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III. Die einstigen Eigentümer des Papyrus Rhind.

Der Tote, bei dem der Papyrus Rhind I gefunden wurde, hieß ~jj ^ ^ \ d. i. in klassischer

Schreibung S^J^^v|, demotisch ^ Mnte-sivf2. So wird er stets in II Rh., dem Toten-

papyrus seiner Frau, und auf seiner Bahre3 genannt, in I Rh. nur dreimal in den Vignettenbeischriften (Seite 2, 3 und 5),

sonst heißt er stets J^^fj- demotisch ^/^^ Swf, mit der Bezeichnung demotisch \S\^L hm*.

Sein Vater hieß ffJUl«^6. demot. fjj^ j %\9_ Mne-ki-r {Mmm$, seine Mutter □ ^ ] JrJ},

demotisch ^ , ^ Ti-h-j-t-pa-Mnte (Uevjcaficovd-tjg)ti. Der zweite Papyrus gehörte der Frau des Mutz

^ ^fj, demot. iij^^ Ta-nwi-t, ihre Abstammung ergibt sich aus II 5 h 5/6: d4/7 und II9h 8: d 8/9:

(demot. CJl^2L< - Mne-ki-r)

Memot ] ^ ^„ Gl-Srj) (demot. ^jA»<W-Jt^4Vx!AcsU* H-t-hr''-iij-te)

]

(demot. 7 ^ V Ta-mvi-i).

1) Alle Namen mit vielen Varianten in der Schreibung, s. Glossar.

2) Manethos Mev&eöovyi? (Dyn. VI, 5, bei Africanus). Wie auch immer der Königsname ^ k_J zu umschreiben sein mag,

Manetho hat den Götternamen jedenfalls Mntw gelesen. Merd-eaovtfig ist eine getreue Wiedergabe der späten Vulgäraussprache des Namens Mntw-
{m)-s\f, vgl. besonders die demotische Schreibung.

3) Abgebildet auf Tafel IV (gegenüber S. 28) der Originalpublikation.

4) Daß dieses hm, wie Spiegelberg, Recueil XXVI, S. 51 Anm. 2 annimmt, ein Teil des wirklichen Namens ist, möchte ich nicht glauben.
Der Artikel in pi hm Swf (I Rh. 8 Vign.) könnte freilich, wie Spiegelberg bemerkt, der Demot. Studien I, S. 32 besprochene Artikel vor Eigennamen
sein. Aber neben dem Namen Mnä-swf für dieselbe Person noch einen Namen Hm-swf als offiziell geführt anzunehmen scheint mir unzulässig. Ich
sehe in Swf eine Kurzform, in hm einen Spitznamen, der sich mit der Koseform des Namens im Munde der Angehörigen zu einem neuen Namen
verbunden hat. Eine Berufsbezeichnung kann hm (= Handwerker, in griechisch-demotischen Texten zsy.ruiv, s. M. müller, Recueil IX, S. 165) in

diesem Falle nicht sein, da Menthesuphis ein vornehmer Mann war, nennt er sich doch J, | ^ ^ (TJ ^ ^ {J^L ^) J ^ ^'

d. h. ^vyyevfiq (s. Glossar Nr. 156) und ° ' ^ ^ |1 ^ d- ixnevQ (l 4 h 3 : d 3), seinen Vater ^^^""(f ^ ^ (I 9 h 10).

Wie Spiegelberg mir mitteilt, wird unser hm Swf auf einem unveröffentlichten Ostrakon der Straßburger Universitätssammlung (D. 1851) erwähnt.

Es erscheinen dort Kultgenossenschaften verschiedener Leute, darunter (Zeile 9) ^ ^ ' ^ ^ \ j^^^' * J J^ImJ^

ß ini■ l n hm Swf si MhiT-hi-r] „die Kultgenossenschaft des hm Stuf des Sohnes des Menkere".

5) In spätptolemäischer Zeit sind die alten Königsnamen anscheinend häufiger wieder hervorgesucht worden: ein Harsaphespriester, desse

Grab ich bei Abusir el Meleq gemeinsam mit RüBENSOHN aufdeckte, hieß z. B. ® l—l1—J \Pk (Grab 10, unveröffentlicht).

8 U ö '

6) Auf der Bahre des Mentesuphis (s. oben Anm. 3) ^jj ^ ^ /wvw- \J'j Belege für die griechische Namensform s. Glossar Nr. 532 Anm.

Zu 73 Ay-/(neben Ti-srj-1 n) = gr. Sev- vgl. Spiegelberg, Eigennamen S. 29.

7) Daß die Frau nicht etwa nur lij-tj geheißen hat, wobei „Hathor" das ehrende Prädikat verstorbener Frauen sein würde, das in spätester
Zeit häufig belegt ist, hat mir Spiegelberg gezeigt. Der Name H-t-hr-llj-lj ist nach dem Wörterbuch noch dreimal zu belegen■. Kairo 20473,
Kairo 20076, Louvre C iii, alle drei Texte gehören dem m. R. an.
 
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