienst und theils hielten sie ihre Wissenschaft so
geheim, daß man viele Jahre brauchte, ehe man nur
etwas weniges von ihnen erlernen konnte. Sie
machten nicht leicht einen schriftlichen Aussatz, son-
dern brachten ihre Lehrsätze in Verse, welche die
Jugend durch öfters Vorsagen lernen mußte. In
diesen brachten sie ihnen die vornehmsten Begriffe
von der Unsterblichkeit der Seele und derselben
Wandrung von dem Lauf derGestirne,von derGrös-
se ihrer vermeinten Gottheiten u. s. w. bey. Von
dem häufigen Umgang mit den Boniern sollen sie
erst die Kunst zu schreiben und die Wissenschaft der
Zahlen erlernet haben.
§. 9. Diesen erst angeführten Druiden kam
auch die Besorgung des Gottesdienstes und aller
damit verknüpften Handlungen, absonderlich der
Opfer, zu» Sie stundessunrer einem Erzpriester, der
gemeiniglich ein Mann von grosser Einsicht und un-
sträflichen Lebenswandel war, anbey auch in
Staatssachen einen großen Einfluß hatte. Er hiel-
te sich mit seinen Unterpnestern gemeiniglich in Wäl-
dern unter hohen Eichenaus,weil die Britannien
diese Baume und die darauf wachsende Frucht für
sehr heilig hielten. Zu den lPriestern gehören auch
noch die Sarden, welche die merkwürdigen Thatett
ihrer Helden auf die Nachkommen mündlich fortge-
pflanzet Haden. Ihre vornehmsten Gottheiten wa-
ren Toran, soviel als Jupiter, Helus der Gott
des Krieges, Belus, Apollo, Tamma, Diana, An-
date oder Andraste die Göttin des Sieges.
§. io. Ede Casar nach Britannien gekom-
men und uns etwas w/niges von der Beschaffenheit
der Einwohner stbrisslich hinterlassen hat, wüste,
man wenig oder gor nichts von den mnern Angeld
Lenheiten der Insel. Und auch dieser sagt nur st»
viel,
elender war es mit den Künsten und Wissenschaften
beschaffen. Die Druiden, welche die Jugend erzie-
hen und unterweisen musten,waren theils unwissende
Leute, theils bekümmerten sie sich nur um den Got-
tesdienst und theils hielten sie ihre Wissenschaft so
geheim, daß man viele Jahre brauchte, ehe man nur
etwas weniges von ihnen erlernen konnte. Sie
machten nicht leicht einen schriftlichen Aussatz, son-
dern brachten ihre Lehrsätze in Verse, welche die
Jugend durch öfters Vorsagen lernen mußte. In
diesen brachten sie ihnen die vornehmsten Begriffe
von der Unsterblichkeit der Seele und derselben
Wandrung von dem Lauf derGestirne,von derGrös-
se ihrer vermeinten Gottheiten u. s. w. bey. Von
dem häufigen Umgang mit den Boniern sollen sie
erst die Kunst zu schreiben und die Wissenschaft der
Zahlen erlernet haben.
§. 9. Diesen erst angeführten Druiden kam
auch die Besorgung des Gottesdienstes und aller
damit verknüpften Handlungen, absonderlich der
Opfer, zu» Sie stundessunrer einem Erzpriester, der
gemeiniglich ein Mann von grosser Einsicht und un-
sträflichen Lebenswandel war, anbey auch in
Staatssachen einen großen Einfluß hatte. Er hiel-
te sich mit seinen Unterpnestern gemeiniglich in Wäl-
dern unter hohen Eichenaus,weil die Britannien
diese Baume und die darauf wachsende Frucht für
sehr heilig hielten. Zu den lPriestern gehören auch
noch die Sarden, welche die merkwürdigen Thatett
ihrer Helden auf die Nachkommen mündlich fortge-
pflanzet Haden. Ihre vornehmsten Gottheiten wa-
ren Toran, soviel als Jupiter, Helus der Gott
des Krieges, Belus, Apollo, Tamma, Diana, An-
date oder Andraste die Göttin des Sieges.
§. io. Ede Casar nach Britannien gekom-
men und uns etwas w/niges von der Beschaffenheit
der Einwohner stbrisslich hinterlassen hat, wüste,
man wenig oder gor nichts von den mnern Angeld
Lenheiten der Insel. Und auch dieser sagt nur st»
viel,