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Metzendorf, Georg [Hrsg.]
Das neue niederrheinische Dorf auf der Deutschen Werkbundausstellung in Köln 1914 — Berlin, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.37744#0108

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Wohnhaus für einen ländlichen Tagelöhner auf der
Werkbunck Ausstellung Köln 1914.
Von Architekt Camillo Friedrich, Köln.

i. Der leitende Baugedanke.

Die Bauart auf dem Lande soll „bodenständig“ sein, d. h. sie soll der Eigenart
und den Lebensgewohnheiten seiner Bewohner entsprechen.
Die niedersächsische Bauweise z. B. ist von altersher eine andere wie die
fränkische, ebenso tragen die Bauten am Ober-, Mittel- und Niederrhein ihre
charakteristischen Merkmale sowohl im Material wie in der Konstruktion. Unter
„Niederrhein“ ist in diesem Falle der Teil zwischen Köln und Düsseldorf bis zur
holländischen Grenze zu verstehen.
Der niederrheinische Baustil wurde bisher von Architekten wenig beachtet,
während die Maler der Düsseldorfer Schule schon längst die malerischen Reize
der Ortschaften wie Zons, Mors, Xanten, Goch, Kleve u. a. m. erkannten.
Um auf diese bodenständige, heimatliche Bauweise aufmerksam zu machen,
wurden in dem Niederrheinischen Dorf mehrere charakteristische ländliche Bauten
errichtet.
2. Die Zweckbestimmung.
Beifolgende Darstellungen zeigen das Haus für die Familie eines ländlichen
Tagelöhners inmitten eines kleinen Gartens gelegen.
Der Grundriß des Hauses hat eine rechteckige Form mit dem Giebel straßen-
wärts und seitlichem Stallanbau.
Das Erdgeschoß besteht aus einer geräumigen Wohnküche und einer kleineren
Stube.
Zum Dachgeschoß mit drei Schlafräumen führt die neben dem Eingang ge-
legene Treppe.
3. Baumaterial.
Als Baumaterial kommt am Niederrhein für Mauerwerk fast ausschließlich
der Feldbrandziegel zur Verwendung, der an den Außenfronten weiß gefugt wird.
Das Dach ist mit blauen Pfannen eingedeckt.

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