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Metzendorf, Georg [Editor]
Das neue niederrheinische Dorf auf der Deutschen Werkbundausstellung in Köln 1914 — Berlin, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.37744#0111

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Die Jugendhalle des Niederrheinischen Dorfes, errichtet
von der Deutschen Barackenbaugesellschaft m.b. H., Köln.
Von Architekten Schreiterer & Below, Köln.

Die Jugendhalle einer kleinen Dorfgemeinde soll einen Saalbau schaffen, der
für möglichst viele Zwecke benutzt werden kann, vor allem aber zum Turnen
sich eignet, oder mit andern Worten, eine Turnhalle, deren Saal zu Festlich-
keiten und Veranstaltungen aller Art hergerichtet werden kann.
Der Saal muß hell und gut lüftbar sein. Eine Anzahl kleiner Nebenräume
sind zu schaffen, die zu Garderoben, Toiletten, Umkleidezimmern, Lehrerzimmern
usw. eventuell auch als Erfrischungsräume dienen müssen. Die Jugendhalle in
der Werkbundausstellung zeigt auch eine Bühne mit 2 Umkleidezimmern für
Herren und Damen. An der dem kleinen Platze zugewandten Langseite des
Gebäudes sollen später rechts und links Flügelbauten angefügt werden, von denen
einer eine kleine Wohnung von 3 Zimmern, der andere einen Milchausschank
aufzunehmen bestimmt ist.
Es war das eine P'orderung der Bauherren, für welche die Barackenbaugesell-
schaft nach Schluß der Ausstellung den Bau zu liefern hat. Da für diese Flügel-
bauten auf dem zur Verfügung stehenden Ausstellungsgebäude nicht Platz vor-
handen war, mußten sie vorläufig wegbleiben und der Bau so gestaltet werden,
daß er auch ohne sie einen fertigen Eindruck macht.
Der leicht transportable Holzbau, welchen die Barackenbaugesellschatt als
Spezialität betreibt, eignet sich für derartige Saalbauten ganz besonders, da sie
in schnell anwachsenden Dorfgemeinden, wie sie im Industriegebiet vielfach Vor-
kommen, wohl öfters ihren Platz ändern müssen, wenn das Anwachsen der Ort-
schaft dies erfordert. In wenigen Tagen kann das Versetzen des Gebäudes und
zwar mit geringen Kosten ausgeführt werden. Die Verschraubungen und Ver-
zapfungen sind so konstruiert, daß dabei alle Beschädigungen der Hölzer ver-
mieden werden können.
Der kleine Bau hatte in Rücksicht auf seinen späteren Standort in einem
Dorfe des Industriegebietes in der Nähe von Essen und vor allem wegen der
unter allen Umständen nicht zu überschreitenden Kosten äußerst knappe Abmes-
sungen erhalten müssen.

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