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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0552
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HrmNÄmorLrre 542 Grrmdrvssser

Grundmsröue, st (Miner.), eine AnNusung von Ge-
steinen, welche ein Gletscher unter sich forlbewegt und an
seinem unteren Ende abgelagert hat. sv. Isst)
Grundmßrtrst m., s. östou.
Grrmdpsatzl, rn., srz. xiloti, m., xisu W. äs lonäs-
nasnt-, engl. Ms ol substruoturs, lounäation - Ms,
s. Grundbau II 2. und L. und Pfahl.
Grundpfahluugj I., I.frz.xklss, st,eugl.xiliNF, s.v.w.
Pfahlrost, s. d. Art. Grundbau. — 2. s. d. Art. Grundjoch.
S-rundpLars» W., s. v. w. Grundriß.
Grrmdrmg, m., beim Brunnenbau, s. d. Art. Brunnen.
Grrmdrirmr, L, KkLu-schteuft (Wasierb.), s. d. Art.
Schleuse und Abzugsgraben.
Grundriß, na. (Zeichn.), srz. isiinotz'i'LMis, projsstion
st islrnoAraxiiigns, xlsm rn. objsotivZngl. Znounä-xlan,
isknoKrLM^, auch Grundplan, Spurzeichnung rc. ge-
nannt. Darstellung eines horizontalen Durchschnitts durch
ein Gebäude oder einen Gebäudetheil. Aus dem G. eines
Gebäudes ersieht man also sämtliche Mauerstärken sowie
die gesamte Einrichtung. Ueber das Entwerfen von G.en
s. d. Art. Eintheilung u. Anordnung sowie die einzelnen Ge-
bäudegattungen betr. Art. Ueber G.zum Dachs. Werksatz.
GrunLsügr, I. (Wasierb.), Säge, zum Abschneiden der
Pfähle unter dem Wasser benutzt. Man spannt entweder
ein gerades Sägeblatt in ein Holzgatter so ein, daß es, in
die entsprechende Tiefe gebracht und durch die Strömung
oder durch Zugstränge an den Pfahl angedrückt, mittels
eines auf Schienen laufenden Schlittens, oder durch eine
im Falz gehende Stange, oder sonstwie genau wägrecht
und geradlinig hin und her gezogen werden kann, oder
man bedient sich der Cirkulargrundsäge (s.d.), deren kreis-
förmiges vd. segmentsörmiges Blatt, stromaufwärts von
den Pfählen eingebracht, mittels einer oben andcrloth-
rechtcn Achse besestigtenKurbcl gedreht wird,wobei dieStrö-
mung das wägrecht stehende Blatt an den Pfahl andrückt.
Grundsäulr, I, srz. solonns I. lonäamentals, Säule,
die ein Gebäude ganz oder zum Theil trägt.
Grundsatz, in., ^riom, n., heißt in der Mathematik ein
Satz, der als selbstverständlich hingestellt u. nicht bewiesen
wird. Derartige Sätze bilden die Grundlage der Mathe-
matik, daher der Name. So z. B. ist der Satz, daß sich
durch zwei Punkte nur eine einzige gerade Linie ziehen
läßt, ein G.
Grundschicht, st (Bauw.), srz. LSSISS I. äs lonäsrnsnt,
engl. lootivA8, xl. Unterste Schicht der Grundmauer oder
des Bankcts.
Grundschlag, ra. (Zeichn.), srz. Murs, st, Grundriß in
natürlicher Größe, gewöhnlich von den Zimmerleuten auf
dem Schnürboden (s. d.) ausgeführt.
Grimdschnrtt, m., oder, wie man häufiger sagt, Spur
(srz. krass, st) einer geraden Linie mit einer der Grund-
ebenen , heißt in der darstellenden Geometrie der Durch-
schnittspunkt dieser geraden Linie mit der Grundebene;
s. d. Art. Grundebene. Man kann den Ausdruck auch aus
Flächen verallgemeinern und dann unter G. die Durch-
schnittskurve verstehen, in welcher die Fläche von einer der
Grundebenen geschnitten wird. Auch hier kann man, wie
bei der geraden Linie, von einem horizontalen u. einem
vertikalenG.sprechen, je nachdem derselbe auf der hori-
zontalen oder vertikalen Grundebene liegt.
Grundschwrtle- st, l.frz.rssirrLl, M., ssUiiLrsM engl.
Kronnä-siU (Wasierb.), bei Schleusen die Schwelle, in
deren Ende sich die Schleusenthüre mittels Pfanne und
Zapfen dreht; s.d.Art.Schleuse. Vgl.auchd.Art,Grund-
balken. — 2. (Bergb.) auch Grundjohle, srz. sols, esnasils,
st, engl, sols-timbsn, rst ein querüber auf die Sohle einer
Strecke od. eines Stöllns gelegtes Holz, aus welche andere
Zimmerungshölzer einesStreckengezimmers gestellt wer-
den, um ihnen eine breitere Auslagerung zu geben und sie!
somit bei dem durch die Nässe verursachten Weicherwerden !
der Sohle vor dem Einsinken zu wahren. flR.j !

