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Ab ent
Aberli.
Abent. Leonhard Abent, Zeichner von
Passau, um 1576 thätig. Nach ihm fol-
gendes Blatt:
/
Plan von Passau, gest. von Fr. Hogenberg,
in dem bekannten Städtebuch von G. Braun-: Civi-
tates orbis Terrarum libri VI. Att. Georgius Braun
et Franciscus Hogenberg. Colon. Agripp. 1578.
1617. Auf dem Bl. das Monogramm und der Name:
Leonardus Abentpatauien. F. Anno. M. D. LXXVI.
Heineken’s Angabe, dass das Bl. auch von Abent
gestochen sei, ist ein Irrthum. Der Herausgeber
Braun bemerkt in dem Werke, dass, wer sein Land
gern verträten sähe, die Abbildung einsenden solle,
welche er dann unter Nennung des Namens von Ho-
genberg stechen lassen würde. Auch das von Heine-
ken gegebene Monogramm ist irrig.
s. Heineken, Dict. I, 35. — Ottley, Noti-
ces. — Le Blanc, Manuel.—Nagler, Mono-
grammisten IV. 898.
W. Schmidt.
Aberegno. Giacomo Aberegno (nicht
Alberegno, wie Zanotto schreibt) wird als vene-
zianischer Maler um 1400 aufgeführt. Die Quelle
ist eine von Zani mitgetheilte Inschrift: Jacobu
Aberegno pisit. Pisit für pinxit ist nicht befrem-
dend ; aber die Form Aberegno neben Jacobus
lässt einen Irrthum in der Lesung argwöhnen.
Vielleicht Jac. ab Arogno (Diöces Como)?
s. Zanotto, Pittura Veneziana, p. 242. —
Zani, Enciclopedia. I. 1. p. 294. — Bryan,
Dict. of paint. Lond. 1816.
Fr. W. Unger.
Aberer. Aber er, Goldschmidt in Ulm, ver-
fertigte um 1500 für die Kraft’sche Familie ein
grosses Agnus Dei in einem zierlich durchbro-
chenen Tabernakel und ein Marienbild, beides
von Silber. Urkunden erwähnen noch einen h.
Martin, 12 Mark 1 Loth schwer, den er 1498 für
143 Gulden 1 Ort verfertigte, und einen h. Vin-
cenz, an dem er 1501 arbeitete.
s. Kunstbl., Stuttgart 1833. p. 409.
Fr. W. Unger.
Äberg. Fredrik Ulrik Aberg, schwedi-
scher Bildhauer (Geburtsjahr unbekannt), ein
Schüler Sergel’s. st. jung um 1800. Seine Origi-
nalkompositionen sind mittelmässig, seine Por-
trätmedaillons dagegen besser.
Nach ihm gestochen:
Bildniss des Dichters C. J. Hallman, in der Stjern-
stolpe’schen Ausgabe von dessen Skrifter. Stock-
holm 1820. 8.
s. Estländer, Bildande konsternas historia.
p. 504.
Dietrichson.
Aberg. Victoria Äberg, finnländische Ma-
lerin, geb. um 1828, studirte einige Zeit um 1859
in Düsseldorf unter Gude und hat sich später in
Weimar aufgehalten. Ihre Landschaften sind
mehr korrect als kräftig. Hervorzuheben ist eine
Ruine, Rudelsburg an der Saale, und Monrepos
bei Wiborg in Finnland.
Nach persönlichen Nachrichten.
Dietrichson.
Aberli. Johann Ludwig Aberli, geb.
1723 zu Winterthur, f zu Bern den 17. Octbr.
1786, Zeichner, Maler und Radirer, der Begrün-
der der in Umrissen radirten und getuschten
oder kolorirten Schweizer-Prospecte, die früher
vielen Beifall fanden. Er machte seine ersten
Studien beim Landschafter Felix Meyer, der
übrigens als untergeordneter Künstler zu seiner
Ausbildung wenig beitragen konnte. Achtzehn
Jahre alt, zog Aberli nach Bern, wo er sich sei-
nen Unterhalt durch Anstreichen verdiente, bis
ihn der Zeichnenlehrer Joh. Grimm in seine
Dienste nahm. Auch so kam er nicht weiter und
mühte sich umsonst ab mit Porträtmalen und
Kopiren. Erst als er begann die Natur selber zu
studiren, trat sein eigentliches Talent hervor.
