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Seibert, Hubertus; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Grafen, Herzöge, Könige: der Aufstieg der frühen Staufer und das Reich (1079 - 1152) — Mittelalter-Forschungen, Band 18: Ostfildern, 2005

DOI Artikel:
Dendorfer, Jürgen: Fidi milies? Die Staufer und Kaiser Heinrich V.
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.34732#0239

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Fidi milites?

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manifestiert46. In diesen Zeitraum von rund fünf Jahren fallen zwei Drittel sei-
ner Belege. Auffällig ist dann, daß der Staufer von der Rückkehr Heinrichs V.
vom Italienzug bis zum Wormser Konkordat 1122 nur zweimal, im September
1119 und im August/September 1122, mit Sicherheit als Zeuge der Diplome
genannt wird47. Obwohl sich in diesem Zeitabschnitt die fehlende Akzeptanz
der Königsherrschaft auch in einem gravierenden Rückgang der Urkundenpro-
duktion niederschlug, wäre es ihm dennoch möglich gewesen bis zum Wormser
Hoftag im September 1122 in elf Urkunden als Zeuge zu erscheinen48. Erst jetzt,

46 Vgl. St. 3060, Druck: STUMPF-BRENTANO, Reichskanzler, Bd. 3 (wie Anm. 38), Nr. 472, S. 664f.;
St. 3068, Druck: JOHANN DANIEL SCHOEPFLIN, Alsatia aevi merovingici, carolingici, saxonici, sa-
lici, suevici diplomatica, Pars I, Mannheim 1777, Nr. 240, S. 188f.; St. 3069, Druck: Urkunden-
buch zur Geschichte der jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden
mittelrheinischen Territorien, hg. von HEINRICH BEYER, Bd. I, Coblenz 1860, Nr. 423, S. 483-486;
St. 3071, Druck: Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer, hg. von FRANZ XAVER
REMLING, Bd. I, Mainz 1852, Nr. 80, S. 88f.; St. 3076, Druck: BAUMANN, Das Kloster Allerheiligen
in Schaffhausen (wie Anm. 37), Nr. 48, S. 77-79; St. 3078, Druck: AUGUSTIN CALMET, Histoire
ecclesiastique et civile de Lorraine, Tom. I, Nancy 1728, hier: Preuves servans ä l'histoire de Lor-
raine, Sp. 528f. (Charte de l'Empereur Henry IV en faveur de Tabbaye de Senones); St. 3079,
Druck: Acta imperii selecta. Urkunden deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhänge von
Reichssachen, gesammelt von JOHANN FRIEDRICH BÖHMER, Innsbruck 1870, Nr. 76, S. 71 f.;
St. 3086, Druck: Monumenta Boica, Bd. 29/1, München 1831, Nr. 440, S. 230-232, bzw. Monu-
menta Boica 31/1, München 1836, Nr. 203, S. 385 (Druck aufgrund der Abschrift); St. 3089,
Druck: Bündner Urkundenbuch, Bd. I, bearb. von ELISABETH MEYER-MARTHALER/FRANZ PER-
RET, Chur 1956, Nr. 237, S. 182f.; St. 3091, Druck: Quellen zur Geschichte der Stadt Worms, hg.
von HEINRICH Boos, I. Teil, Urkundenbuch, Bd. I: 627-1300, Berlin 1886, Nr. 61, S. 52f.; St. 3094,
Druck: GUSTAV SIMON, Die Geschichte der Dynasten und Grafen von Erbach und ihres Landes,
Quellenteil, Frankfurt 1858, Nr. I, S. 3f.; St. 3095, Druck: BEYER, Mittelrheinisches Urkunden-
buch (wie oben), Nr. 426, S. 488f.; St. 3100, Druck: Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark,
hg. von JOSEF ZAHN, Bd. 1: 798-1192, Graz 1875, Nr. 100, S. 119-121; St. 3106, Druck: MARTIN
KlEM, Das Kloster Muri im Kanton Aargau, in: Die ältesten Urkunden von Allerheiligen in
Schaffhausen (wie Anm. 37), Nr. 14, S. 40-44; St. 3107, Druck: Urkundenbuch der Stadt und
Landschaft Zürich, hg. von JAKOB Escher/Paul SCFIWEIZER, Bd. 1, Zürich 1888, Nr. 259,
S. 143-145; St. 3108, Druck: Quellenwerk zur Entstehung der Schweizerischen Eidgenossen-
schaft, Abteilung I: Urkunden, Bd. 1: Von den Anfängen bis Ende 1291, bearb. von TRAUGOTT
SCHIESS, Aarau 1933, Nr. 104, S. 48-50; St. 3109, Druck: Bündner Urkundenbuch (wie oben),
Nr. 249, S. 188f.; St. 3114, Druck: WlSPLINGHOFF, Urkunden Siegburg I (wie Anm. 38), Nr. 26,
S. 53-55; St. 3121, Druck: Fontes Rerum Bemensium/Bern's Geschichtsquellen, Erster Band um-
fassend die Zeit bis 1212, Bern 1883, Nr. 153, S. 367f.; St. 3123, Druck: BEYER, Mittelrheinisches
Urkundenbuch (wie oben) Nr. 450, S. 508f.
47 St. 3159, 3180.
48 Aus diesem Zeitraum sind elf Königsurkunden Heinrichs V., die Intervenienten- oder Zeugen-
listen enthalten, überliefert: St. 3159, 3161 (1119), 3162, 3164 (1120), 3168 (1121), 3172, 3173, 3174,
3175, 3178, 3180 (1122). Herzog Friedrich II. von Schwaben wird nur in zwei Urkunden ge-
nannt, die für Straßburger Empfänger ausgestellt wurden (St. 3159, 3180). St. 3159 (Druck: Ur-
kundenbuch Straßburg I [wie Anm. 38], Nr. 74, S. 59f.) ist nur auf 1119 datiert und wird von
STÜLLEIN, Itinerar (wie Anm. 34), S. 79f. sowie HAUSMANN, Reichskanzlei (wie Anm. 34), S. 73,
entgegen der älteren Forschung (Vgl. MEYER VON KNONAU, Jahrbücher VII [wie Anm. 38],
S. 97f., auf den September/Oktober 1119, als Vorverhandlungen zwischen Gesandten des Pap-
stes und dem Kaiser in Straßburg stattfanden, datiert. Auch für St. 3180 (Druck: Urkundenbuch
Straßburg I [wie Anm. 38], Nr. 75, S. 60) ist nur die Jahresdatierung sicher. Die Urkunde dürfte
während des längeren Aufenthalts Heinrichs V. am Oberrhein vor den Wormser Verhandlun-
gen im September 1122 ausgestellt worden sein. STÜLLEIN, Itinerar (wie Anm. 34), S. 94f.;
HAUSMANN, Reichskanzlei (wie Anm. 34), S. 48. Die Datierung auf den Juli dieses Jahres beruht
 
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