Agasse-
der Anatomie der Pferde und anderer Thiere be-
kannt zu machen, so dass er dieselben selbst
seciren und deren Haupttheile skelettiren lernte.
Als er sich 1800 gerade in der Schweiz befand,
liess von ihm ein reicher Engländer das Bild
eines todten Lieblingshundes malen und fand
daran solches Gefallen, dass er den Künst-
ler mit nach England nahm. A. fand hier vielen
Zuspruch, st. aber schon um 1806 in noch kräf-
tigem Alter.
a) Von ihm gestochen:
1) Die Zurüstung zu einem Pferderennen und der
Fortgang desselben. In mehreren Bll. Gemein-
schaftlich mit Ch. Turner.
2 u. 3J Zwei radirte Bll. in dem Werke von Ch.
Pictet über die Merinoschafe. 1802.
b) Nach ihm gestochen :
1) Die Weide. In Schabmanier von Levachez.
gr. Fol.
2— 7) Sechs Landschaften mit Pferden. Rad. von
N. Schenker, qu. Fol.
s. Meusel, N. Miscell., VIII. 1052. — Fio-
rillo, V. 841. — Morgenblatt, Tübingen,
1808, p. 876. — F üs sli, Neue Zusätze, p. 24.
— Le Blanc, Manuel.
W. Schmidt.
Agate. Frederick S. Agate, amerikani-
scher Maler, geb. in Sparta (New York) 1807.
Von ihm historische und religiöse Bilder, darin
sich Talent für Komposition zeigt: Pieta, Mariä
Himmelfahrt, Kolumbus mit dem Ei und Graf
Ugolino. Einige davon sind gestochen.
s. Tucker man, Book of the Artist. New York
1867. p. 399.
*
Agathangelos. Agathangel os, Stein-
schneider ? Auf einem bekannten Karneol des
berliner Museums findet sich der Name unter
einem Brustbilde des Sextus Pompeius. Aber
wenn auch die Echtheit namentlich der Inschrift,
wie es scheint, mit Unrecht bezweifelt wird, bleibt
doch ausserdem noch die Frage zu entscheiden,
ob sie den Künstler oder den Besitzer bezeichnet.
Abbildungen bei: Venuti undBorioni,
Collect. antiq. rom. t. 68. -—Bracci, Mem’
degli incisori. I. 5. — Abdrücke bei
Winckelmann, Cab. de Stosch. IV. 186-
Raspe 10794.
s. Brunn, Gesch. d. gr. Kstl. II. 539 ff.
H. Brunn.
Agathanor. A g a t h a n o r wird in den Frag-
menten der Baurechnungen des Erechtheums
in Athen aus der 93. Olympiade (406 v. Ch.)
erwähnt alsWachsbossirer architektonischer Or-
namente und als einer der feineren Steinarbeiter
oder Bildhauer, welche mit der Ausführung der
einzelnen Figuren des Marmorfrieses beauftragt
wurden.
s. Stephani in: Annal. dell’ Instit. archeol.
1843. p. 295.
H. Brunn.
Agatharchos. Agatharchos, Sohn des Eu-
demos, Maler aus Samos, aber durch seine Thä-
— Agathopus. _117
tigkeit nach Athen gehörig, war in seiner Kunst
Autodidakt (Suidas und Harpocration, unter:
Agatharch; Olympiodor bei Bentley op. phil.
p. 349 ed. Lips.). Seine Thätigkeit fällt wegen
seiner Begegnung mit Aeschylus einer - und mit
Alcibiades und Zeuxis andererseits etwa zwi-
schen 460—420 v. Chr. Alcibiades nämlich zwang
ihn, sein Haus auszumalen (Plut. Alcib. 16; An-
docides c. Alcib. §.17; vgl. Demosth. c. Midiam
147 mit den Schol.); für Aeschylus dagegen »sce-
namfecit«, d. h. er besorgte und zwar zuerst
(primum) in kunstmässiger Durchführung, die
dekorative Ausschmückung der Bühne und
schrieb darüber ein Buch (Vitruv. VII, praef.
10). Dem Wesen solcher Dekorationsmalerei ent-
spricht es sehr wol, dass er dem Zeuxis gegen-
über sich seiner Schnelligkeit rühmt, während
dieser auf die längere Zeit erfordernde Durch-
führung Werth legte (Plut. Pericl. 13; de amicor.
mult. 5).
