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Seibert, Hubertus; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Grafen, Herzöge, Könige: der Aufstieg der frühen Staufer und das Reich (1079 - 1152) — Mittelalter-Forschungen, Band 18: Ostfildern, 2005

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Hensch, Mathias,: Baukonzeption, Wohnkultur und Herrschaftsrepräsentation im Burgenbau des 11(12. Jahrhunderts in Nordbayern – neue Erkenntnisse der Archäologie
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https://doi.org/10.11588/diglit.34732#0147

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MATHIAS HENSCH

Baukonzeption, Wohnkultur und
Herrschaftsrepräsentation im Burgenbau
des 11./12. Jahrhunderts in Nordbayern
- neue Erkenntnisse der Archäologie

»Die Burg ist wie kein anderer Bautyp geeignet, Strukturen, Wesen und Geist
staufischer Zeit zu repräsentieren«, schrieb Hans-Martin Maurer in seinem
Aufsatz zum Burgenbau der Stauferzeit 1977 im großen Staufer-Katalog einlei-
tend1. Die Burg gilt wohl als das herausragende Symbol des Mittelalters2, nicht
nur für die >klassische Phase< des Burgenbaus während des 12. und 13. Jahr-
hunderts, sondern für nahezu alle Zeitabschnitte mittelalterlicher Geschichte.
Umso erstaunlicher ist es, daß der Forschungsstand zur früh- und hochmittel-
alterlichen Burgenarchitektur aus archäologischer Sicht in vielen Regionen
Deutschlands als äußerst unzureichend bezeichnet werden muß3. Die Formen
herrschaftlichen Bauens von der Karolinger- bis in die frühe Stauferzeit stellen
daher ein noch zu großen Teilen unerschlossenes Feld der archäologischen
und architekturgeschichtlichen Forschung dar. Diese Feststellung gilt, trotz
wesentlicher Impulse in den letzten Jahren, auch für den an mittelalterlichen
Burgen so reichen bayerischen Raum4. Archäologische Untersuchungen, deren

1 HANS-MARTTN Maurer, Burgen, in: Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kultur - Kunst, Bd. 3,
Stuttgart 1977, S. 119-128, hier S. 119.
2 CHRISTIAN Ronnefeldt, Burgenarchäologie, in: AusGrabungen - Schicht für Schicht ins Mittel-
alter, hg. von INGOLF ERICSSON, Bamberg 21998, S. 61f.; vgl. zur Problematik der archäologi-
schen Erforschung von Burgen auch ROBERT KOCH, Die Burgen des Mittelalters in Bayern als
Aufgabe der archäologischen Denkmalpflege, in: Burgen und ihre Erhaltung als Aufgabe der
Denkmalpflege, München 1987, S. 12-21.
3 Eine Übersicht zum mitteleuropäischen Burgenbau des Hochmittelalters in: Burgen der Salier-
zeit, hg. von HORST-WOLFGANG BÖHME (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Monogra-
phien 25), 2 Bde., Stuttgart 1992; JOACHIM ZEUNE, Burgen. Symbole der Macht, Stuttgart 1996;
Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch, hg. von HORST-WOLFGANG BÖHME/BUSSO VON DER
Dollen/Dieter Kerber/Cord Meckseper/Barbara Schock-Werner/Joachim Zeune, 2 Bde.,
Stuttgart 1999.
4 Hierzu JOACHIM ZEUNE, Mittelalterliche Burgen in Bayern. Eine Schreckensbilanz, in: Schönere
Heimat 79, 1990, S. 143-154; DERS., Salierzeitliche Burgen in Bayern, in: BÖHME, Salierzeit (wie
Anm. 3), S. 177-234; BERNHARD ERNST, Burgenbau in der südöstlichen Oberpfalz vom Frühmit-
telalter bis zur frühen Neuzeit (Arbeiten zur Archäologie in Süddeutschland 16), Büchenbach
2003; MATHIAS Hensch, Burg Sulzbach in der Oberpfalz. Archäologisch-historische Forschun-
gen zur Entwicklung eines Herrschaftszentrums des 8. bis 14. Jahrhunderts in Nordbayem,
Kap. 4, S. 21-23 (Materialien zur Archäologie in der Oberpfalz und in Regensburg 3), 3 Bde.,
Büchenbach 2005.
 
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