locker auf das Kreuz gelegt. Antonius, im Profil, etwas gebeugt,
stützt sich mit der Rechten auf seinen Stock und faßt mit der
Linken das Gewand. Der Typus des Madonnenkopfes mit der schwe-
ren, etwas gebogenen Nase und dem ganz zurückgeschobenen Kinn,
wodurch er etwas Vogelartiges bekommt, ist unlippisch. Die Hände
sind teilweise nicht nur klein, sondern haben sehr spitze Finger.
Doch das kommt auch bei Lippis eigenhändigen Figuren vor (Ver-
kündigung, Sammlung Hertz). Gegen den Künstler spricht die
Haarbehandlung bei der Madonna und dem Engel, die in kleinen
Strähnen statt großer Partien gegeben wird. Der Johannes ist eine
vergröberte Nachbildung des Johannes auf dem Krönungsbilde. Ge-
wandmotive wie der Mantelzipfel der Maria, der locker über den
Arm geworfene Mantel des Johannes und des Antonius gehen auf
Lippi zurück.
Wir haben hier ein in Lippis Werkstatt und unter seinen Augen
entstandenes Bild aus der Zeit der Marienkrönung von Sant’ Ambrogio,
wohl von einem der Schüler gemalt, der sich an diesem Bilde in
Lippis Manier geübt hatte. Vielleicht ist der heilige Antonius, die
beste der vier Figuren, noch ganz vom Meister selbst gearbeitet.
Gegen eine vollständig eigenhändige Arbeit Lippis spricht außer den
gerügten Mängeln auch die rotblonde Haarfarbe des Gabriel.
”3
8 Mendelsohn: Fra Filippo
stützt sich mit der Rechten auf seinen Stock und faßt mit der
Linken das Gewand. Der Typus des Madonnenkopfes mit der schwe-
ren, etwas gebogenen Nase und dem ganz zurückgeschobenen Kinn,
wodurch er etwas Vogelartiges bekommt, ist unlippisch. Die Hände
sind teilweise nicht nur klein, sondern haben sehr spitze Finger.
Doch das kommt auch bei Lippis eigenhändigen Figuren vor (Ver-
kündigung, Sammlung Hertz). Gegen den Künstler spricht die
Haarbehandlung bei der Madonna und dem Engel, die in kleinen
Strähnen statt großer Partien gegeben wird. Der Johannes ist eine
vergröberte Nachbildung des Johannes auf dem Krönungsbilde. Ge-
wandmotive wie der Mantelzipfel der Maria, der locker über den
Arm geworfene Mantel des Johannes und des Antonius gehen auf
Lippi zurück.
Wir haben hier ein in Lippis Werkstatt und unter seinen Augen
entstandenes Bild aus der Zeit der Marienkrönung von Sant’ Ambrogio,
wohl von einem der Schüler gemalt, der sich an diesem Bilde in
Lippis Manier geübt hatte. Vielleicht ist der heilige Antonius, die
beste der vier Figuren, noch ganz vom Meister selbst gearbeitet.
Gegen eine vollständig eigenhändige Arbeit Lippis spricht außer den
gerügten Mängeln auch die rotblonde Haarfarbe des Gabriel.
”3
8 Mendelsohn: Fra Filippo