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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0448
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Geschwindigkeilsparallekogramm 438 Gesims

Crschwindrgkeitsparallelsgrmnm, Q., frz. xarÄllslo-
Krararaa 6,68 vit688ss, engl. parallelo^LiLuiü ot V6-
looitiss, eine dem Parallogramm der Kräfte (s. d.) durch-
aus analoge graphische Darstellungsweise zu Ermitte-
lung od.auch nurzuDarstellung des Zusammentreffens re.
zweier Geschwindigkeiten, wobei letztere in den Längen-
maßen dargestellt werden, welche der sich bewegende Kör-
per in einer bestimmten Zeit zurücklegt, wofür meist eine
Sekunde angenommen wird.
Gesrllschaftshaus, Sallhans, Kasino, Klubhaus, n. Ein-
teilung und Einrichtung eines Gesellschaftshauses variirt
natürlich sehr, je nach Zweck u. Einrichtung der betreffend
den Gesellschaft. Es enthält in der Regel einen Tanz- od.
Konzertsal mit mehreren Nebenzimmern und Büffet, viel-
leicht auch mit Bühne re., einen Speisesäl, ferner Lese-
zimmer, Spielzimmer, Billardzimmer, Konversations-
zimmer, Garderobe, Küche, Kellereien und Kastellans-
wohnung. Bei Vertheilung dieser Räumlichkeiten behalte
man die Möglichkeit im Auge, sie sowohl vereinigen als
trennen zu können. Diese Möglichkeit erreicht man sogar
im Lesezimmer und Spielzimmer leicht durch starke Vor-
hänge od. verschiebbare Wände, wenn nicht gleich beständige
Boxes eingerichtet werden. Auch der äußere Charakter des
Gebäudes sei der Tendenz der Gesellschaft gemäß.
Gesell schaftsrechnung, frz. rLZis k. ä6 sooiste, engl,
jpllorvsllix, xartn6r8llix, Theil der gewöhnlichen Rechen-
kunst, welcher dieVertheilung nach gegebenen Verhältnissen
lehrt, am meisten zu Berechnung des Gewinns od. Verlusts
einer kaufmännischen Gesellschaft od. Produktivassociation
benutzt, wobei die einzelnenGliederdieser Gesellschaft ver-
schiedene Einlagen zu der Unternehmung gemacht haben
und verschiedene Zeit mit Geld oder Arbeit bei der Unter-
nehmung betheiligt waren.
Gesellschaftszimmer, n., frz. sallb k. ck'ussomblsb,
engl. U886nabi^-llau, 6ra^vii>K-roc>lli, s. Zimmer, Eintei-
lung, Wohnhaus w.
Grsenkambsß, m., frz. envlams 1. etainps, engl.
8vaA6-aavil. Der G., s. Fig. 1384 und 1885, dient zum



Fig. 1885.

Schmieden runder, halbrunder, viereckigerrc. Eisenstäbeu.
Eisenstabtheile. Zu diesem Behuf ist er auf zwei Bahnen
oben u. unten mit entsprechenden Vertiefungen (Gesenken)
versehen und kann umgedreht werden, so daß der jetzt im
HolzsteckendeTheil dann nach obenkommt. Die Befestigung
im Klotz geschieht mittels Kcilu. Gegenteil, a'ain Fig.1885.
Gesenke, n., 1. frz. ötamxo, 68tarlix>6, ü, engl. 8-veLA6,
dv88 (Schloss.,Schmied), in Eisen vertiefte Form,in welcher
Gegenstände von bestimmter Gestalt, z. B. Schlüsselhälse,
Nagelköpfe u. dgl., geschmiedet werden sollen, werden er-
zeugt durch das Einschlagen eines gehärteten Modells in
weiches Eisen, welches dann ebenfalls gehärtet wird; istder
herzustellendc Gegenstand auf der oberen Seite eben, so
braucht man blos ein Unterthcilgescnk u. schlägt dann auf
das eingelegte Eisen mit dem Schmiedehammer; soll aber
auch die Oberseite Formung bekommen, so besteht das G.
aus 2 Theilen; der untere Theil, das Untergesenke, franz.

