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— 11, —





I Rh.

II Rh.

m.

Die Horussöhne zeugen für |^en ^"otenl
s (die Tote j

8, 7-14

II 8, 7/8 = 1 8, n/12.

n.

Osiris verkündet die Zulassung |^eS Ü^6"!

s \der Toten/

9, i—2

9, i—3

0.

Isis verwendet sich für J1.0} bei den anderen Göttern (und früher Verstorbenen),

(siej

spricht die Opferformel
Gebete für den Toten

9,3-n | 9,3-8

P-

9,12—IJ,3



q-

Der Text des Nutbildes

",4—i3



Die Texte der beiden Papyrus Rhind sind, wie wir nunmehr feststellen können, anscheinend in der Weise
angefertigt, daß die Einleitungen zunächst demotisch abgefaßt sind. Hieran schließt sich bei I Rh. ein kurzer, ur-
sprünglich demotischer Totentext, auch die Beschreibung der Balsamierung scheint aus dem Demotischen übersetzt zu
sein. Es folgen in beiden Handschriften Abschnitte, denen gemeinsame, ursprünglich altägyptische Vorlagen zugrunde
liegen. Diese haben die Redaktoren der beiden Hss. mehr oder minder stark überarbeitet und z. T. durch Einschübe
erweitert oder auch gekürzt. Die Interpolationen sind teils schon vorhandenen demotischen Texten entlehnt, teils ad
hoc geschrieben und zwar zunächst demotisch. Eine Aussonderung der Einschaltungen und Wiederherstellung der
Vorlage, die für die beiden Handschriften benutzt ist, scheint mir nicht durchführbar.

V. Die Sprache der Papyrus Rhind.

a) Die altägyptische Fassung.

Von einer grammatischen Darstellung des „Altägyptischen" unserer Handschriften muß ich absehen, sie hätte
nur Zweck, wenn die gleichaltrigen spätesten Totentexte thebanischen Ursprungs3 und die thebanischen Tempel-
inschriften griechisch-römischer Zeit4, die z. T. noch unveröffentlicht sind, zum Vergleich herangezogen würden. Ihre
Sprache ist im wesentlichen diejenige, welche junker in seiner Grammatik der Denderatexte behandelt hat. Besonder-
heiten werden am gegebenen Ort hervorgehoben werden.

Daß die altägyptischen Textteile unserer Handschriften besonders viele Demotismen aufweisen, ist bei ihrer
Entstehung, die ich im vorigen Abschnitt darzulegen versucht habe, nicht verwunderlich. Bemerkenswert selbst für
einen Text der späten Ptolemäerzeit ist aber der Reichtum an seltenen, gewiß z. T. sehr altertümlichen Worten, von
denen sich mehrere sonst anscheinend überhaupt nicht nachweisen lassen.

b) Die demotische Fassung

gehört sprachlich auf das Engste mit dem Totenpapyrus des Pamonthes5, den anderen demotischen Totenbüchern6 und
dem „Livre des transformations" 7 zusammen. Alle diese Texte sind in einer eigenartigen, altertümlichen Sprache ab-
gefaßt, einem Kunstprodukt, das durch das Altägyptische der gleichzeitigen Totenpapyri lexikalisch wie grammatisch
gleich stark beeinflußt ist. So findet sich in diesen Texten das aus der Volkssprache längst verschwundene Passiv
auf tw (s. Glossar Nr. 421 und Pamonthes ed Lexa S. 13), die seltsame Neubildung für die 2. Person sg. des alten
Pr.onomen absolutum (JD § 22), s. Glossar Nr. 422, die 2. Pers. sg. des Pseudopartizips, s. Glossar Nr. 420 u. a. m.

Eingehende Zusammenstellungen zur demotischen Formenlehre und Syntax unserer Handschriften finden sich
im Glossar unter den einschlägigen Stichwörtern.

1) Die hier. Version durchweg Original, vgl. I 9 h 1 = II 9 h 1 | j\J; 19dl: htp, II 9 d 1: hat. — I 9 Ii 2 = II 9 h 2 J\t
I 9 d 2: Sm, II 9 d 2: rfj\.

2) Wohl auch hier ist der altäg. Text Original, der demotische aus ihm übertragen, vgl. z. B.

1 9 h 31 fl * l9 I S demot. [f £ 9 1 3}

II 9 h 3/ JJ ^) V 1 <-&[ \is-t es dd (II 9 d 4).

3) s. oben S. 8.

4) Der el Medine, Kasr el Agüz, Der Schelluit, Kapellen in Der el Bahari, Medinet Habu und Karnak.

5) Veröffentlicht von Lexa, Das demot. Totenbuch der Pariser Nationalbibliothek (Leipzig 1910).

6) Berlin P 8351, veröffentlicht auf Taf. 83—6 der amtlichen Publikation, ferner Spiegelberg, Die demotischen Papyrus der Straßburger
Bibliothek Taf. XI, Revillout, Corpus Papyrorum I, 28/29. Brugsch, G rammaire demotique Taf. X usw.

7) Veröffentlicht von Legrain (Paris 1890).

2 *
 
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