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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 2.1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.20631#0094
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nebst Register sowohl für Wien
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Zusendung in die Kronländer der
österr. Monarchie 4fl. 20kr. C.M.

MITTHEILUNGEN

DEPi K. K. CENTRAL-COMMISSION

Pränumerationen überneh-
men halb- oder ganzjährig
alle k.k. Postämter der Monarchie,
welche auch die portofreie
Zusendung der einzelnen Hefte
besorgen. — Im Wege des Buch-
handels sind alle Pränumerationen
und zwar nur zu dom Preise von
4 fl. an den k. k. Hofbuchhändler
W. Braumüllcr in Wien zu richten.

ZI MUiG

Herausgegeben unter der Leitung des k. k. Seclions-Cliefs und Präses der k. k. Central-Commission Karl Freiherrn v. Czoernig.

Redacteur: Karl We i s s.

N-4. ii. Jahrgang. April 1857.

Inhalt: Die kaiserlichen Anordnungen für die Restauration berühmter Kunstdenkmale im lombardiseh-venetianischen Königreiche. —
Die Kleinodien des h. römisch-deutschen Reiches. — Über die Rüstungen und Waffen der k. k. Ambraser-Sammlung. — Alte
Kunstdenkmale in Botzen und seiner Umgebung. — Über die Bedeutung der im Jahre 1106 urkundlich erwähnten eapella
baptismalis auf dem Berge Zoppen in Kärnten. — Die Kirchenruine von Zsämbek in Ungarn. — Notizen. — Correspondenzen. —
Literarische Anzeigen.

Die kaiserlichen Anordnungen für die Restauration berühmter Kunstdenkmale im lombardiseh-venetianischen

Königreiche.

I» der Reihenfolge der kaiserlichen Gnadenacte, wo-
durch der Aufenthalt Sr. k. k. apost. Majestät in dem lom-
bardisch-venetianischen Königreiche für alle Zeiten denk-
würdig bleiben wird, hat insbesondere die Anweisung jener
bedeutenden Summen, die zur Restauration und Erhaltung
alter kunsthistorisch - wichtiger Gebände und Bildwerke
bestimmt wurden, in und ausserhalb Österreich die freu-
digste Anerkennung gefunden. Diese pietätvolle Auffassung
der grossen Erscheinungen der mittelalterlichen Monumental-
kunst, diese Würdigung des Einflusses der Künste auf das
Nationalgefühl der Italiener bietet einen neuen Beweis des
hohen, der Kunst gewährten Schutzes unseres Kaisers, eine
thatsächliche Anerkennung der in Österreich sich Bahn
brechenden archäologischen Bestrebungen, lind war für die
k. k. Central-Commission ein bedeutungsvoller Act der Auf-
munterung, ein willkommener Anlass, um der warmen Fürsorge
des Kaisers die ehrfurchtsvollste Dankbarkeit zu bezeugen.

Nimmt schon die Kunst in der Geschichte eines jeden,
zu einer intensiveren Bildung gelangten Volkes einen bevor-
zugten Platz ein, so ist diess ganz insbesondere in Italien —
jenem eigenthümlich fruchtbaren Boden der Fall, wo un-
mittelbar im grossen Massstabe an die Traditionen der
heidnischen Antike der christliche Cultus seine künst-
lerischen Gestaltungen anknüpfte, und später theils die
Araber und Byzantiner, theils die Normannen und die Deut-
schen Beispiele ihrer Kunstthätigkeit zur Geltung zu brin-
gen suchten. Für die Kunst des christlichen Mittelalters
war aber insbesondere Oberitalien der Schauplatz einer
überwiegend hervortretenden geistigen Entwickelung und für

das Studium der Architectur, Sculptur und Malerei ist noch
heute die Lombardie und Venedig das ergiebigste und
interessanteste Feld. Desshalb hat auch die Bewilligung
der beträchtlichen Summen, welche der Kaiser der Erhal-
tung einiger der interessantesten lombardischen und vene-
tianischen Kunstwerke zuwandte, eine erhöhte Bedeutung
darin, dass der Marcusdom in Venedig, S. Ambrogio in
Mailand, Leonardo da Vinci’s Cenocolo im ehemaligen Kapu-
zinerkloster daselbst, und seihst in gewisser Beziehung der
Mailänder Dom specifische Kunst-Erscheinungen sind, für
welche es im Auslande an gleich hochstehenden Analogien
mangelt, und deren sorgsame Erhaltung ganz Europa
unserer Regierung zu Danke wissen wird.

Wir liefern in Nachstellendem eine kurze Übersicht,
der jüngst erflossenen kaiserlichen Entscldiessungen, welche
auf die Restauration und Erhaltung mehrerer der hervorra-
gendsten Kunstdenkmale im lombardisch - venetianischen
Königreiche Bezug haben, und hoffen von Zeit zu Zeit
von dem Stande der Arbeiten und der Art und Weise
ihrer Durchführung weitere Mittheilung machen zu können.

Für die Restauration der Marcuskirche
in Venedig haben Seine Majestät mit Aller-
höchster Entschliessung vom 3. December v. J.

die Summe von jährlichen......... 20,000 11.

mit dem Beisatze angewiesen, dass für den Fall,
als diese Summe zu diesem Zwecke nicht mehr
nothwendig werden sollte, die Interessen capita-
lisirt und zur Erhaltung des Domes verwendet
werden soll.

TI.

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