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Modus: Prace z historii sztuki — 2.2001

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Organisty, Adam; Kolbiarz, Artur: Die schlesische Plastik vom 16. bis 18. Jahrhundert: Bemerkungen zum Katalog von Romuald Nowak
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https://doi.org/10.11588/diglit.17165#0121
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Schmerzensmutter zu (S. 104). Fiigen wir hinzu, dass die kleinformatige
Figur des auferstandenen Christus, die den Kanzelbaldachin krónt, in ih-
rer Ausdrucksart eine monumentale Skulptur ist. Andererseits erinnert
der realistisch modellierte Kórper an die auf vergleichbare Weise darge-
stellte Muskulatur der groBformatigen Figur hl. Johannes des Taufers77,
die sich im Chor der Dorotheenkirche befindet.

Nowak zahlt zu den Werken, dereń „Komposition sich auf die Figuren
aus dem Umkreis der «schlesischen Barockmaniera» bezieht" (S. 112),
Skulpturen des Hauptaltars der Marienkirche in Głogów / Glogau, die in
den Jahren 1712-1717 entstanden sind (Nr. 248-249, S. 112). Ihr Schóp-
fer, Johann Hermann Seytsch (1644-1742), ist bis heute in der Literatur
fest unbekannt geblieben. In den Anmerkungen zu den biographischen
A-ngaben des Meisters werden viele Kiinstler, die ihre Ausbildung in der
Seytsch-Werkstatt genossen haben, erwahnt (S. 175). Aus der Gruppe
dieser Meister ist einer der besten Liegnitzer Bildhauer des 18. Jahrhun-
derts, Christian Griinewald hervorzuheben. Sein Ausbildungsverhaltnis-
se waren bis jetzt unbekannt78.

Ein weiterer, bedeutender Kiinstler ist der wenig bekannte Johann
Georg Schencke (1. Halfte des 18. Jahrhunderts). Die im Katalog vorge-
stellten Putti79 und die ovalen Reliefs stammen von der Kanzel der Pe-
trus und Paulus Kirche in Ziębice / Miinsterberg (entstanden 1726-1729,
Nr. 323-331, S. 129-131). Fiigen wir hinzu, dass die karikaturhaften Ge-
sichtszuge sowie die langlichen Kórper der Engel an die Putti am Chorge-
stiihl im nicht weit entfernten Heinrichau erinnern.

Uber den Einfluss der Werke Thomas Weissfeldts auf die Arbeiten Mi-
chaels Klahrs d. A. in der Glatzer Jesuitenkirche hat Nowak bereits fru-
her geschrieben80 und der kiinstlerischen Tatigkeit von Michael Klahr
d.A. umfassende PubUkationen gewidmet81. Nach Ansicht von Nowak be-
finden sich im Nationalmuseum in Breslau die fruhesten Skulpturen von
Klahr aus den Jahren um 1717. Sie stellen die Heilige Familie dar und
stammen urspriinglich aus der Hedwigskirche in Niemcza / Nimptsch

77 Pinder (zit. Anm. 68), Abb. 92, S. 112.

78 Kalinowski (zit. Anm. 9), S. 249-250, 256.

79 Vgl. auch Teatr i mistyka... (zit. Anm. 28), S. 1.84-85.

8" Michał Klahr Starszy i jego theatrum sacrum, Kłodzko 1992, S. 11-12; Teatr i mistyka...
feit. Anm. 28), S. 1.24; vgl. auch Katalog... (zit. Anm. 72), S. 11-12; sowie vor kurzem J. Wra-
bec, Wstęp, in: Michał Klahr Starszy... (zit. Anm. 19), S. 6.

81 Genauer Forschungsstand zu der kiinstlerischen Tatigkeit Klahrs, vgl. R. Nowak, Mi-
chał Kłahr Starszy - życie i twórczość, warsztat, in: Michał Klahr Starszy... (zit. Anm. 19),
S- 15-22.

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