6688oa8m.6'68tamx6,engl.6i6,botckom,bottora-8rvLA6,
a Fig.1886, wird mitdemZapfen in den Amboß eingesetzt,
das zu bearbeitende warme Eisen in die Rinne eingelegt,
das Obergcsenke, franz. 6688118 m.
ck'ostanixe, engl, top, d
darauf gesetzt und mit dem Hammer
darauf geschlagen; auch wird wohl das
Obergesenke selbst als Hammer geführt
u. heißt dann Gesenkhammcr, frz.erom-
8ä.nt. Die Vertiefungen in Ober- und
Untergesenk sind natürlich verschieden,
je nach der dem Eisen zu gebenden
Form. — 2. Formen mit entsprechend
geformten Hämmern, Gesenkhämmcrn,.
mittels welcher Buchstaben und allerlei
Verzierungen kalt in Eisenblech ge-
schlagen werden. — 3. s. v. w. Haueisen
(s. d.). — 4. Unterster Theil eines Berg-
werkes, auch Schacht, von einer Strecke aus tiefer Hinein-
getrieben.
gesenkt, a6j., 1. über gesenkte Salkenlage, ü, s. Balken-
lage und Versenktes Gebälk. — 2. gesenkte Batterie, ü, s.
Batterie. — 3. gesenkter Brunnen, m., s. d. Art. Brunnen-
gründung.


Fig. 1888.

Gesrtztaseln Mosis, 1. xl., frz. tabl68 661a loi, engl.
tabl68 ok tks la^v, werden häufig als Verzierung od. Em-
blem an Synagogen, Gerichtsgebäuden re. angebracht. In
der christlichen Symbolik deuten sic das Alte Testament an.
GrsichtMlSschnitt, ra., heißt im Minenbau dieSchwelle,
in welche die Thürstöcke zu stehen kommen.
Gesichtskreis, m., s. Horizont.
Gesichtslinie, 1. (Kriegsb.), frz. kave ü, engl, kaoe,
s. v. w. Fase; s. Festungsbaukunst.
Gesichtspfeifr, ü; so heißen bei Orgeln die äußerlich
sichtbaren Pfeifen.
Gesichtspunkt,ra., frz.xoirck visael,engl. visaalxoirck,
und Gesichtswinkel, ra., frz. aagle V18U61, optigao, engl,
visaal aa§l6, vxtik aaglo, bei der Perspektive (s. d.).
Grsichtsseite, f. (Kriegsb.), Gcsichtskante, nennt man bei
eingebauten Minenverkleidungshölzern die dem Eingang
des Schachtes oder der Gallerte zugewendete, also äußere
Seite oder Kante; die entgegengesetzte heißt die Ortscite,
Ortkante, s^.j
GrsilNS, a., frz. raoalars, ü, engl. raor66ia§, Gesamt-
heit einer Gliedergruppe od. Simsgruppe. Man theilt sie
ein in a) Fuß- oder Sockelsims, s. d. Art. Sockel,
b) Gurtsims (s. d.), zu denen auch die Balkengesimse
(s.d.) gehören, .o) Haupt-, Deck- od. Schlußgcsims,
zu diesen gehören die Obergesimse der einzelnen oder fort-
laufenden Postamente, vor allem aber die Dach- oder
Kaffsimse, s. d. Art. Hauptsims. 6) Die Deckenge-
simse (s.d.), die man wieder inWandschlußgesims, Kehl-
sims u. Deckenschlußgesims eintheilen kann, o) Fenster -
gesims; dahin gehören die verzierten Sohlbänke, Ver-
dachungen w. k.) Thürgesimse, zu denen zwar auch die
Verkleidungsgesimse gehören, meist aber nur die Thürver-
dachungen gerechnet werden. DiemeistenG.esollendicncn,
um Regen w. von dem Heiwnterlaufen an dem Haus ab-
zuhalten; danach muß ihre Profiliruug eingerichtet Iverden.
In ästhetischer Beziehung dienen die G.e hauptsächlich dazu,
die tragenden Theile von den getragenen zu trennen, diese
Trennungen und Uebergänge, den Charakter u. die Funk-
tionen der einzelnen Theile deutlich auszusprechen, auch
wohl eine Fläche abzuschließen oder zu unterbrechen, eine
schöneSchattenwirkung hervorzubringen u.den befriedigen-
den Eindruck des Geschütztseins zu machen. Die besonderen
Haupttheile eines G.es sind in der Regel ein stützender, ein
schützender u. ein bekrönender Theil. Die Höhe eincs G.es
richtet sich zunächst nach der Höhe des Gebäudes, u. nimmt
man im allgemeinen den 13.—20. Theil der Gebäudehöhe
zur Höhe des Kaffsimses an, wobei jedoch je nach dem ge-
 
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