Auch hatten die Landschaften von Schütz und
Hirth aus Frankfurt a. M., die um diese Zeit
nach Bern kamen, Einfluss auf ihn, und er be-
gleitete dann Schütz selber auf dessen Wande-
rungen durch das Berner Oberland. 1759 ging
er mit dem Kupferstecher A. Zingg zu seiner
Fortbildung nach Paris; allein bereits nach neun
Monaten kehrte er heim, weil ihm schien, dass
die Natur sich am besten durch unmittelbare
Anschauung studiren lasse. Die Wahrheit und
den frischen Eindruck der Natur wiederzugeben,
das war seitdem seine Aufgabe. Er hat dies
weniger durch Oelbilder — deren er von grös-
serem Umfange nur wenige gemalt hat und die
mehr aquarellirten Kupferstichen gleich sehen —
als durch Zeichnungen und Aetzungen zu errei-
chen gesucht; letztere hat er so geschickt und
lebhaft in Tusche und Farben ausgeführt, dass
man sie anfangs für Zeichnungen hielt. Aberli
gilt als der Begründer dieser neuen Kunstart,
die bald zahlreiche Nachahmungen hervorrief.
Zu seinen Schülern gehören : Rieter, N. Kö-
nig, J. Biedermann, Lory, Frey, Lüttringhau-
sen, Oppenmann, Moritz, J. Mayer, J. Wetzel.
SeinBildniss hat J. R. Schellenberg in 8. ra-
dirt für Füssli’s Geschichte der Schweizer Künst-
ler, III. 223; später auch M. Esslinger gest.,
s. unten.
Andresen.
a) Von ihm selbst radirt:
1) Vue du chäteau de Wimmis et des environs.
Dess. et grav. par J. L. Aberli. gr. qu. Fol.
2) Vue dessinde ä Mouri pres de Berne. Aberli d.
et sc. gr. qu. Fol.
3) Vue d’Yverdon prise depuis Clindi. Id. d. et sc.
gr. qu. Fol.
4) Vue de Cerlier et du Lac de Bienne, Id. d. et
sc. xgr. qu. Fol.
5) Vue de la Ville de Berne du cöte du Nord. Id.
d. et sc. qu. Fol.
6) Vue dessinee sur les remparts de Berne. Id. d.
et sc. qu. Fol.
7) Vue du Village et du Lac de Brientz. Id. d. et
sc. qu. Fol.
8) Vue de la Valle'e Oberhasli. Id. d. et sc. qu. Fol.
9—16)HabillemensdesPaysansen Suisse. 8Feuilles
(3 davon von B. A. Duncker gest.). kl. Fol.
17) La tour pres de Vevey, qu. Fol.
Ab ent
Aberli.
Abent. Leonhard Abent, Zeichner von
Passau, um 1576 thätig. Nach ihm fol-
gendes Blatt:
/
Plan von Passau, gest. von Fr. Hogenberg,
in dem bekannten Städtebuch von G. Braun-: Civi-
tates orbis Terrarum libri VI. Att. Georgius Braun
et Franciscus Hogenberg. Colon. Agripp. 1578.
1617. Auf dem Bl. das Monogramm und der Name:
Leonardus Abentpatauien. F. Anno. M. D. LXXVI.
Heineken’s Angabe, dass das Bl. auch von Abent
gestochen sei, ist ein Irrthum. Der Herausgeber
Braun bemerkt in dem Werke, dass, wer sein Land
gern verträten sähe, die Abbildung einsenden solle,
welche er dann unter Nennung des Namens von Ho-
genberg stechen lassen würde. Auch das von Heine-
ken gegebene Monogramm ist irrig.
s. Heineken, Dict. I, 35. — Ottley, Noti-
ces. — Le Blanc, Manuel.—Nagler, Mono-
grammisten IV. 898.
W. Schmidt.
Aberegno. Giacomo Aberegno (nicht
Alberegno, wie Zanotto schreibt) wird als vene-
zianischer Maler um 1400 aufgeführt. Die Quelle
ist eine von Zani mitgetheilte Inschrift: Jacobu
Aberegno pisit. Pisit für pinxit ist nicht befrem-
dend ; aber die Form Aberegno neben Jacobus
lässt einen Irrthum in der Lesung argwöhnen.
Vielleicht Jac. ab Arogno (Diöces Como)?
s. Zanotto, Pittura Veneziana, p. 242. —
Zani, Enciclopedia. I. 1. p. 294. — Bryan,
Dict. of paint. Lond. 1816.
Fr. W. Unger.
Aberer. Aber er, Goldschmidt in Ulm, ver-
fertigte um 1500 für die Kraft’sche Familie ein
grosses Agnus Dei in einem zierlich durchbro-
chenen Tabernakel und ein Marienbild, beides
von Silber. Urkunden erwähnen noch einen h.
Martin, 12 Mark 1 Loth schwer, den er 1498 für
143 Gulden 1 Ort verfertigte, und einen h. Vin-
cenz, an dem er 1501 arbeitete.
s. Kunstbl., Stuttgart 1833. p. 409.
