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Meisterstil und Ausklang.

Die Fresken im Dome zu Prato.

Sowohl dem Umfang wie der Zeitdauer nach bedeuten
die Fresken im Dome zu Prato das Hauptwerk des
Malers. Beinahe 16 Jahre zogen sich bis zu ihrer Voll-
endung hin. Die Ausmalung des Chors war schon 1430
von dem früheren Propst der Kirche Nicolozzo de’ Mila-
nesi angeregt worden,181 aber erst zwölf Jahre später
dachte man ernstlich an die Ausführung. Zunächst wendete man sich
an Fra Angelico, und als dieser wegen seiner noch unvollendeten
Fresken in der Nikolauskapelle im Vatikan den Auftrag ablehnte,182
fällt die Wahl auf Fra Filippo, wobei der damalige Probst Inghirami
vielleicht ein freundliches Wort auf die Wagschale gelegt haben
mag. Schon am 29. Mai 1452 wird Fra Filippo mit seinem Ge-
hilfen Fra Diamante als Maler desChores erwähnt; (XIII) am 16. Juni
reist er einen Tag nach Florenz, um dort ,,ser Lorenzo“ die Zeichnung
des heiligen Stephanus vorzulegen; (XII) am nächsten Tage werden
dann auch Zahlungen für die Gerüste gemacht. Auch in dem Über-
einkommen des um die Vollendung seines Tondo besorgten Barto-
lini mit dem Ceppo vom 8. August wird Fra Filippo als Maler der
Chorkapelle bezeichnet. (XIV) Die Kosten der Ausschmückung trug
die Verwaltung des Ceppo,183 dessen einstigem Stifter, dem im Jahre
1410 verstorbenen Francesco di Marco Datini, Lippi ein kleines
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