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DIE AUSSENLÄNDER SEIT 1870

ei den weilzerstreuten Gebieten, die die beiden klas-
sischen Länder von allen Seiten umgaben, handelt es
sich um ganz verschiedene Gesichtspunkte, je nachdem
diese Gebiete selbst die Heimat altüberlieferter Kunstübung sind
oder ihre Anregungen von griechischer oder römischer Seite er-
halten haben. Selbstverständlich fällt der Osten im ganzen unter
ersteren, der Westen und Norden unter letzteren Gesichtspunkt.

In Ägypten stand die wissenschaftliche Forschung seit der
Mitte des Jahrhunderts wesentlich unter französischem Einfluß.
Auguste Mariette, weniger ein tiefer Forscher als ein glücklicher
Entdecker, ließ eine große Reihe von Tempeln, in Edfu, Karnak, 68

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Der el Bahri, freilegen, lauter Bauten des Neuen Reiches oder der
Ptolemäerzeit. Auch Abydos verdankte ihm seine Ausgrabung, ss
Von besonderer Bedeutung war gleich zu Anfang von Mariettes
Tätigkeit die binnen vier Jahren (1851/55) durchgeführte Befreiung
des Serapeums bei Memphis von seiner tiefen Sanddecke; leider
ist es heute schon wieder tief unter dem Sande verschwunden.
Das Hauptheiligtum selbst des späteren Hauptgottes Ägyptens,
mit seinen Apisgräbern und allerlei Skulpturschmuck, trat zutage;
an einem Gange wiesen zwei Kapellen nebeneinander, die eine 527
ägyptischen die andere griechischen Stils, recht handgreiflich auf
den zwiespältigen Charakter der Ptolemäerzeit hin. In ganz andere
Regionen führte der Inhalt eines benachbarten Grabes; man
 
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