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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 2.1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.20631#0037
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in der Kirche des Kloster Heilsbronn. — Sarkophag der Mark-
gräfin Ann a, in Stein, ebendaselbst.— Eine kluge und eine
thörichte Jungfrau, an einem Portal der Sebalduskirche zu Nürn-
berg. Zwei ritterliche Figuren, in der Kirche zu Kloster Heils-
bronn, von unbekannten Meistern. •— Ludwig der Bayer, in
Stein, im grossen Rathhaussaale zu Nürnberg, 1323, unbek. Mstr. —
Das Pergen stör fe r’sche Grabmal, in Stein, von A. K rafft,
in der Frauenkirche zu Nürnberg. — Zwei sehr schöne Schluss-
stein e, in der Kirche zu Kloster Heilsbronn. Der Subscriptionspreis
eines Heftes ist 2 fl.

Das September- und October-Heft von Didron’s „Annales
archeologiques“ (Tome seizieme 3. Libr. Paris, Libraire de
V. Didron) enthalten: 1. Die Abbildung: des im byzantinischen
Style gearbeiteten Reliquienschreines des Abbe Begon aus
der Schatzkammer von Conques, beschrieben von Alfred
Darcel, welcher als ein Werk der ersten Jahre des XII. Jahr-
hunderts bezeichnet wird. 2. Die Beschreibung der in Holzmosaik
ausgeführten Chorstühle in der städtischen Capelle zu Sienne
aus dem XIV. Jahrhundert, von Didron, mit zwei Abbildungen
der Darstellungen auf einem der Chorstühle im Holzschnitte.
3. Die Einleitung zu einem Aufsatze über die Ci v i 1-Ar ch i t e et u r
des Mittelalters, von F. v. Verneille, welcher speciell die
Monumente zu öffentlichen Zwecken in Betracht zieht und vorläufig
die Frage über die Bedeutung der öffentlichen Arbeiten im Mittelalter
erörtert. 4. Einen Beitrag zur kirchlichen Harmonie im Mittelalter
aus Anlass eines Manuscriptes zu dem Anfänge des XIII. Jahrhunderts,
betitelt: „Conductus subdiaconi ad Epistolam“, von E. v. Coussc-
maker. Unter der Rubrik „Neues“' wird wieder eine Lanze für
den Ursprung und die Nationalität des gothischen Styles in Frank-
reich eingelegt, und die Abbildung eines aus dem XII. Jahrhundert
herrührenden Email-Kreuzes — der Sammlung des Herrn Abbe Te-
xi er angehörig — veröffentlicht. Eine reichhaltige Bibliographie der
neuesten Erscheinungen auf dem Gebiete der Archäologie beschliesst
diese Lieferung.

Von den Gelehrten de Roziere und Chatel ist in Paris (bei
A.Durand) das Erscheinen einer „Table des Memoires de l'Academie
des Inscriptions et bclles lettres et de l’Academie des Sciences morales
et politiques“ angekündigt. Die erste der beiden Sammlungen zählt
bis jetzt 70 Bände, die zweite 14 Bände und beide gellen als eine Fund-
grube ausgezeichneter Memoiren von französischen Gelehrten ersten
Ranges. Bei der Herausgabe der Memoiren wurde aber bisher keine andere
Eintheilung beobachtet als die chronologische ihres Erscheinens,
daher eine Übersicht des reichhaltigen Stoffes sehr schwierig und
ermüdend war. Die Herausgeber des gegenwärtigen Werkes haben
nun versucht, denselben systematisch zu ordnen und mit Nachschlage-
notizen zu versehen, so dass erst durch diese Arbeit der Schlüssel zu
der ganzen umfassenden Sammlung gegeben ist. Insbesondere reich
soll hiebei die Archäologie vertreten sein.