Seine eigentliche Bedeutung beruht aber in
seiner historischen Stellung. Noch kurz vor ihm,
in der Malerei des Polygnot, überwiegt durchaus
das Gedankenreiche der Komposition, die Sorg-
falt und Strenge der Zeichnung, während die
Farbe in grösster Einfachheit, fast nur in Lokal-
tönen und ohne Licht und Schatten angewendet
wird. Die Dekorationsmalerei des Agatharch
dagegen musste von ganz entgegengesetzten
Principien ausgehen und durch den optischen
Schein der Realität zu wirken, Illusion her-
vorzubringen suchen. Dadurch aber bildet sie
den Uebergang zu der weiteren Entwickelung
der Malerei durch Apollodor, Zeuxis und Par-
rhasios, in welcher die specifisch malerischen
Elemente der Kunst, Farbe, Licht und Schatten,
eigentlich erst zu voller Geltung gelangen.
IJ. Brunn.
Agathemeros. Agath einer os, angeblich
Steinschneider, aber richtiger der Name des ur-
sprünglichen Besitzers eines Karneols mit einem
Sokrateskopfe.
Abbildungen bei: Stosch, Gemm. ant. 2.
— Bracci, Mein, degli incisori. I. 6. —
Worlidge, Gems. 54. — Abdrücke bei
Winckelmann, Cab. de Stosch. IV. 61.—
Lippert II, 344. — Raspe 10240.
s. Brunn, Gesch. der gr. Kstl. II. 592.
H. Brunn.
. Agathon. Agathon. Agathon’s Name auf
einem geschnittenen Steine bei Raspe (Catal. de
Tassie 1273) ist von Clarac (Catal. des artist.
p. 17) auf einen Steinschneider bezogen worden,
jedoch, wie es scheint,ohne hinreichenden Grund.
H. Brunn.
Agathopus. Agathopus, Steinschneider.
Als echt und unverdächtig ist sein Name nur auf
einem Aquamarin der florentiner Galerie anzu-
erkennen , wo er sich hinter dem Kopfe eines
Römers etwa aus der letzten Zeit der römischen
Republik findet.
Abbildungen bei: De laChausse, Mus.
der Anatomie der Pferde und anderer Thiere be-
kannt zu machen, so dass er dieselben selbst
seciren und deren Haupttheile skelettiren lernte.
Als er sich 1800 gerade in der Schweiz befand,
liess von ihm ein reicher Engländer das Bild
eines todten Lieblingshundes malen und fand
daran solches Gefallen, dass er den Künst-
ler mit nach England nahm. A. fand hier vielen
Zuspruch, st. aber schon um 1806 in noch kräf-
tigem Alter.
a) Von ihm gestochen:
1) Die Zurüstung zu einem Pferderennen und der
Fortgang desselben. In mehreren Bll. Gemein-
schaftlich mit Ch. Turner.
2 u. 3J Zwei radirte Bll. in dem Werke von Ch.
Pictet über die Merinoschafe. 1802.
b) Nach ihm gestochen :
1) Die Weide. In Schabmanier von Levachez.
gr. Fol.
2— 7) Sechs Landschaften mit Pferden. Rad. von
N. Schenker, qu. Fol.
s. Meusel, N. Miscell., VIII. 1052. — Fio-
rillo, V. 841. — Morgenblatt, Tübingen,
1808, p. 876. — F üs sli, Neue Zusätze, p. 24.
— Le Blanc, Manuel.
W. Schmidt.
Agate. Frederick S. Agate, amerikani-
scher Maler, geb. in Sparta (New York) 1807.
Von ihm historische und religiöse Bilder, darin
sich Talent für Komposition zeigt: Pieta, Mariä
Himmelfahrt, Kolumbus mit dem Ei und Graf
Ugolino. Einige davon sind gestochen.
s. Tucker man, Book of the Artist. New York
1867. p. 399.
*
Agathangelos. Agathangel os, Stein-
schneider ? Auf einem bekannten Karneol des
berliner Museums findet sich der Name unter
einem Brustbilde des Sextus Pompeius. Aber
wenn auch die Echtheit namentlich der Inschrift,
wie es scheint, mit Unrecht bezweifelt wird, bleibt
doch ausserdem noch die Frage zu entscheiden,
ob sie den Künstler oder den Besitzer bezeichnet.
