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Scharff, Alexander; Staatliche Museen zu Berlin / Ägyptische Abteilung
Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung: Werkzeuge, Waffen, Gefässe — Berlin: Curtius, 4.1931

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III. Gefäße
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https://doi.org/10.11588/diglit.72929#0263
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E. Kupfergefäße.

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als zur Hälfte erhalten. Statt des Wellenornaments eine gerade, den Rand nochmals betonende Linie.
Von der Inschrift sind zwei Reste erhalten (s. Abb. 88), die sich zu der Roy. T. II Taf. 2 Nr. 8 und 9
erhaltenen Gruppe ergänzen lassen. Diese Gruppe, in der Petrie einen Königsnamen Sema vermutete,
hat Sethe (Untersuchungen III S. 32) als Variante des Königinnentitels sm3w#t nb-tj „die sich mit
dem Herren der Diademe (= dem König) vereinigt" erkannt. Hier wäre also smIwG nb-wj „die sich
mit den beiden Herren (= dem König) vereinigt" zu lesen. Der Titel kommt gerade zusammen mit dem
Namen der Königin Neithotep vor (Roy. T. II Taf. 2 Nr. 11). Auf dem Steinnapf Nr. 644 findet sich
derselbe Titel; ferner vgl. Band V Nr. 255. — Veröffentlicht: Nouv. Fouilles 97/8 Taf. 15 Nr. 22. —
Datierung: 1. Dynastie.
744. Bruchstück eines Näpfchens mit dem Namen der Königin Neithotep. (Tafel 35.)
Berlin 18130. Erworben wie Nr. 741, Abydos. — Maße: Höhe 2,3 cm. —- Bruchstück eines
Näpfchens; einen Schnitt durch den erhaltenen Teil gibt Abb. 89. In der Boden- ft
gegend ist das Elfenbein glänzend weiß, sonst gelb. Unterhalb des Randes ist außen der
Name Neithotep, in umgekehrter Zeichenanordnung wie bei Nr. 741, eingeritzt (s. Abb. 88).
Abb. 89.
Veröj[entlieht: Nouv. Fouilles 97/8 Taf. 14 Nr. 10. — Datierung: 1. Dynastie. Schnitt von Nr. 744.
745. Bruchstück mit Inschriftresten. (Tafel 35.)
Berlin 18062. Erworben wie Nr. 741, Abydos. — Maße: Bruchstück vorn Unterteil eines
Gefäßes, dessen ursprüngliche Größe sich nicht mehr feststellen läßt. Das Elfenbein ist stark nachgedunkelt.
Der Boden war besonders eingesetzt; man sieht innen noch die Aussparung. Außen ist der breite Boden
durch eine Rille gegen die Wandung abgegrenzt. Über der Rille nicht deutbare Schriftreste, vielleicht
der Buchstabe p, rechts darüber ein h (?) und ein unten gegabelter Stock mit einer Kette (?). —
Veröffentlicht: Nouv. Fouilles 97/8 Taf. 15 Nr. 16. — Datierung: Wohl 1. Dynastie.

E. Kupfergefässe.
Über das Vorkommen des Kupfers im vorgeschichtlichen Ägypten vgl. S. 69/70. — Kupfergefäße
sind vorgeschichtlich sehr selten und nur bei den jüngsten Funden belegt, so vor allem in Abusir
el-Meleq I S. 45 und Taf. 28 Nr. 253/5 (hier nicht nochmals wiederholt); es handelt sich um zwei runde,
niedrige Schälchen und ein ovales nach Art der sogenannten Stirnanhänger (s. Bd. V S. 111). Größere
Kupfergefäße erscheinen erst in der Frühzeit.
746. Großer Kupferkessel. (Tafel 35.)
Berlin 17964. 1907 auf der Versteigerung der Sammlung Amelineau erworben, aus den Königs-
gräbern von Abydos. — Maße: Höhe 25 cm, Durchmesser 53,5 cm. — Großer, stark verbogener und
verbeulter Kessel, in Treibarbeit hergestellt, jetzt ziemlich stark oxydiert. Der Rand ist verstärkt durch
Aufnietung einer aus drei Stücken bestehenden Randleiste von 2,5 cm Höhe und 1 cm Stärke. Die Enden
der zur Herstellung der Randleiste verwendeten Kupferstreifen sind abgeflacht und greifen übereinander,
es sind zwei längere und ein kürzerer Streifen. Sie sind an den Enden unter sich vernietet und dann
auf den Kesselrand aufgenagelt; an einer Stelle, wo sich der Kesselrand vom aufgenieteten Verstärkungs-
rand gelöst hat, sieht man drei große Nietlöcher im Kessel, die Nieten selbst im Verstärkungsrand. Zwei
 
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