als leitenden Gesichtspunkt eines Buches aber
sehen wir es hier zuerst, wo dem begleitenden
Worte nur so weit Raum gegönnt ist, als die
Absichten der bildlichen Konfrontation zu ihrer
Erklärung verlangten. Das Bild oder vielmehr
das Bildpaar hat das entscheidende Wort. Die
sehr geschickte Auswahl der Illustrationen verrät
eine profunde Materialkenntnis, und einige der
geistvoll gewählten Konfrontierungen vermögen
wohl auch dem Kunsthistoriker von Fach noch
Überraschungen zu bereiten.
Das Programm des Buches erklärt, ja bedingt
seine lockere Architektur; gerade das Zick-Zack
der Auswahl macht es so lehrreich. Vielleicht
hätte das Kapitel der Malerei besser an erster
Stelle figuriert und wären dann erst Plastik und
Architektur gefolgt, der alten Erfahrung gemäß, daß
das Laienauge das dreidimensionale Gebilde am
schwersten zu perzipieren imstande ist. Auch
hätte sich die Ikonographie dieses oder jenes
Themas zweckmäßig noch weiter ausbauen lassen;
bei dem Sebastianthema z. B. zeigen lassen, wie
das Seicento die formal interessantere gelagerte
Figur bevorzugt oder an die Stelle des bloßen
Aktes die Geschichte setzt u. dgl. Ebenso
hätte sich der Verfasser die gelegentliche Konfron-
tierung einer Architektur mit einem stilverwandten
Werke aus dem Gebiete der Plastik oder Malerei
nicht entgehen lassen sollen, weil hierdurch der
Zusammenhang der Künste während jeder stil-
sicheren Epoche erkennbar wird. Einwände dieser
Art aber erscheinen belanglos gegenüber dem
außerordentlich erzieherischen Werte dieses
Buches, das nirgends fehlen sollte, wo sich Nicht-
fachleute ernsthaft mit Kunstgeschichte beschäf-
tigen — das wie berufen erscheint, zum grund-
legenden Lehrbuche für jeden kunstgeschichtlichen
Unterricht zu werden. Hans Vollmer.
RUNDSCHAU .
ZEITSCHR. FÜR BILDENDE KUNST.
Heft 3:
VICTOR FLEISCHER, Albin Egger-Lienz. (14 Abb.)
JOHEN COHEN GOSSCHALK (Amsterdam),
Odilon Redon. (11 Abb.)
MAX CREUTZ, Die SammlungSchnütgen.(xoAbb.)
DIE CHRISTLICHE KUNST.
Heft 3:
JOSEPH WAIS, Joseph Hubner-Feldkirch. %Taf.;
38 Abb.
O. DOERING-Dachau: Von der IX. internationalen
Ausstellung in Venedig.
BONE, Lauensteim-Nachlaß-Ausstellung u. Städte-
bauausstellung in Düsseldorf.
A. HUPPERTZ, Holman Hunt.
HANS SCHMIDKUNZ, Große Berliner Kunstaus-
stellung 1910.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTL. KUNST.
Heft 9:
SCHNÜTGEN: Die Smlg. Schnütgen. VI. I Taf.
LADISLAUS PODLACHA: Die „göttliche Litur-
gie" in den Wandmalereien der Bukowiner Kloster-
kirchen.
FRITZ WITTE: Karolingisch-ottonische Einflüsse
in der Architektur der Krypta zu Verden i. W.
2 Abb.
JOHANN GEORG, HERZOG ZU SACHSEN, Zwei
Werke spätbyzantinischer Goldschmiedekunst im
Sinaikloster. 2 Abb.
H. OIDTMANN, Neu aufgefundenes Heft über
die Glasmalerei-Technik um 1550.
Eine Handschrift im Besitze des Kölner städti-
schen Archivs, aus dem Nachlasse des S.Boisseree
erworben.
JOSEPH BRAUN S.T.: Die spätrömischen Stoffe
aus dem Sarkophag des hl. Paulinus zu Trier. 1 Abb.
Fabrikmarke: „Florentina officina" vom Ende
des IV. Jhdts. n. Chr., ein Beweis für abend-
ländische Seidenindustrie.
DER CICERONE.
Heft 23:
WILLIAM COHN,Die Malerei in der ostasiatischen
Kunstabteilung der Berliner Museen. (25 Abb.)
ERNST STEINMANN, Die „Bibliotheque d'Art
et d'Archeologie" in Paris.
Heft 24:
G. E. LÜTHGEN, Die Sammlung Schnütgen in
Köln. (12 Abb.)
Ein unbekannter Beukelaaf.
KUNST UND KUNSTHANDWERK.
Heft 11:
H. G. STRÖHL, Die Heraldik der katholischen
Kirche. (78 Abb.)
ALFRED WALCHER VON MOLTHEIM,Deutsches
Edelzinn im Museum Carolino-Augusteum in
Salzburg. (5 Abb.)
