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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 4.1911

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THE BURLINGTON MAGAZINE.
Oktoberheft 1911:
CHARLES H. READ, Max Rosenheim.
Nachruf für den verstorbenen Sammler deutscher
Kunst, namentlich von Exlibris.
W.R. LETHABY, English Primitives, (i kolo-
lorierte Tafel: Jungfrau mit Kind in der Bishop's
Chapel zu Chichester.)
LIONEL CUST, A Newly-Discovered Minia-
ture of Thomas Cromwell, (i Tafel mit 4 Ab-
bildungen.)
Bespricht ein Miniaturporträt, das jüngst in Pier-
pont Morgans Besitz übergegangen ist und offen-
bar ein Porträt Thomas Cromwells, Grafen von
Essex, von der Hand Hans Holbeins darstellt.
Es steckt in einer ähnlichen Elfenbeinkapsel,
wie das von Holbein stammende Porträt der
Anna von Cleve, das nunmehr dem Viktoria-
und Albertmuseum gehört.
EDITH E. COULSON JAMES, St. John The
Baptist by Francesco Francia. (1 Tafel mit
2 Abbildungen.)
Die Verfasserin hat in dem Rathaus der kleinen
Stadt St. Giovanni in Persiceto (in der Nähe
von Bologna) im Gabinetto del Sindaco, den
Heiligen Johannes den Täufer von F. Francia
gefunden, der in den Cenni storici des Gaetano
Giordani beschrieben wird.
FREDERICK W. COBURN, Chinese Stone
Sculpture at Boston. (2 Tafeln mit 7 Abbil-
dungen.)
Bespricht die chinesischen Steinskulpturen, meist
aus dem VI. und VII. Jahrhundert, die sich im
chinesischen Saal des Bostoner Museums of Fine
Arts befinden. „Wenigstens drei dieser Skulp-
turen besitzen einen solchen Liebreiz und eine
so hohe technische Vollkommenheit, daß sie zu
den Meisterwerken der ganzen Welt gezählt
werden müssen". „...Diese Kunst der Stein-
bildhauerei entfaltete sich in China im II. und I.
Jahrhundert v. Chr., blühte fast ein Jahrtausend
lang und verschwand dann so vollständig, daß
sie heute mit Erstaunen neu entdeckt wird".
G. F. HILL, The Italian Medals in the Sal-
ting Collection. (2 Tafeln mit 18 Abbildungen.)
Die von dem verstorbenen Mr. Salting dem Vik-
toria und Albertmuseum hinterlassenen italieni-
schen Medaillen werden als von außerordent-
licher Qualität beschrieben. Die eine, das Porträt
einer Dame, nach Alois Heiß das der Marguerite
d'Anjou, Tochter des Königs Rene, von der
Hand Pietro da Milanos, ungefähr zwischen
1461 — 63 geschlagen, ist das einzig bekannte
Exemplar dieser Medaille.
RICHARD W. GOULDING, Nicholas Dixon,
The Limner.
E. ALFRED JONES, Old Chinese Porcelain
Made from English Silver Models. (2 Tafeln
mit 14 Abbildungen.)
Im XVIII. Jahrhundert wurden vielfach englische
Silbergegenstände als Muster nach China ge-
schickt, um nach ihnen Porzellangefäße herzu-
stellen. Im Viktoria und Albertmuseum findet
sich aber auch schon ein solches Stück aus dem
XVIL Jahrhundert, wahrscheinlich aus der Zeit
zwischen 1686—90.

PAUL GANZ, Two unpublished Portraits
by Hans Holbein. (1 Tafel mit 2 Abbildungen.)
Das eine Porträt ist das in Bulstrode Park, Bucking-
hamshire, einen Musiker darstellend, 17 %X17 %
inches groß. Es ist dem Jean de Dinteville, einem
der Gesandten auf dem Holbeinschen Bilde der
zwei Gesandten in der Londoner National Gallery,
sehr ähnlich. Die technische Ausführung aber
verrät eine spätere Entstehungszeit. Das andere
Porträt befindet sich in Petworth, in Lord Le-
confields Besitz. Wiewohl es in allen Büchern
über Holbein erwähnt wird, ist es bisher doch
noch nicht zur Abbildung gelangt. Es stellt
den Kaufherrn Derick Berck aus Cöln dar, der
im Londoner Stahlhof Handel trieb. Das 21 '^X.
i63/4 inches große Bild ist nicht gut erhalten,
ist aber doch eines der eindrucksvollsten Bild-
nisse Holbeins. „Das gleiche Bild in der Münch-
ner Alten Pinakothek ist eine unvollendete Kopie,
die mit dem unzweifelhaft echten Werk zu Pet-
worth keinen Vergleich aushält".
ALLAN MARQUAND, A Memorial of the
Entry of Leo X into Florence. (1 Tafel.)
In der Sammlung des Mr. Henry Walters in
Baltimore befindet sich ein Altarstück, eine „Ver-
suchung des Adam", aus der Lelongkollektion
in Paris, die einst einen Teil des Schmuckes
zum Einzuge des Papstes Leo in Florenz ge-
bildet hat. Rahmen und Predella scheinen dem
Oeuvre des Giovanni della Robbia nahe ver-
wandt. Das Ganze aber ist offenbar das Werk
mehrerer Hände. Das Mittelstück scheint floren-
tinisch zu sein und weist vollentwickelte Renais-
sanceformen auf.
RACHAEL POOLE, Gilbert Jackson, Por-
trait-Painter. (2 Tafeln mit 5 Abbildungen.)
G.Jackson war ein englischer Porträtist des XVII.
Jahrhunderts, dem nach Auffindung einer Signatur
auf einem in der Londoner National - Portrait-
Gallery befindlichen Porträt nun eine Reihe
anderer Bilder zugewiesen werden können.
C.H. COLLINS BAKER, Lely's Financial Re-
lations with Charles II.
Letters to the Editors. Reviews and No-
tices. Pamphlets. Recent Art Publications.
French Periodicals. Art in France.

MUSEUM.
Nr. 7:
JUAN MARAGALL, Impresiön de la Exposiciön
Sunyer. (Farbtaf., 10 Abb.)
J. GESTOSO Y PEREZ, Mäs esculturas vidriadas
italianas y andaluzas. (6 Abb.)
Behandelt Robbia-Arbeiten, die in der Nähe von
Sevilla gefunden wurden und die Vermutung
nahe legen, daß dort eine ähnliche Werkstatt
bestand.
J. AMEN, El arte decorativo en Francia. (9 Abb.)
N. N., Estatua de Augusto. (2 Abb.)
Behandelt die im Juni 1910 in der Via Labicana
bei den Trajansthermen in Rom gefundene Statue.
N. N., Juan Delville. (Abb.)
N. N., La casa de Miranda. (3 Abb.)
Protestiert gegen den geplanten Verkauf des Hofes
dieses Renaissancebaues in Burgos.

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