Die Werkstattbilder der letzten Periode.
In der besprochenen Bilderreihe liegt abgeschlossen
vor uns, was der Meister selbst der Welt zu ver-
künden hatte. Wem an dem Künstler Lippi gelegen
ist, kann sich damit begnügen. Um den strahlen-
den Mittelpunkt, der von der Persönlichkeit ausgeht,
legen sich schwächere, konzentrische Kreise: es sind
die Arbeiten der Werkstatt und wenig begabter Künstler. Teils be-
stehen sie aus Bildern, welche durch gute Überlieferung beglaubigt
sind, daß sie Lippi zur Ausführung gegeben wurden, teils aus solchen,
welche stilistisch eine enge Verwandtschaft zu des Meisters Art zeigen.
Ganz reinlich kann auch hier nicht geschieden werden. Wie in den
Hauptarbeiten des Meisters mehr oder weniger Gesellenhände mitwir-
ken, so geht andrerseits in der Werkstattarbeit viel auf den Meister
selbst zurück. Wenn man sich die Arbeitsart einer solchen Werkstätte
vorstellt, wo der Meister mit Rat und Tat mehr oder weniger hinter
den ausführenden Kräften steht, wo vielleicht hier noch die Kom-
positionsskizze, dort die Farbenanordnung auf ihn zurückführt, wird
man von vornherein auf eine mathematisch genaue Sonderung ver-
zichten. Nicht nur der mechanische Pinselstrich aus des Meisters
Hand, sondern die Kritik des an der Staffelei vorüberschreitenden
Meisters gibt den Werken das Gepräge. Ein Bild als Kunstwerk
wird nicht nur mit der Hand, sondern mit dem Auge und dem Geiste
gemalt.
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In der besprochenen Bilderreihe liegt abgeschlossen
vor uns, was der Meister selbst der Welt zu ver-
künden hatte. Wem an dem Künstler Lippi gelegen
ist, kann sich damit begnügen. Um den strahlen-
den Mittelpunkt, der von der Persönlichkeit ausgeht,
legen sich schwächere, konzentrische Kreise: es sind
die Arbeiten der Werkstatt und wenig begabter Künstler. Teils be-
stehen sie aus Bildern, welche durch gute Überlieferung beglaubigt
sind, daß sie Lippi zur Ausführung gegeben wurden, teils aus solchen,
welche stilistisch eine enge Verwandtschaft zu des Meisters Art zeigen.
Ganz reinlich kann auch hier nicht geschieden werden. Wie in den
Hauptarbeiten des Meisters mehr oder weniger Gesellenhände mitwir-
ken, so geht andrerseits in der Werkstattarbeit viel auf den Meister
selbst zurück. Wenn man sich die Arbeitsart einer solchen Werkstätte
vorstellt, wo der Meister mit Rat und Tat mehr oder weniger hinter
den ausführenden Kräften steht, wo vielleicht hier noch die Kom-
positionsskizze, dort die Farbenanordnung auf ihn zurückführt, wird
man von vornherein auf eine mathematisch genaue Sonderung ver-
zichten. Nicht nur der mechanische Pinselstrich aus des Meisters
Hand, sondern die Kritik des an der Staffelei vorüberschreitenden
Meisters gibt den Werken das Gepräge. Ein Bild als Kunstwerk
wird nicht nur mit der Hand, sondern mit dem Auge und dem Geiste
gemalt.
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