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Als einen ersten Versuch, diese Aufgabe zu lösen, bietet sich das
nachstehende verzeichniß. Man darf diese Arbeit in gewissem Sinne als
eine philologische bezeichnen, denn sowohl hinsichtlich der channnlnng als
auch der Bearbcitung des Materials findet eine unverkennbare ^lnalogie
statt init der Lrsorschung der Aeberlieferung von alten Texten; hier wie
dort gilt es, die Zeugen zu sammeln und ihren lVerth zu bestimmen;
beide Forschungsweisen haben mit deuselben Lomplioationen der Aebcr-
lieferung zu kämpfen und müssen zur Trreichung ihres Zieles die gleiche
Methode anwenden. Bchon von dieser Beite bot diese Arbeit nicht ge-
ringen Reiz: noch größeren bot die Betrachtung und vergleichung aller
der Lilder, welche diese prächtigen Bauwerke vor Augen sühren. Zu
dem künstlerischen kommt hierbei noch ein historisches Znteresse. Denn es
spiegelt sich in dieser langen Beihe von Ansichten getreu wieder die her-
vorragende Bedeutung Lseidelbergs und das ungemeine Znteresse, welches
die kurpfälzische Residenz in ganz Lnropa Zahrhunderte hindurch für sich
in Anspruch genommen hat, während des großartigen Aufschwungs der
psalz und nicht minder auch nach den entsetzlicheü Bchicksalsschlägen, durch
welche sie heimgesucht wurde.

Vollständigkeit ist für dies Verzeichniß als Ziel ins Auge gefaßt,
wcnn auch gewiß noch keineswegs erreicht. wir dürfen aber hoffen, daß
gerade diese veröffentlichung Andere zur Nachsorschung anregen und noch
manches verborgene Blatt zu Tage fördern wird. Daß ich mich uicht daraus
beschränkt habe, nur diesenigen Ansichten anszuführen, deren baugeschicht-
licher lVerth unzweiselhast ist, sondern das gesammte mir zugängliche
Material hier vorlege, wird gewiß Billigung finden. Trstens ist damit
dem Leser die Nlöglichkeit geboten, sich rasch über den bvcrth oder Un-
werth einer Ansicht zu orientiren; serner licgt bei manchen Bildern nicht
einfach diese Alternative vor, vielmehr sind mannigsachc Abstufungen in der
wichtigkeit vorhanden, und es ist möglich, daß bei näherer Nachforschung
manche bis dahin fictiv erschienene Details sich als richtig ergeben. Der
<eser mußte daher in den Btand gesetzt wcrdcn, selbst nachprüfen zu können.
bsierzu kommt, daß ein bibliographisch genaues verzeichniß aller Ansichten
noch nicht existirt, aber namentlich auch beim Ordnen von Bammlungen
und bei Anschaffungen zur Bestimmung dringend nothwendig ist. Die vor-
handenen allgemeinen Bibliographien von Btichen u. dgl. aus dem s6.
und s7. Zahrhundert sind überhaupt, wie bekannt, noch lückenhafter
und ungenauer als die von Büchern aus jener Zeit, und sür den vor-
liegenden Zweck giebt es nur eine specielle Vorarbeit, welche gewiß recht
dankenswerth ist, aber doch nur als ein Anfang betrachtet werden kann.
 
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