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Meyer, Julius [Hrsg.]; Nagler, Georg Kaspar [Bearb.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 2): Appiani - Domenico del Barbiere — Leipzig: Engelmann, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.49923#0508
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496 Azilo ---

1825 etwa 70 Jahre alt. Er hat an der Orgel des
Klosters Mafra gearbeitet.
s. Raczynski, Dict. p. 18.
Fr. W. Unger.
Azilo. Giulio d’Azilo oder Acillo, Maler,
arbeitete im J. 1558 an den Fresken der unter-
irdischen Kirche in Monte Cassino unter seinem
Schwager oder Stiefbruder Marco Mazzaroppi,
welcher damals an diesem Orte eine Folge von
Malereien aus der Leidensgeschichte Christi
ausführte.
s. Caravita, I Codici e le Arti a Monte Cassino.
1871. III. 45. 49. 50. -
Alex. Pinchart.
Aznar. FrayAtanasio de Aznar, Fran-
ziskanermönch und Baumeister in Aragonien, wo
er Verschiedenes baute. Das Bedeutendste ist
die Pfarrkirche von Munebrega im Distrikt
Calatayud, die aber erst nach seinem Tode 1766
ihre Vollendung fand. Er wurde 1758 zum Ehren-
mitglied der Akademie S. Fernando ernannt und
starb 1764.
s. Llaguno y Amirola, Noticias. IV. 276.
Fr. W. Unger.
Azzalini, s. Azzolini.
Azzaloni. Azzaloni, Maler in Modena zu
Ende des 17. Jahrh., ist nur durch die Restaura-
tion von Guercino’s heiliger Magdalena bekannt.
s. Campori, Gli artisti etc. negli statt Estensi.
p. 40.
Jansen.
Azzanelli. Giovanni Battista Azza-
nel li, Historienmaler, geboren zu Bergamo 1646
oder 1647. Er lernte bei Giacomo Cotta, von dem
er vortreffliche Anleitung zum Zeichnen erhielt,
vervollständigte seine Studien in Padua und
Venedig, wo er die Akademie besuchte und mit
großer Sorgfalt die Werke alter Meister, P.Vero-
nese’s, Tizian’s und Anderer, in Federzeichnungen
kopirte, ließ sich dann in seiner Vaterstadt nieder
und malte verschiedene Bilder für die Kirchen
derselben und der Umgegend. Zu Ende des vori-
gen Jahrh. sah man noch zu Bergamo in der
Kirche San Alessandro in Colonna ein Altarbild
des hl. Kajetan, ein anderes mit Engeln in der
Kirche der hl. Anna, in der Vorstadt Palazzo,
und den zwölfjährigen Jesus im Tempel in der
Kirche des hl. Rochus, in der Vorstadt S. Leo-
nardo. Tassi, dem wir diese Angaben entlehnen,
fügt hinzu, dass sich A. auch der Radirnadel mit
gutem Erfolge bedient habe, wie man aus der
Darstellung von Heiligen der Stadt Bergamo er-
sehen könne, welche das Brevier dieser Heiligen
schmückt. Pasta führt in seinem Werke (Le
pitture notabili di Bergamo 1775) kein Werk des
Meisters an. Der Künstler starb plötzlich im
J. 1719.
s. Tassi, Vite de’ pittori, scultori e architetti
Bergamaschi. I. 239.
Alex. Pinchart.
Azzeinino. PaoloAzzemino, Goldschmied
aus Venedig im Anfänge des 16. Jahrh., verfer-

G-iuseppe Azzi.
tigte sogenannte Lavori alla gemina, oder nach
der Aussprache seiner Vaterstadt lavori all’
azzimina, wonach er seinen Beinamen erhielt.
Schilde, Waffenstücke und Prunkgeräte jeder
Art gingen aus seiner Hand hervor, wobei Orna-
mente und Figuren von Gold und Silber in den
Stahl eingelegt wurden, entweder so, dass die
Einlagen mit dem Stahle zusammen polirt eine
Fläche bildeten, oder so, dass sie reliefartig noch
hervortraten. Francesconi veröffentlichte 1800
in Venedig eine Abhandlung über diese Kunst
und erwähnte darin einer kostbaren Kassette
oder kleinen Urne, welche Paolo gearbeitet hatte-
Nach Leonardo Fioravanti’s Specchio di scienza
universale war dieser Meister Erfinder der All’
azzimina-Arbeit und hieß eigentlich Paolo
Rizzo.
s. Cicognara, Storia della Scultura II. 435 und
436.
Jansen.
Azzerboni. GiovanniAzzerboni, Kupfer-
stecher, Schüler von G. Morghen, arbeitete gegen
Ende des 18. Jahrh. in Rom; 1810 kaum noch
am Leben (heisst es in der 3. Aufl. des Handbuches
von Heller). Le Blanc aber nennt den Meister
ohne Vornamen.
Hl. Magdalena. Nach Guercino. gr. Fol.
Eines Kupferstechers Giuseppe Azzerbon'i
erwähnt Füssli (Neue Zusätze). Sollte etwa der
oben angegebene Vornamen Giovanni auf einem
Fehler beruhen und Giuseppe mit diesem iden-
tisch sein?
Bll. nach Zeichn, von Francesco Lapegna in:
Oronzio de’ Bernardi, L’uomo galleggiante e l’arte
ragionata del nuoto. Parte II. Napoli 1794. gr.4.
W. Schmidt.
Azzi. NiccoldAzzi, Maler von Castelnuovo
di Garfagnana, lebte in der ersten Hälfte des
17. Jahrh. Man kennt von ihm blos ein Oelbild-
niss von Alfons III., Herzog von Modena, das in
der Sakristei der Votivkirche zu Modena auf-
bewahrt ist: der Fürst ist in der Tracht eines
Kapuziners dargestellt. Eine lateinische Inschrift
erklärt, dass dieses Bild nach dem (1644 erfolgtem)
Tode Alfons’ auf Befehl des Kardinals d’Este
gemalt worden sei. Er ist wol mit dem bei Zani,
(Encicl.), genannten Mechaniker und Ingenieur
Giovanni Azzi von Castelnuovo, der Ende
des 17. Jahrh. thätig war, verwandt.
s. Campori, Memorie biografiche degli scultori,
architetti, pittori etc. nativi di Carrara. 1873.
p. 13.
Alex. Pinchart.
Azzi. Giuseppe Azzi, Maler aus Ferrara,
in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. In der Kul-
turgeschichte verdient er nur einen Platz als
lustiger Typus des südländischen Strassenlebens.
Auf öffentlichem Platze in Ferrara hielt er sich
seine Malerbude, lockte mit Schnurren und
Spässen das Publikum heran und schwatzte ihm
| seine Bilder auf. »Ich bin in Rom gewesen«, so
 
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