Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 24.1896 (Nr. 262-274)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16562#0067
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Meggendorfers Humoristische Blätter.

63

^eise Schatten schwcbcn nicdcr,
Färbcn dnnklcr tvald nnd Flnr,

Stillc wirds an allcn Brtcn —
?achtc tönt das Glöcklcin nur.

5chinicgcnd stchl'n dic wcichcn Alängc
Sich ins bangc lsorz Dir cin,
tvicgcn sanft, init inildcr Stiininc
Dich in siiszen Schliiinnicr cin.

Schwarz nnd schwärzcr scnkt die Nacht
Ihre Schleicr anf die Lrde,

Und in wciter, wcitcr Ferne,

Flimmernd wacht das tseer der Stcrne.

Albert Jciinli.

dlomeri et omen.

Arähwinkler: „Da bchauptcn die Lcntc, wir in Arähwinkel seien in der In-
telligcnz und Aultnr wcit znriick — nnd dabei bant inan bei uns sogar cine Bahn."
Residenzler: „Batiirlich, . . . . Aegelbahn?"

(Karmerhnmor.

lscrr <dcr eincn vngllbmidcn im Iviitrlinus anlriffl): „ir?as?I rsier tress' icb Sie und
vor einer halbcn Stundc haben Sie inich angebettelt nnd gejainmert Sie
luiißten sich ersäusen — —? ?"

Strolch: „Das thu' ich auch, ivie Sie sehcn, rateuwciscl"

Verichligl.

Sie feincr I'csuchenden Freundin die Ivolinung
zeigcnd) : „. . . Dies ist die Aüche und danebcn
das Dienstbotenzimminer." —

L r (einfallend): „Bitte sehr! Die rBcchsel-
stnbe I"

Äuch ein Kompliment.

Iunger Dichtcr: „tvas sagen Sie zu
nieinciu Gedicht?"

Dame: „Das ist wirklich fast so gut, als
wenn Sie schon gestorben wären l"

Selbstbewußt.

Licuteuant (Iiat sich, nach einiger Aonvcr,
saiion im vorzimmcr, cntschloffen in dcn Ballsaal ein-
zutrctcn): „Ba, Ivollen Ivir dcn fnr Dainen
interessantestcn Uioincnt des Abcnds nicht
länger hinansschiebcn — tretcn wir einl"

Der uoble Zean.

^ean hat beim Grafen Thurinhauscn
noch nicht langc seincn Dienst ange-
trcten, da wird er von dcr Gräfin zu eineiu
Spaziergang befohlcn. Dieser lctztere dchnt
sich ziemlich lang ans und da inittlerwcile die
Sonne hoch gesticgen, cmpfindet dic zart an-
gclcgte Gräfin plötzlich die bfitze so stark, daß
sic, ciner Ghninacht nahc, zu wanken beginnt
nnd zn trinkcn verlangt. Ican rcnnt uach
wasser. Lr ist so gliicklich in uächster Bähc
iiud zwar in einer obskurcn Aneipe an dcr
Landstraßc, welches zu findcn — es stellt sich
aber bei näherer Prüfung als für Menschcn
gänzlich nngeuießbar heraus. Da trägt sic
Ican, niehr als cr sie führt, an besagte Land-

straße und iin Anblicke der gcineincn Aneipc
ineint er: „Frau Gräfin, ich weiß keinen
andern Rat, als daß man da vielleicht eine
Diaß Bier . . .?"

„Ia, abcr . . .1" wehrt und sträubt sich
die Gräfin, welche das Lokal schaudern inacht.

„Bix aberl" entgegnet jedoch Ican,
 
Annotationen