Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2. Bestätigungsprivileg

soll, während die beiden Vikariate oder Kaplaneien am Trinitäts-und Hl.-Kreuz-
Altar in der Marienkapelle inC-nerhalb von) Heidelberg dort aufgelöst und an
der ecelesia regalis mit päpstlicher Genehmigung an zwei dort einzurichtenden
Altären des jeweils selben Patroziniums wahrgenommen werden sollen. Letztere
drei Vikariate sollten in der Zahl der zwölf Vikare inbegriffen sein, die alle mit
den Kanonikern gegebenenfalls Präsenzgelder erhalten können. Neubesetzungen
sollen nach Präsentation eines geeigneten Priesters durch den jeweiligen Patron
vom Dekan vorgenommen werden, auch wenn die Kandidaten nicht Mitglied der
Universität sind. Auch soll der Vikar von St. Peter in Zukunft kirchenrechtlich
nicht mehr dem Dekan von St. Marien zu Neustadt, sondern dem Dekan von
Hl. Geist unterstellt sein. Der Ritus des Kirchendienstes durch das Kollegium
soll dem des Wormser Doms entsprechen. Wie die Teilnahme am liturgischen
Dienst in der Kollegiatkirche soll auch das Abhalten von Vorlesungen an der
Universität und der Dienst des Prädikators und des Vikars von St. Peter zum
Empfang der Präsenzgelder ohne besondere Erlaubnis des Dekans berechtigen.
Die vollständige Genehmigung dieser Supplik habe Gregor Xu. in einer Urkun-
de bestätigt. Martin V. wiederholt daraus eine Reihe von Präzisionen wie die
Regelung, daß die Ersteinsetzung im Einvernehmen mit Ludwig ID. ohne Mit-
wirkung einer anderen kirchlichen Autorität stattfinden kann, und erwähnt eine
zweite Urkunde Gregors XII. zur völligen Exemption des Personals, Vermögens
und der Rechte des Heiliggeiststifles. Auch die Strafgewalt soll beim Dekan der
ecelesia regalis liegen und Fiskalbeamte sollen keinerlei Rechte zum Einzug von
Abgaben haben. Zur Nutzung für die Ausstattung der Heiliggeistkirche dürfen
Vermögenswerte unsicherer Eigentumsverhältnisse in der Stadt Heidelberg und
der Wormser Diözese vom Kapitel als Geschenk entgegengenommen werden.
Schließlich wird noch verfugt, daß Kanoniker und Vikare Kopßedeckungen aus
Eichhömchenfellen tragen dürfen wie die Kleriker der Wormser Kirchen.

Überl: Kopialbuch (UAH RA 1306) fol. CVI(86)v~CXIII(93) (A); GLA
67/867 (Copialbuch Nr. 516), fol. 88-93 (B). - S. Winkelmann, Reg. Nr. 197.

[Confirmacio duarum bullarum Gregorii pape etc., videlicet ereccio-
nis ecclesie saneti Spiritus in collegium et exempeionis collegii et per-
sonarum eiusdem, videlicet bulla Martini pape quinti]a)

*1 Martinus episcopus servus servorum dei. Ad perpetuam rei memoriam.
Inmensab) summi providencia patris, qui omnia formans verbo suoc\ ut
creature dominaretur universed) in iusticia quoque orbi preesset et equi-
tate, hominem constituit sapiencia, ad hoc nos licet inmeritose^ ad summi
appostolatus evexit apicem, ut sedium suarum duetili assistrice sapiencia

"'Überschrift von späterer Hand als die Kopialeintragung A; Studium zu Heidelberg und Stifft;
Überschrift von kursiver jüngerer Hand B b)Immen- B c'sua B * wohl in universam korr.
B e)immeri- B

"Vgl. oben Nr. 1

573
 
Annotationen