Der Abbe J. B.E. Pascal, Verfasser der „Origincs et raison de
la liturgie catholique“ hat in Paris ein neues Werk und zwar unter
folgendem Titel erscheinen lassen: „Institutions de l’art chretien
pour l’intelligence et l’execution des sujets religicux; ou documents

puises aux sources de l’Ecriture-Sainte, de la tradition catholique,
des legendes et des attributs, sous le point de vue de la peinture, de
la sculpture et de la gravure; avec un traite areheologique et pra-
tique sur 1’ architecture, 1" ornamentation et 1’ameublement des
eglises“ (chez Ambr. Bray, 2 Vol. 10 Francs). Der Verfasser beab-
sichtigt damit einerseits den Künstlern in der Zusammenstellung ihrer
Werke zum Führer zu dienen , andererseits den der Wissenschaft
fremden Personen eine angenehme Lectüre zu geben. Das ganze
Werk zerfällt in !j Theile: der erste Theil gibt Andeutungen über die
Malerei, Sculptur und die Gravirkunst, deren Ursprung und Fort-
schritte; der zweite umfasst den Fest-Cyklus Christi von dessen Ge-
burt bis zu dem letzten Ereignisse; der dritte gibt den Cyklus der
Marienfeste, der vierte den Fest-Cyklus der berühmtesten Heiligen,
nach Monaten geordnet, und der fünfte als Anhang behandelt die
Architectur religiöser Gebäude, ihrer verschiedenen Formen und
deren inneren Einrichtung.

Von ErnestFevdeau sind die ersten Lieferungen eines interes-
santen Werkes, betitelt: „Histoire des usages funebres et des sepul-
tures des peuples aneiens, avec planches et plans exeeutes sous la
direction de M. Alfred Fe y d e au, architecte de la ville de Paris“ ver-
öffentlicht worden. Dasselbe erscheint unter den Auspieien des
französischen Ministers des öffentlichen Unterrichts und wird 2 Bände
Text in Quart mit 1 30 Holzschnitten und einen Atlas von 10 Kupfer-
stichen und Farbendrücken (Preis 80 Francs) umfassen. Das Werk
enthält die Geschichte der Leichengebräuche und Grabstätten bei den
Ägyptern, Assyriern, Persern, Hebräern, Cyrern, Phöniziern, Char-
tagern, Trojanern, Lydiern, Phrygiern, Lyceern, Griechen, Etruskern,
Römern und den Barbaren, und gibt vielleicht die Anregung zu einer
ähnlichen Geschichte bei den modernen Völkern, worüber bis jetzt
noch kein grösseres Werk besteht.

Zu den bemerkenswerthen Erscheinungen der jüngsten Zeit auf dem
Gebiete der Archäologie und Kunst in Frankreich sind noch zu rechnen:
Willemain : „Monuments franpais inedits“ nach Zeichnungen von
Andre Pottier, welche jetzt in Lieferungen erscheinen. (Preis
300 Fr.) — Paul Lacroix gibt eine „Revue universelle des arts“
heraus, die in monatlichen Lieferungen erscheint und sieh vorzugsweise
mit mittelalterlicher Kunst beschäftigt. —VonMonsign. Malou, Bi-
schof von Bruges, erschien eine Broschüre: Ieonographie de l’immaculee
Conception de la tres sainte vierge Marie ou de la meilleure maniere
de representer ce mystere.“ — P. Garucci hat nach der einzigen
Handschrift, die im Besitze des Grafen de l’Escalopier in Paris sieh
befindet, die Hagioglypta : „sive picturae et sculpturae sacrae anti-
quiores praesertim quae Romae reperiuntur, explicatae a Johanne
1’ Heureux.“ (8. XII und 236 mit 49 Holzschnitten, Preis 6 Fr.) her-
ausgegeben. — In Strassburg erschien: „Le symbolisme de la cathe-
drale de Strassbourg“ par l’Abbe Straub. -— Ausser dem in Brüssel
erscheinenden grossen Werke von Levy: „Histoire de la peinture
sur verre en Europe“ erschien die Fortsetzung der „Calques des
vitraux peints de la cathedrale de Mons“ par Hucher,“ dann
„Notice sur les vitraux de la chapelle Notre Dame-des-Roses ä
l’eglise saint Sevrin de Bordeaux“ par Mr. l’abbe Notibois. — In
Paris wird jetzt auch eine „Imitation de Jesus-Christ“ durch 400 der
schönsten Miniaturen aus den kostbarsten französischen und fremden
Handschriften vom VIII. bis XVII. Jahrhundert illustrirt ausgegeben.

Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.
 
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