Antonius de Florentia
Alexei Petrow. Antropow.
161
Fenster des rechten Kreuzflügels. In den Doku-
menten des Archivs kommen sie erst 1486 als
Meister (Mistro Antonio und Mistro Silvestre)
vor.
s. Pietro Saccardo, Saggio d’uno Studio di storia
artistica soprai musaici della chiesa di S. Marco
in Venezia, Ven. 1864. p. 10. — Venezia e
le sue lagune. II. 30.
U.
Antonius. Antonius de Florentia, nennt
sich der Maler von vier Heiligen-Figuren in der
Sammlung der Akademie zu Venedig (vordem
in der Kirche de’ Serviti daselbst), die nach
Crowe und Cavalcaselle (History of Painting in
Italy. I. 480. Anm. 2) dem 15. Jahrh. angehören
und nichts von dem Stil der älteren veneziani-
schen Schule an sich tragen, sondern in jeder
Hinsicht ganz florentinisch sind. Auf ihn mögen
sich die urkundlichen Nachrichten beziehen, wo-
rauf Baldinucci seine Behauptung stützte, dass
Antonio Veneziano, d. i. Antonio di Fran-
cesco (s. diesen), der aber schon im 14. Jahrh.
lebte, ein geborner Florentiner sei.
Fr. W. Unger.
Antonius. Antonius de Florentia,
Bildhauer und Baumeister, s. Averulino.
Antonius von Rom, s. Aquilio.
Antonozzi. Francesco Antonozzi, Maler
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh., wurde nach
Zani in Ancona, nach Ricci aber in Osimo ge-
boren und liess sich in der letzten Epoche seines
Lebens in Ancona nieder. Die Kirche S. Niccold
de’ Lorenesi in Rom bewahrt von ihm in der
ersten Kapelle rechts ein Altargemälde. Sonst
waren vorzugsweise seine Landschaften gesucht.
Wenigstens von Ignazio Hugford, der als ge-
lehrter Sammler und Maler in Florenz lebte, wird
berichtet, dass er ein besonderes Interesse für
sie besass.
Ein Vorfahre des Francesco Antonozzi war
wahrscheinlich jeuer Leopardo Antonozzi,
der 1638 das Werk De’ caratteri herausgab, und
den Zani als einen kalligraphischen Zeichner
rühmt, der mit ein Paar Federstrichen oder selbst
mit einem einzigen Zuge jede Art von Figuren
machen konnte.
s. Ricci, Memorie storiche etc. di Ancona.
II. 423. 441. — Titi, Descrizione di Roma,
p. 410. — Zani, Enciclop.
Jansen.
Antonuccius. J. A. An tonne eins, eigent-
lich wolAntonucci, Malerim 17. oder 18. Jahrh.
Nach ihm gestochen:
Bildniss des R. P. Rizerius ä Mutia. Gest, von
Nie. 0 ddi in Rom.
s. Heineken , Dict.
W. Schmidt.
Antony. Antony, Formschneider von Frank-
furt am Main in der ersten Hälfte des 16. Jahrh.,
nennt sich als Verleger (ungewiss ob auch als
Meyer, Künstler-Lexikon. II.
Holzschneider) auf dem folgenden, wie es scheint
von Burgkmair gezeichneten Blatte. Dasselbe ist
gut geschnitten, so dass man bedauern muss,
kein anderes sicheres Werk von ihm nachweisen
zu können.
Kaiser Maximilian I. mit Gefolge in der Hofkapelle
die Messe hörend. In der Mitte des Vordergrun-
des knurren sich zwei Hunde an. Die alten
Drucke haben in Drucklettern oben die Inschr. :
Ein häpsch Spruch von Kaiser Maximilian, un-
ten Verse: 0 Kaiser Maximilian, Dein lob ich nit
auß sprechen kan etc. Antony Formschneider zu
Franckfurdt. Fol.
Nach Gwinner kommen auch Abdr. mit 1515
und 1518 vor.
Die späteren Abdr. haben unten eine latei-
nische Inschr. in 3 Zeilen mit dem Datum des
Todes des Kaisers (1519).
s. Bartsch, Peintre Graveur VII. App. No. 31. —
Heller, Leben Dürer’s No. 1889. — Passa-
vant, Peintre Graveur. III. 207. No. 270; 271.
No. 99. — Gwinner, Frankfurter Kunst und
Künstler. 1862. p. 41.