Abbildungen bei: Venuti undBorioni,
Collect. antiq. rom. t. 68. -—Bracci, Mem’
degli incisori. I. 5. — Abdrücke bei
Winckelmann, Cab. de Stosch. IV. 186-
Raspe 10794.
s. Brunn, Gesch. d. gr. Kstl. II. 539 ff.
H. Brunn.
Agathanor. A g a t h a n o r wird in den Frag-
menten der Baurechnungen des Erechtheums
in Athen aus der 93. Olympiade (406 v. Ch.)
erwähnt alsWachsbossirer architektonischer Or-
namente und als einer der feineren Steinarbeiter
oder Bildhauer, welche mit der Ausführung der
einzelnen Figuren des Marmorfrieses beauftragt
wurden.
s. Stephani in: Annal. dell’ Instit. archeol.
1843. p. 295.
H. Brunn.
Agatharchos. Agatharchos, Sohn des Eu-
demos, Maler aus Samos, aber durch seine Thä-
— Agathopus. _117
tigkeit nach Athen gehörig, war in seiner Kunst
Autodidakt (Suidas und Harpocration, unter:
Agatharch; Olympiodor bei Bentley op. phil.
p. 349 ed. Lips.). Seine Thätigkeit fällt wegen
seiner Begegnung mit Aeschylus einer - und mit
Alcibiades und Zeuxis andererseits etwa zwi-
schen 460—420 v. Chr. Alcibiades nämlich zwang
ihn, sein Haus auszumalen (Plut. Alcib. 16; An-
docides c. Alcib. §.17; vgl. Demosth. c. Midiam
147 mit den Schol.); für Aeschylus dagegen »sce-
namfecit«, d. h. er besorgte und zwar zuerst
(primum) in kunstmässiger Durchführung, die
dekorative Ausschmückung der Bühne und
schrieb darüber ein Buch (Vitruv. VII, praef.
10). Dem Wesen solcher Dekorationsmalerei ent-
spricht es sehr wol, dass er dem Zeuxis gegen-
über sich seiner Schnelligkeit rühmt, während
dieser auf die längere Zeit erfordernde Durch-
führung Werth legte (Plut. Pericl. 13; de amicor.
mult. 5).
Seine eigentliche Bedeutung beruht aber in
seiner historischen Stellung. Noch kurz vor ihm,
in der Malerei des Polygnot, überwiegt durchaus
das Gedankenreiche der Komposition, die Sorg-
falt und Strenge der Zeichnung, während die
Farbe in grösster Einfachheit, fast nur in Lokal-
tönen und ohne Licht und Schatten angewendet
wird. Die Dekorationsmalerei des Agatharch
dagegen musste von ganz entgegengesetzten
Principien ausgehen und durch den optischen
Schein der Realität zu wirken, Illusion her-
vorzubringen suchen. Dadurch aber bildet sie
den Uebergang zu der weiteren Entwickelung
der Malerei durch Apollodor, Zeuxis und Par-
rhasios, in welcher die specifisch malerischen
Elemente der Kunst, Farbe, Licht und Schatten,
eigentlich erst zu voller Geltung gelangen.
IJ. Brunn.
Agathemeros. Agath einer os, angeblich
Steinschneider, aber richtiger der Name des ur-
sprünglichen Besitzers eines Karneols mit einem
Sokrateskopfe.
Abbildungen bei: Stosch, Gemm. ant. 2.
— Bracci, Mein, degli incisori. I. 6. —
Worlidge, Gems. 54. — Abdrücke bei
Winckelmann, Cab. de Stosch. IV. 61.—
Lippert II, 344. — Raspe 10240.
s. Brunn, Gesch. der gr. Kstl. II. 592.
H. Brunn.
. Agathon. Agathon. Agathon’s Name auf
einem geschnittenen Steine bei Raspe (Catal. de
Tassie 1273) ist von Clarac (Catal. des artist.
p. 17) auf einen Steinschneider bezogen worden,
jedoch, wie es scheint,ohne hinreichenden Grund.
H. Brunn.
Agathopus. Agathopus, Steinschneider.
Als echt und unverdächtig ist sein Name nur auf
einem Aquamarin der florentiner Galerie anzu-
erkennen , wo er sich hinter dem Kopfe eines
Römers etwa aus der letzten Zeit der römischen
Republik findet.
Abbildungen bei: De laChausse, Mus.