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Meinert, Friedrich
Die schöne Landbaukunst oder neue Ideen und Vorschriften zu Landgebäuden, Landhäusern und Oekonomie-Gebäuden ... in Grundrissen, Aufrissen und Durchschnitten: dargestellt durch Kupfertafeln von einigen der besten Baumeister und Conducteure in Sachsen (Band 1, Abtheilung 1) — Leipzig, 1798

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https://doi.org/10.11588/diglit.8173#0016
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gen der Zimmer B und C liegen in der Küche und die in D auf
dem Treppenflure E.

II. Die Hauptetage.

a ist eine Vorhalle; b ein gemeinschaftliches Zimmer oder ein
Saal, c und d sind Wohnzimmer, f ist eine Stube zum Auf-
enthalte für die Bedienten, e der Treppen Our mit der Trep-
pe; um darauf in die Dachstuben, Kammern und auf den Bo-
denraum zu kommen. Im Dachraume ist über dem Zimmer f
eine Kinderstube, und über dem Zimmer d eine Stube für
den Informator; aller übrige Raum dient theils zu Kammern
für die Bedienung und ökonomischen Gebrauch, und zu Bö-
den. Die Oefen dieser Etage werden in den Zimmern geheitzt,
und der Rauch wird in die Schorstein-Röhren der ersten Etage
geleitet.

Der Aufrifs hat an den Ecken, wie die Grundrisse zeigen, zwei
Risalite, welche Flügel ausdrücken. Durch diese Anlage wird die Ein-
förmigkeit unterbrochen, die Mitte tritt zurük, und die Vorsprünge ziehen
sich vor und tragen zur Verschönerung des Ganzen nicht wenig bei.

Die Risalite in der Untern Etage sind im Sokkel gequadert, wodurch
das Gebäude ein Ansehen von zweckmäfsiger Festigkeit erhält. Im Sokkel
oder Fufse sieht man die Kelleröffhungen. Die Ecken sind auf dieselbe
Art verzahnt, und die Wandflächen gequadert abgeputzt. Ueber den un-
eingefafsten Fensteröffnungen liegt ein gerader Sturz, der von geraden Kon-
solen unterstützt wird. Den Sturz umgiebt oberwärts ein scheitrechter
Bogen, der Festigkeit verspricht. Die Vorhalle im Mittel des Gebäudes
begränzen gemauerte Pfeiler, zwischen welchen die Eingänge mit einem
feierlichen halbkreisförmigen Bogen überwölbt, liegen. Auf dem mitt-
lem Eingang im Innern der Vorhalle trift die Thüre in das gemeinschaft-
liche Zimmer A, und auf beiden Seiten stehen Nischen oder Bild er blin-
den, worinn ein Paar Statüen stehen, welche den Charakter des Gebäudes
verstärken, oder näher bestimmen müssen.
 
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