W. Schmidt.
Antorides. Antorides (Antenorides?), Ma-
ler, Schüler des Aristides, lebte etwa 350 v. Ch.
Plinius XXXV. 111.
B.
Antreau, s. Autreau.
Antropow. A1 exei Petrowitsch Antro-
pow, russischer Maler, geb. 1716, f 1795, be-
gann mit sechzehn Jahren seine Kunst zu erler-
nen. 1739 ward er als Schüler in die Kanzlei der
Bauten aufgenommen; 1752 finden wir ihn in
Kij ew, wo er Kuppel und Wände der von Ra-
strelli im Rokoko-Stil neu aufgeführten Andre-
jewschen Kirche mit Malereien schmückte und
auch Heiligenbilder für die Ikonostasis malte.
1756 malte er die Plafonds im Golowin’schen
Palais zu Moskau. Allmälig hatte sich A. den
Ruf eines tüchtigen Heiligen-und Porträtmalers
erworben. Auf letzterem Gebiete ahmte er Ro-
tari nach und fand besonders in den aristokra-
tischen Kreisen St. Petersburg’s viel Beifall.
Als sein bestes Bildniss wird dasjenige des gru-
sinischen Fürsten Teimuras bezeichnet. Auf
J. J. Schuwalow’s Empfehlung wurde er mit dem
damals bedeutenden Jahresgehalte von 600 Rbl.
als Maler und Revisor der Heiligenbildmalerei
an der »Synode« angestellt. Auch gründete er
in St. Petersburg die erste Schule für letzteres
Fach, in welche jede Eparchie zwei Schüler
sandte. — A. befand sich unter den Malern, die
zur Krönung der Kaiserin Katharina II. nach
Moskau kamen, um die Krönungsfeierlichkeiten
darzustellen: er malte u. A. ein vielfach ko-
pirtes Porträt der Kaiserin in Lebensgrösse in
weissem Kleide, Purpurmantel und Krone. Von
seinen Bildnissen erwähnen wir ferner Peter III.
(1761); Peter I. (1769) und ein männliches Brust-
bild (1772) in der Moskauer Rüstkammer, das
zwar auf der Rückseite als Patriarch Filaret
Nikititsch bezeichnet, nach neuerer Forschung
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Alexei Petrow. Antropow.
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Fenster des rechten Kreuzflügels. In den Doku-
menten des Archivs kommen sie erst 1486 als
Meister (Mistro Antonio und Mistro Silvestre)
vor.
s. Pietro Saccardo, Saggio d’uno Studio di storia
artistica soprai musaici della chiesa di S. Marco
in Venezia, Ven. 1864. p. 10. — Venezia e
le sue lagune. II. 30.
U.
Antonius. Antonius de Florentia, nennt
sich der Maler von vier Heiligen-Figuren in der
Sammlung der Akademie zu Venedig (vordem
in der Kirche de’ Serviti daselbst), die nach
Crowe und Cavalcaselle (History of Painting in
Italy. I. 480. Anm. 2) dem 15. Jahrh. angehören
und nichts von dem Stil der älteren veneziani-
schen Schule an sich tragen, sondern in jeder
Hinsicht ganz florentinisch sind. Auf ihn mögen
sich die urkundlichen Nachrichten beziehen, wo-
rauf Baldinucci seine Behauptung stützte, dass
Antonio Veneziano, d. i. Antonio di Fran-
cesco (s. diesen), der aber schon im 14. Jahrh.
lebte, ein geborner Florentiner sei.
Fr. W. Unger.
Antonius. Antonius de Florentia,
Bildhauer und Baumeister, s. Averulino.
Antonius von Rom, s. Aquilio.
Antonozzi. Francesco Antonozzi, Maler
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh., wurde nach
Zani in Ancona, nach Ricci aber in Osimo ge-
boren und liess sich in der letzten Epoche seines
Lebens in Ancona nieder. Die Kirche S. Niccold
de’ Lorenesi in Rom bewahrt von ihm in der
ersten Kapelle rechts ein Altargemälde. Sonst
waren vorzugsweise seine Landschaften gesucht.
Wenigstens von Ignazio Hugford, der als ge-
lehrter Sammler und Maler in Florenz lebte, wird
berichtet, dass er ein besonderes Interesse für
sie besass.
