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1 LjI ^ © der Großvater der ~jj 11| (j ^ ^fj, führt die gleichen Titel wie der gleichnamige Vater ihres

Gatten, es handelt sich also um eine und dieselbe Personl, und Menthesuphis hat seine Nichte geheiratet.

Aber wir kennen noch ein weiteres Glied dieser Familie. Im Recueil Bd. XXVI, S. Sof. hat Spiegelberg gezeigt,

daß der Usurpator des Sarges der Königin p O ^ im Britischen Museum ^ pwi JjJ| geheißen hat, sein Vater
Ii \hJ\, seine Mutter q ca1. Dieser Pamonthes war also ein leiblicher Bruder unseres Menthesuphis3. Wir

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können sonach nunmehr folgende Stammtafel aufstellen:

Die Familie des Menthesuphis und seiner Frau war in Hermonthis beheimatet5.

Über die Geburts- und Todestage der einstigen Besitzer von Pap. Rhind I und II enthalten die Handschriften
folgende Daten:

Der Mann ist im dreizehnten Jahre, am 27. Athyr eines Ptolemäus Philopator geboren (11 h 1 : d 1), er ist am
10. Epiphi des 21. Jahres des Augustus (Ii h 10 :d 8/9) im Alter von 59 Jahren 7 Monaten und 14° Tagen (Ii h6 : d 5)
gestorben. Da das 21. Jahr des Augustus dem Jahr 9 v. Chr. entspricht, so ist Menthesuphis im Jahre 68 v. Chr. ge-
boren; der Ptolemäer, der damals im dreizehnten Jahre regierte, ist der dreizehnte seines Namens, Auletes.

Die Stellen I3 hii:dio=Il4h8:d8 geben für das Sokarisfest bzw. für die Wintersonnenwende den 26. Choiakh
an7. Wie aus der Tabelle bei brugsch, Thesaurus S. 348 ersichtlich, paßt diese Angabe nur für das alexandrinische
Jahr. Legen wir dieses auch den übrigen Datierungen zugrunde, so erhalten wir für den Geburtstag des Menthesuphis
den 23. November (jul.) 68 v.Chr., für seinen Todestag den 4. Juli 9 v. Chr. Die Frau ist am 26. Pachons des 19. Jahres
unter Auletes geboren (II 1 h 1 : d), d. h. am 21. Mai (jul.) 62 v. Chr. und 54jährig (II 1 h 8 : d 7) nach 48tägiger Witwen-
schaft (II 3 h 1 : d 1) am 28. Mesore des 21. Jahres des Augustus (II 2 h 1 : d 1) gestorben; das letzte Datum entspricht
dem 21. August 9 v.Chr.

IV. Die Komposition der Papyrus Rhind.

Die beiden Papyrus Rhind gehören inhaltlich8 auf das Engste mit den übrigen spätesten Totentexten theba-
nischen Ursprungs9 zusammen, nämlich mit den „Büchern vom Atmen"10, soweit ihr Text nicht dem Totenbuch ent-
lehnt ist, dem „livre que mon nom fleurisse" 11, dem „Buch vom Durchwandeln der Ewigkeit" 12 und dem „Buch von den
Verwandlungen"13. Dieselben Gedanken kehren immer wieder, gelegentlich aber auch ganze Sätze und Satzglieder. Es
ist ein verhältnismäßig eng begrenzter Vorrat feststehender Phrasen, aus denen diese spätesten Totentexte mosaik-
artig zusammengestückelt sind.

(I4h3).

i) Titel (nur in hierogl. Fassung): <?>- Q «-=® vfä (I 9 Ii 10, vgl. ii 5 h 6). X [—-1 2fU^ Ä jS& d.h. woH atoaxnyöi

(I 1 1. 2/3, cf. II 5 h6) ^"ftxl ° J (I 1 h 1;

2) Veröffentlicht von Budge, The sarcophagus of Anchnesraneferab, London 1SS5.

3) Nicht mit ihm identisch, wie das Spiegelüerg für möglich hält (Recueil XXVI, S. 51). Das Gral) des Mentesuphis war bei der Auf-
deckung durch Rhind 1860 intakt, der Sarg der l^"y~ jl O J ojj bzw. des ivww ist schon zu Anfang der dreißiger Jahre des neunzehnten

Jahrhunderts nach Europa gekommen.

4) Spiegelberg (bei Lexa, Pamonth S. 4, Anm. 1) vermutet, der Schreiber des Pariser demotischen Totenbuches gehöre ebenfalls in diese
Familie. Das ist bei der Wiederkehr der Namen Mencheres und Pamonthes in dessen Stammbaum recht möglich.

5) Daß sie in dem 15 Inn nördlich gelegenen .Seh 'abd el Qurna bestattet worden ist, verdient bemerkt zu werden. 6) lies 13.
7) s. Kommentar Nr. 58. 8) Und in ihren hieratischen Textteilen auch sprachlich.

9) Aus den in den Texten vorkommenden Ortsnamen erweislich.

10) Horrack, Le livre des respirations . . . Paris 1877. — Pierret, Etudes Eg. I, 47. Pellegrini, Ta äa-t en sen-i-sen-i meh sen . . .
Rom 1904. 11) ed. Lieulein, Leipzig 1S95. 12) Veröffentlicht von Bergmann, Wien 1877; Wreszinski, ÄZ Bd. 45, S. 111 ff.

13) Berlin P 3162, unveröffentlicht. Der Text ähnelt dem demotischen Livre des transformations (ed. Legrain, Paris 1S90).
 
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