Fr. W. Unger.
Äberg. Fredrik Ulrik Aberg, schwedi-
scher Bildhauer (Geburtsjahr unbekannt), ein
Schüler Sergel’s. st. jung um 1800. Seine Origi-
nalkompositionen sind mittelmässig, seine Por-
trätmedaillons dagegen besser.
Nach ihm gestochen:
Bildniss des Dichters C. J. Hallman, in der Stjern-
stolpe’schen Ausgabe von dessen Skrifter. Stock-
holm 1820. 8.
s. Estländer, Bildande konsternas historia.
p. 504.
Dietrichson.
Aberg. Victoria Äberg, finnländische Ma-
lerin, geb. um 1828, studirte einige Zeit um 1859
in Düsseldorf unter Gude und hat sich später in
Weimar aufgehalten. Ihre Landschaften sind
mehr korrect als kräftig. Hervorzuheben ist eine
Ruine, Rudelsburg an der Saale, und Monrepos
bei Wiborg in Finnland.
Nach persönlichen Nachrichten.
Dietrichson.
Aberli. Johann Ludwig Aberli, geb.
1723 zu Winterthur, f zu Bern den 17. Octbr.
1786, Zeichner, Maler und Radirer, der Begrün-
der der in Umrissen radirten und getuschten
oder kolorirten Schweizer-Prospecte, die früher
vielen Beifall fanden. Er machte seine ersten
Studien beim Landschafter Felix Meyer, der
übrigens als untergeordneter Künstler zu seiner
Ausbildung wenig beitragen konnte. Achtzehn
Jahre alt, zog Aberli nach Bern, wo er sich sei-
nen Unterhalt durch Anstreichen verdiente, bis
ihn der Zeichnenlehrer Joh. Grimm in seine
Dienste nahm. Auch so kam er nicht weiter und
mühte sich umsonst ab mit Porträtmalen und
Kopiren. Erst als er begann die Natur selber zu
studiren, trat sein eigentliches Talent hervor.
Auch hatten die Landschaften von Schütz und
Hirth aus Frankfurt a. M., die um diese Zeit
nach Bern kamen, Einfluss auf ihn, und er be-
gleitete dann Schütz selber auf dessen Wande-
rungen durch das Berner Oberland. 1759 ging
er mit dem Kupferstecher A. Zingg zu seiner
Fortbildung nach Paris; allein bereits nach neun
Monaten kehrte er heim, weil ihm schien, dass
die Natur sich am besten durch unmittelbare
Anschauung studiren lasse. Die Wahrheit und
den frischen Eindruck der Natur wiederzugeben,
das war seitdem seine Aufgabe. Er hat dies
weniger durch Oelbilder — deren er von grös-
serem Umfange nur wenige gemalt hat und die
mehr aquarellirten Kupferstichen gleich sehen —
als durch Zeichnungen und Aetzungen zu errei-
chen gesucht; letztere hat er so geschickt und
lebhaft in Tusche und Farben ausgeführt, dass
man sie anfangs für Zeichnungen hielt. Aberli
gilt als der Begründer dieser neuen Kunstart,
die bald zahlreiche Nachahmungen hervorrief.
Zu seinen Schülern gehören : Rieter, N. Kö-
nig, J. Biedermann, Lory, Frey, Lüttringhau-
sen, Oppenmann, Moritz, J. Mayer, J. Wetzel.
SeinBildniss hat J. R. Schellenberg in 8. ra-
dirt für Füssli’s Geschichte der Schweizer Künst-
ler, III. 223; später auch M. Esslinger gest.,
s. unten.
Andresen.
a) Von ihm selbst radirt:
1) Vue du chäteau de Wimmis et des environs.
Dess. et grav. par J. L. Aberli. gr. qu. Fol.
2) Vue dessinde ä Mouri pres de Berne. Aberli d.
et sc. gr. qu. Fol.
3) Vue d’Yverdon prise depuis Clindi. Id. d. et sc.
gr. qu. Fol.
4) Vue de Cerlier et du Lac de Bienne, Id. d. et
sc. xgr. qu. Fol.
5) Vue de la Ville de Berne du cöte du Nord. Id.
d. et sc. qu. Fol.
6) Vue dessinee sur les remparts de Berne. Id. d.
et sc. qu. Fol.
7) Vue du Village et du Lac de Brientz. Id. d. et
sc. qu. Fol.
8) Vue de la Valle'e Oberhasli. Id. d. et sc. qu. Fol.
9—16)HabillemensdesPaysansen Suisse. 8Feuilles
(3 davon von B. A. Duncker gest.). kl. Fol.
17) La tour pres de Vevey, qu. Fol.