Ein Vorfahre des Francesco Antonozzi war
wahrscheinlich jeuer Leopardo Antonozzi,
der 1638 das Werk De’ caratteri herausgab, und
den Zani als einen kalligraphischen Zeichner
rühmt, der mit ein Paar Federstrichen oder selbst
mit einem einzigen Zuge jede Art von Figuren
machen konnte.
s. Ricci, Memorie storiche etc. di Ancona.
II. 423. 441. — Titi, Descrizione di Roma,
p. 410. — Zani, Enciclop.
Jansen.
Antonuccius. J. A. An tonne eins, eigent-
lich wolAntonucci, Malerim 17. oder 18. Jahrh.
Nach ihm gestochen:
Bildniss des R. P. Rizerius ä Mutia. Gest, von
Nie. 0 ddi in Rom.
s. Heineken , Dict.
W. Schmidt.
Antony. Antony, Formschneider von Frank-
furt am Main in der ersten Hälfte des 16. Jahrh.,
nennt sich als Verleger (ungewiss ob auch als
Meyer, Künstler-Lexikon. II.
Holzschneider) auf dem folgenden, wie es scheint
von Burgkmair gezeichneten Blatte. Dasselbe ist
gut geschnitten, so dass man bedauern muss,
kein anderes sicheres Werk von ihm nachweisen
zu können.
Kaiser Maximilian I. mit Gefolge in der Hofkapelle
die Messe hörend. In der Mitte des Vordergrun-
des knurren sich zwei Hunde an. Die alten
Drucke haben in Drucklettern oben die Inschr. :
Ein häpsch Spruch von Kaiser Maximilian, un-
ten Verse: 0 Kaiser Maximilian, Dein lob ich nit
auß sprechen kan etc. Antony Formschneider zu
Franckfurdt. Fol.
Nach Gwinner kommen auch Abdr. mit 1515
und 1518 vor.
Die späteren Abdr. haben unten eine latei-
nische Inschr. in 3 Zeilen mit dem Datum des
Todes des Kaisers (1519).
s. Bartsch, Peintre Graveur VII. App. No. 31. —
Heller, Leben Dürer’s No. 1889. — Passa-
vant, Peintre Graveur. III. 207. No. 270; 271.
No. 99. — Gwinner, Frankfurter Kunst und
Künstler. 1862. p. 41.
W. Schmidt.
Antorides. Antorides (Antenorides?), Ma-
ler, Schüler des Aristides, lebte etwa 350 v. Ch.
Plinius XXXV. 111.
B.
Antreau, s. Autreau.
Antropow. A1 exei Petrowitsch Antro-
pow, russischer Maler, geb. 1716, f 1795, be-
gann mit sechzehn Jahren seine Kunst zu erler-
nen. 1739 ward er als Schüler in die Kanzlei der
Bauten aufgenommen; 1752 finden wir ihn in
Kij ew, wo er Kuppel und Wände der von Ra-
strelli im Rokoko-Stil neu aufgeführten Andre-
jewschen Kirche mit Malereien schmückte und
auch Heiligenbilder für die Ikonostasis malte.
1756 malte er die Plafonds im Golowin’schen
Palais zu Moskau. Allmälig hatte sich A. den
Ruf eines tüchtigen Heiligen-und Porträtmalers
erworben. Auf letzterem Gebiete ahmte er Ro-
tari nach und fand besonders in den aristokra-
tischen Kreisen St. Petersburg’s viel Beifall.
Als sein bestes Bildniss wird dasjenige des gru-
sinischen Fürsten Teimuras bezeichnet. Auf
J. J. Schuwalow’s Empfehlung wurde er mit dem
damals bedeutenden Jahresgehalte von 600 Rbl.
als Maler und Revisor der Heiligenbildmalerei
an der »Synode« angestellt. Auch gründete er
in St. Petersburg die erste Schule für letzteres
Fach, in welche jede Eparchie zwei Schüler
sandte. — A. befand sich unter den Malern, die
zur Krönung der Kaiserin Katharina II. nach
Moskau kamen, um die Krönungsfeierlichkeiten
darzustellen: er malte u. A. ein vielfach ko-
pirtes Porträt der Kaiserin in Lebensgrösse in
weissem Kleide, Purpurmantel und Krone. Von
seinen Bildnissen erwähnen wir ferner Peter III.
(1761); Peter I. (1769) und ein männliches Brust-
bild (1772) in der Moskauer Rüstkammer, das
zwar auf der Rückseite als Patriarch Filaret
Nikititsch bezeichnet, nach neuerer Forschung
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