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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 4.1911

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titeln gemalt, beschriben, auch weiters mit umb-
stendiger zyr versehen und inwendig mit keyser-
licher majestatt titel beschriben.
Weiters 4 vergulte kugeln mit krutzlin daruff,
4 keyser adler, solichs uff die 4 ort des eren
hymels geordnet, dergleichen die 4 stangen, damit
mans dregt, gantz versilbert und uff solichs alles
ist an golt und färben, auch andr zug, darzu ver-
braucht, wie hernach vermelt.
f b s h
Item 3 buch 3 firtel fein golt, kost
das buch 4 f zu 16 batzen facit 9 9
item 8 firtel silber das firtel kost 2s
facit 16
item für färben und ander notrufft
so mir weiters druff gangen facit 3
item für mein muhe und arbeit zu Ion 12
Summa — 24 f 6s 3 h.
item was ich mit barem geltbezahlt hab
namlich dem kessler für die 4 kugeln 1 8
item dem schlosser geben für alles
schmidwerck, darzu gehörig auch die
adler auszuhawen 1 16
item für die 4 blech zu den adlern
geben 12
Summa thut gf 12 s
item weiters hab ich auss befelch Friedrich Frölichs ,
(sagte auch Johann von Glauburgs, befelch sein)
das awerwerk (= Uhrwerk) uff der far porten durch
(1) Vielleicht ein Sohn von Conrad Frölich, Uhrmacher und
Schmied, der 1534 als städtischer Uhrensteller in Dienst
genommen wird.
(2) Johann von Glauburg 1503—1571, fünfmal, darunter
1552 älterer Bürgermeister.

auss mit Ölfarben angestrichen, daruff gelauffen
ein 1b. bleiweisz, färb kost sampt der arbeit 12 f.
EFWW
Conrad maler inn der isenwaagen
Summarum 28 f 6s 3 h.
Die letzte Eintragung, die vorläufig noch aus
der Zeit angeführt werden kann, da Faber noch
am Leben ist, bezieht sich auf den Belagerungs-
plan von 1552, der nach seiner Zeichnung von
Hans Grav in Holz geschnitten wurde. In dem
Rechenmeisterbuche von 1552 findet sich unter
dem 10. September folgender Eintrag: item 4 taler
verert demjenen, der die stat Frankfurt sambt
deren belegerung abconterfait und dem rat ge-
schenkt hat. (Frankfurter Chroniken und ana-
listische Aufzeichungen der Reformationszeit. hrsg.
von Dr. R. Jung. Frankfurt 1888. Quellen zur
Frankfurter Geschichte Bd. 2, S. 518.)
Die weitere Geschichte des Planes wird bei
Gwinner berichtet und interessiert uns in diesem
Zusammenhang nicht näher. Jedenfalls aber muß
in dem Zeitraum zwischen dem 10. September 1552
und März 1553, wo Fabers Witwe wegen des
Planes beim Frankfurter Rate vorstellig wird, der
Tod des Malers erfolgt sein. — Eine gewisse, wenn
auch sicher nicht unüberwindliche Schwierigkeit
bei der von Braune vorgeschlagenen Identifizierung
liegt darin, daß in den urkundlichen Eintragungen
stets der Name Faber genannt wird, nicht ein-
fach Conrad von Creuznach. Darauf muß wenig-
stens hingewiesen werden; es ist ja aber anzu-
nehmen, daß wir eines Tages auch darüber völlig
ins Klare kommen werden. Karl Simone

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