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Münchner Jahrbücher für bildende Kunst — [1].1838-40

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Zweites Heft
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Tafel II
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Metzger, Eduard: Untersuchungen im Gebiete der Architectur, 1, Griechisch-dorische Säulenordnung, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19840#0135

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Llntersuchungen im Gebiete der Arehiteetur.

Von

Eduard Metzger.

L. Griechisch - dorische Säulenordnung.

(Schluß.)

Der Arehitrav.

Der Archilrav ist ein sehr wichtiger Theil, deffen Stârke und Aus-
dehnung über anderweitigeTempeltheilverhaltnisse entscheidct, auch erklârt
sich aus der Ausdehnung dcsselben ganz insbesondere die nothwendige
Form des Saulencapitäls. Auf dem Architrave ruhet die gesammte
Last des Gebälkes und Dachwerkes, welches er starkkrâftig und frei
über je zweier Säulen Awischenweite zu tragen hat. So begründen
demnach dîe Stârke des Architraves zwei Hauptbedingungen; einmal die
Schwere desDraufbaues und dann die Säulenzwischenweite.

Der Dorier lagerte eincn oder mehrere Steinbalken an einander,
deren Lânge von eincm Säulcnmittel zum andern reichte. Er hatte sofort
zweierlei zu berückfichtigen. Einmal die Breite seines Architraves. Von
dieser Brcite nämlich mußte nothwendig die Standfestigkeit seines Ge-
bälkes abhängig sein, denn wcnn der Archilrav breiter war, konnte er
wenigcr wanken, als ein anderer, der schmal und hoch gewesen. Nun
lehrt aber die Statik, daß die Höhe des Balkens seine Festigkeit und
Tragkraft ganz insbesondere begründet. Zu Erreichung eines Maximum
an Tragkraft ist zu berücksichtigen, daß die Tragkraft odcr respective
Festigkeit zweier gleich langcn und breitcn Balken, deren Höhen aber
verschieden sind, nach dem Quadrate dieser Höhen wâchst. Ueber die
Bildung des Architraves wird nun bald Theorie und Praxis entscheiden.
Es betrifft dies nämlich die Zusammensctzung des Architraves aus einem
oder mehreren Tragbalken. Wenn nämlich die respective Festigkeit des aus

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