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sehen wir es hier zuerst, wo dem begleitenden
Worte nur so weit Raum gegönnt ist, als die
Absichten der bildlichen Konfrontation zu ihrer
Erklärung verlangten. Das Bild oder vielmehr
das Bildpaar hat das entscheidende Wort. Die
sehr geschickte Auswahl der Illustrationen verrät
eine profunde Materialkenntnis, und einige der
geistvoll gewählten Konfrontierungen vermögen
wohl auch dem Kunsthistoriker von Fach noch
Überraschungen zu bereiten.
Das Programm des Buches erklärt, ja bedingt
seine lockere Architektur; gerade das Zick-Zack
der Auswahl macht es so lehrreich. Vielleicht
hätte das Kapitel der Malerei besser an erster
Stelle figuriert und wären dann erst Plastik und
Architektur gefolgt, der alten Erfahrung gemäß, daß
das Laienauge das dreidimensionale Gebilde am
schwersten zu perzipieren imstande ist. Auch
hätte sich die Ikonographie dieses oder jenes
Themas zweckmäßig noch weiter ausbauen lassen;
bei dem Sebastianthema z. B. zeigen lassen, wie
das Seicento die formal interessantere gelagerte
Figur bevorzugt oder an die Stelle des bloßen
Aktes die Geschichte setzt u. dgl. Ebenso
hätte sich der Verfasser die gelegentliche Konfron-
tierung einer Architektur mit einem stilverwandten
Werke aus dem Gebiete der Plastik oder Malerei
nicht entgehen lassen sollen, weil hierdurch der
Zusammenhang der Künste während jeder stil-
sicheren Epoche erkennbar wird. Einwände dieser
Art aber erscheinen belanglos gegenüber dem
außerordentlich erzieherischen Werte dieses
Buches, das nirgends fehlen sollte, wo sich Nicht-
fachleute ernsthaft mit Kunstgeschichte beschäf-
tigen — das wie berufen erscheint, zum grund-
legenden Lehrbuche für jeden kunstgeschichtlichen
Unterricht zu werden. Hans Vollmer.
RUNDSCHAU .
ZEITSCHR. FÜR BILDENDE KUNST.
Heft 3:
VICTOR FLEISCHER, Albin Egger-Lienz. (14 Abb.)
JOHEN COHEN GOSSCHALK (Amsterdam),
Odilon Redon. (11 Abb.)
MAX CREUTZ, Die SammlungSchnütgen.(xoAbb.)
DIE CHRISTLICHE KUNST.
Heft 3:
JOSEPH WAIS, Joseph Hubner-Feldkirch. %Taf.;
38 Abb.
O. DOERING-Dachau: Von der IX. internationalen
Ausstellung in Venedig.
BONE, Lauensteim-Nachlaß-Ausstellung u. Städte-
bauausstellung in Düsseldorf.
A. HUPPERTZ, Holman Hunt.
HANS SCHMIDKUNZ, Große Berliner Kunstaus-
stellung 1910.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTL. KUNST.
Heft 9:
SCHNÜTGEN: Die Smlg. Schnütgen. VI. I Taf.
LADISLAUS PODLACHA: Die „göttliche Litur-
gie" in den Wandmalereien der Bukowiner Kloster-
kirchen.
FRITZ WITTE: Karolingisch-ottonische Einflüsse
in der Architektur der Krypta zu Verden i. W.
2 Abb.
JOHANN GEORG, HERZOG ZU SACHSEN, Zwei
Werke spätbyzantinischer Goldschmiedekunst im
Sinaikloster. 2 Abb.
H. OIDTMANN, Neu aufgefundenes Heft über
die Glasmalerei-Technik um 1550.
Eine Handschrift im Besitze des Kölner städti-
schen Archivs, aus dem Nachlasse des S.Boisseree
erworben.
JOSEPH BRAUN S.T.: Die spätrömischen Stoffe
aus dem Sarkophag des hl. Paulinus zu Trier. 1 Abb.
Fabrikmarke: „Florentina officina" vom Ende
des IV. Jhdts. n. Chr., ein Beweis für abend-
ländische Seidenindustrie.
DER CICERONE.
Heft 23:
WILLIAM COHN,Die Malerei in der ostasiatischen
Kunstabteilung der Berliner Museen. (25 Abb.)
ERNST STEINMANN, Die „Bibliotheque d'Art
et d'Archeologie" in Paris.
Heft 24:
G. E. LÜTHGEN, Die Sammlung Schnütgen in
Köln. (12 Abb.)
Ein unbekannter Beukelaaf.
KUNST UND KUNSTHANDWERK.
Heft 11:
H. G. STRÖHL, Die Heraldik der katholischen
Kirche. (78 Abb.)
ALFRED WALCHER VON MOLTHEIM,Deutsches
Edelzinn im Museum Carolino-Augusteum in
Salzburg. (5 Abb.)
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