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Meinert, Friedrich
Die schöne Landbaukunst oder neue Ideen und Vorschriften zu Landgebäuden, Landhäusern und Oekonomie-Gebäuden ... in Grundrissen, Aufrissen und Durchschnitten: dargestellt durch Kupfertafeln von einigen der besten Baumeister und Conducteure in Sachsen (Band 1, Abtheilung 1) — Leipzig, 1798

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https://doi.org/10.11588/diglit.8173#0032
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Ein, zwischen etwas entfernten Anhöhen oder Felsengruppen, liegen-
der ebener Platz, umgeben mit hohen Ulmen, Eichen und wilden Obst-
bäumen, oder ein düstres Wäldchen von Fichten und Kreuztannen zusam-
mengesetzt, würde sich zum gothischen Gartenhause gut passen.

Ist in der Nähe die Natur, ganz einfache ungeschmückte Natur, und
man trift in einiger Entfernung die gedeihende Kuüst, verschönerte Natur
und Szenen an, die wie aus dem Dunkel hervorsteigen, und wie hingezau-
bert erscheinen, so erhöht Ueberraschung und angenehme Unterhaltung den
Ort noch mehr, wo Ruhe und Schlaf den müden Wanderer aufzunehmen'
bereit sind.

Nebehparthien, als Grotten, Lauben, Brücken etc. müssen den
Charakter des Hauptgegenstandes, des Hauptgartenhauses untergeordnet sein.

Die Grotte sei mit weichem Moose oder mit Binsehstöcken ausgelegt;
die Laube bedecke Epheu öder Wintergrün, oder sie erhalte ihre Existenz
von Ellernstangen und sei mit Baumrinde im Innern bekleideti Die Brücken
mache man aus rohen Baumstämmen und Wurzelsti'icken — kurz, die Gegend
um das Gebäude werde ganz kunstlöse Natur und drücke nur so viel aus,
als da,s Bedürfnifs höchstens als unentbehrlich erfordert.
 
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