Grundstem, m., srz. xisrrs lonäamsrttkäs, engl.stoun-
äLt-ion-stous, 1. einer der Steine, die den Grund des Ge-
bäudes bilden, bes. der zuerst gelegte, meist ein Eckstein;
wird gewöhnlich bei öffentlichen Gebäuden mit Feierlich-
keiten unter Einlegung von Münzen, Zeitungen, Urkun-
denre. in den Grund gelegtu. zu diesem Behufkastenförmig
ausgehöhlt. Die betreffenden, in den G. einzulegenden
Papiere verwahrt man am besten in einem mit einge-
schliffenem Glasdeckel versehenen Glasgefäß, welches
seinerseits wiederum in eine Bleikapsel verpackt wird.
Man verwende zu den Urkunden weder ganz weißes, mit
Chlor oder Arsenik gebleichtes Papier, noch Alizarinttnte,
sondern schwarze Galläpfeltinte oder gute Tusche. Bei der
Gruudstcinicguiig haben nach altem Brauch der Bauherr, der
Architekt, der Meister u. der Polier je drei Hammerschläge
zu thun; beiKirchbauten hat derPriester den Segen zu er-
theilen. — 2. Eigentlich Grandstein, s. v. w. Granit. —
3. (Bergb.) eine kalkartige Felsgebirgsart. — 4. srz. Ms,
engl. dottom-8ions (Mühlb.), der untere Mühlstein.
Grunbstrrckr^ st (Bergb.), srz. vois äs tcmä, Niveau
ur.äs Imrs,engl.vimtsr-lsv6l,ä6kpl6vs1,rauäoiu, tiefste
Strecke; s. d. Art. Strecke und Grubenbau.
Grun-Mär, u., 1. im gewöhnlichen Leben s. v. w. zu
einem Besitzthum gehörige unbewegliche Güter; 2. ebenso
heißt in den Meißnischen Landen die gewöhnliche Sorte
Bausteine von Sandstein. Man unterscheidet trotz aller
aus Einführung metrischer Mäße gerichteter Bemühungen
der Behörden und des sächsischen Jngenieurvereins noch
immer folgendermaßen: vollmäßige lOzollige, 20 Zoll
lang, 10 Zoll stark; ordinäre lOzollige, 18 Zoll lang,
9 Zoll stark; vollmäßige 8zvllige, 16 Zoll lang, 8 Zoll
stark; ordinäre dzollige, 14—15 Zoll lang, 6—7 Zoll
stark; noch kleinere heißen Hurzeln.
Gründung, st, Fushsmentirung, st, das Anlegen des
Grundes u. Grundgemäuers; s. Grundbau.
Grundoorsprung, w., frz.aMZsstsaillanMsmxktts-
msut, auch Latsche, Mauerrecht genannt, der Vorsprung,
die Verbreitung, welche man der Grundschicht gegen die
darauf stehende Mauer giebt.
Grundwägr- st, s. Setzwäge.
Grundrvand, st, s. d. Art. Brücke im 1. Bd.
Grundwase, st (Wasierb.), ungefähr 9—9^/zia. langer
und 1—G/2 dicker faschinenartiger Körper, wie solche
oft vor Wasserbauwerke gelegt werden. Mau setzt sie aus
langen Weidenruthen, Erde u. Steinen zusammen.
Grundumsser, n-, 1. srz. sau st souterrains, engl.
unäsi-Ki-ounä-veatsr, Wasseransammlungen unter der
Erdoberfläche, resp. untxr derjenigen Erdschicht, welche
als Vegctationskrume zu Ernährung der Kulturpflanzen
dient. Das G. kann entweder aus Flüssen u. Seen durch
unterirdische Wasseradern in den Untergrund zugeführt
sein, od.es ist Folge starker atmosphärischer Niederschläge.
In allen Fällen sammelt es sich auf undurchlassenden
Schichten an, wie Thon, Letten, Fels re. Das Zurück-
treten dcs G.s ist gewöhnlich (doch nicht immer) eine Folge
der Wassera rmuth von Flüssen od. fortgesetzter Trockenheit.
Wenn der Wasserspiegel eines Flusses od. Stromes durch
Regulirung desselben gesenkt wird, so wird auch das G.
eines Thales eine tiefere Lage annehmen und in einzelnen
Fällen der Obergrund oder die Vsgetationskrume kultur-
fähiger. Sobald das G. bis nahe an letzterer steht, wird
der Kulturboden ertragsloser; bei Feldern wendet man
sodann die Drainage (s. d.) an, bei Wiesen ebenfalls, oder
Entwässerungsgräben rc. sv. M.j — Dieses G., welches
bei den meisten Bodenarten der Erdkruste ein Biertheil bis
ein Drittheil des Raumes unter unseren Füßen einnimmt,
kann begreiflich trübes, verdorbenes, gesundheitsschäd-
liches, oder klares, gutes, reines Tränkwasser sein, je nach-
dem die benachbarten Bodenschichten durch Fäulnisstoffe,
Desertionen, Kirchhöfe rc. verunreinigt sind oder nicht. G.
kommt als Quell- oder Brunnenwasser zu Tage, od. flutet
 
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