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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0029
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ist, wie ich beurkunde, ganz freiwillig vorgenommen worden. Als ewiges Besitztum
schenke ich im Gau Wettereiba (Wetterau), in

Alastater marca (in der Gemarkung Alestat, Alachstat; Wüstung bei Gambach nö.
Butzbach s. Gießen) eine Hof reite, dreißig Joch Ackerland und eine Wiese. Urkund dessen
nachstehende Fertigung. Geschehen im Lorscher Kloster. Tag und Zeit wie oben.

URKUNDE 2917 (10. Juli 798 — Reg. 2633)

Schenkung des Folcuin im gleichen Dorf unter König Karl und Abt Richbod

(Vgl. Urk. Nr. 3762d)

In Christi Namen, am 10. Juli im 30. Regierungsjahr (798) des Königs Karl. Wir,
Folcuin und meine Schwester Folcrath, übereignen dem heiligen Märtyrer N(azarius)
eine Gabe. Der Leib des Heiligen ruht in dem im Oberrheingau gelegenen Lorscher Klo-
ster. Die Schenkung gilt in gleicher Weise jener heiligmäßigen Mönchsvereinigung, welche
ebendort unter dem ehrwürdigen Abt Richbodo dem Gottesdienst obliegt. Die Übergabe
erfolgt nach unserem Wunsch für immer und, wie wir ausdrücklich betonen, aus freien
Stücken. Wir schenken im Gau Wettereiba, in

Alachstater marca (wie Urk. 2916) und in

Ganbacher marca (in der Gemarkung Gambach) 350 Joch Ackerland und Waldge-
lände, ferner Wiesen mit einem Ertrage von 27 Fuder Heu, drei Hofreiten und 15 Leib-
eigene. Mit dem heutigen Tage schenken, übergeben und übertragen wir diese Güter aus
unserem Eigentumsrecht in das Besitz- und Herrenrecht des Hl. ~N(azarius) auf ewige
Zeiten. Es erfolgt förmlicher Vertragsabschluß. Geschehen im Lorscher Kloster. Zeit wie
oben.

URKUNDE 2918 (10. Juli 775 — Reg. 1205)

Schenkung der Rechilt in Dorheim unter König Karl und Abt Gundeland

(Vgl. Urk. Nr. 3747a)

In Christi Namen, am 10. Juli im 7. Jahr (775) des Königs Karl. Zu meinem Seelen-
heil schenke ich, Rechilt, dem heiligen Märtyrer ~N(azarius) Güter. Der Leib des Heiligen
ruht in dem im Oberrheingau gelegenen Lorscher Klosters. Die Übergabe gilt in gleicher
Weise auch jenen Gottesknechten, welche ebendort Gott dienen, wo der ehrwürdige Gun-
deland Abt ist. Es ist mein Wille, daß meine Gabe für ewige Zeiten dargereicht sei, und
ich bestätige, daß sie durchaus freiwillig geboten wurde. Ich schenke im Gau Wetdereiba
(Wetterau), in

Doricheimer marca (in der Gemarkung Dorheim a. d. Wetter nö. Frankfurt/M.) alles,
was ich an Hofreiten, Feldern, Wiesen, Wäldern und Gewässern besitze. In ähnlicher
Weise übergebe ich auf ewige Zeiten in Logenbach (am Lahnbach, im Gau Logenehe, im
Lahngau — wie sich aus Urk. Nr. 3747a ergibt), in

Wisicheim (Wieseck nö. Gießen) und in

Ursenheim (Wüstung ö. Gießen) Güter und zehn Leibeigene. Von diesem Tag an sol-
len sie (die Mönche) das Recht haben, diese Güter zu behalten, zu verschenken, zu ver-
tauschen oder damit nach ihrem Gutdünken zu verfahren. In allen Belangen sollen sie
freie und unbeschränkte Vollmacht haben. Der Besitzwechsel ist damit vollzogen. Gesche-
hen im Lorscher Kloster. Zeit wie oben.
 
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