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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0155
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KammötatL 145 Kampßsrßsk;

das Eingreifen eines Getriebes in den Kamm sortbewegt >
werden kann.
KaMLllrlstt, n., s. d. Art. Blatt 9. n. u. Fig. 615,
S. 395 im I. Band und d. Art. Hakenblatt.
Kmnmbohrrr, m., 1. Bvhrer in loffelartiger Gestalt,
womit man in die Stirn- und Kammräder Löcher für die
Kämme bohrt. — 2. s. d. Art. Bohrkäfer und Holznager.
Kammdreite, ll, krülicnbrtitr. Ueber die Mimmalmäße
derselben s. d. Art. Damm, Deich, Buhne w. Bei Eisen-
bahnen (s.d.) muß die K. für eine zweigeleisige Bahn min-
destens 7 m., für eine eingeleisige mindestens WZ m. be-
tragen.
Kammbrrrch, n>., Bruch oder Riß, welchen das Wasser ^
in den Kamm oder Obertheil des Teiches macht.
Kammeisrn, n. (Steinmetz), langes Eisen, an der!
Schneide mit dichten eisernen Zähnen versehen, womit die >
zu glatten Sandsteine rauh gehauen werden.
KammriungZ. (Wasserb.), kleine Erhöhung in Kanälen !
oder Gräben.
Kammer', ü, 1. srz. oüamörs, ü, engl. elrnMker, stal. !
earnsra, gricch. eigentlich gewölbier Raum, jetzt >
alle kleine od. größere unheizbare Räume; befinde! sich ent-!
weder neben Wohnzimmern als Schlaf-,Speise- od.Klcider-
kammer, od. abgesondert als Wohnung für das Dienstper-
sonal, als Rauch-,Geschirr-, Holzkammerw.; danach richtet
sich dann ihre Größe. — 2. (Schiffb.) Abschläge in den!
Schiffsräumen. — 3. (Hütienw.) beim Schwefelabtreibofen ^
der Orr, wo die Kiese eingesetzt werden. — 4. (Mühlenb.)!
die Räume zwischen den Schwellen des Gerinnes. — 5. Bei i
Schleusen s. v, w. .Kessel; s. d. Art. Schleuse.
Gammrrpssh!,M. (Grundb.,Wasserb.), s.v.w.FüllPsahl. j
KLMmerschlrnse- k. (Wasserb.), s. 's. Art. Schleuse.
Kammrrschlüß.u. (Schloss.), gewöhn!.deutsches Schloß,
wie man solches zu untergeordneten Räumen benutzt; die ^
innere Einrichtung bleibt oft sichtbar, indem diese Schlösser
oft keine Kasten haben.
Kammgrnbe,KaRmraSjludeod.Lgmm!!ichle,l.(Mühlb.),
bei unterschlächtigen Mühlen Vertiefungen, ioorin sich die
Kammräder betvegen..
Ksmmhürn-Nagekafrr oder Lammhorn-Lohrlwftr, ra.
(ikkilinos xsstinisoenis O.), langstrahliger kleinerKäser,
welcher viel Aehnlichkeit mit dem Klopfkäfer hat. Seine
Larven (Holzwürmer) fressen in der Rinde von Buchen u.!
Eichen sowie im Holz Gange u. werden dadurch schädlich.!
Der Käfer greift gern auch verarbeitetes Holz: Pfähle, i
Balken, Breter u. dgl., an. Sein naher Verwandter, der ^
gerippte Kammhorn-Bohrkäfer (M. eoskakn«), j
greift nur geringe Holzer, z. B. Pappeln». Weiden, an
und wird deshalb weniger schädlich.
KammkreZ, m. (Miner.), s. v. w. Sirahlkies (s. d.).
Kümmlittle- ll, 1. (Mafch.) gebogene Linie oder Kurve,
nach welcher Zähne und Damnen abgerundet werden. —
2. (Kriegsb.) s. v. w. Feuerlinie.
Kammlos, ächz, (Zimm.), heißt ein aus ft'ineu Kämuwn
gewichener Ballen.
KammmujchrlWerK,ir.,eineünglo-nonnannischeGlied-
besetzung m Form einer Reihe von Muscheln.
Kammnad, n. (Masch.), 1. srz.rous k. ässüarnx, engl,
srovn-evüssl, üass-evlissi, Zahnrad, welches Zapfen oder
Kämme an der Seitenfläche hat. — 2. frz. rous ä äsnks
äskoi?, engl. oo^-rvlissl, Radmiteingesetzten Holzzähnen
(Kämmen).
Kammsaspe, 1., 1. (Zimm.) s. im Art. Kamm 6. —
2. (Mafch.) s. v. w. Zahnlücke.
Kammnegrl, m., O«chlrcnnrr, m., frz.kuils Ü äs orsts,
engl. oe68t-til6, verzierter Jirstziegel; s. Dachkenner.
Kamp, rn., mittelalt.-lat. oamdo, vorn lat. oamzgrm,
1. Felo, bes. eingehegtcs Gemüsefeld. — 2. (Forstw.) eine
Fläche Land, mit Rasen bewachsen und mit jungem Holz
bepfl anzt. — 3. In manchen Gegenden auch ein freier Platz.
— 4. s. Kamm 3.

Kamprschchsl?«»., Blutholz, Braunholz, Blattholz'
frz. dois äs (üampdslis, engl. loA-rvooä, ein dunkelrothes
Holz,das vomBlutholzbaum(Ha6matox)'!on oamxssliia-
num, Fam. Hülsengewächse) stammt. Letzterer wächst in
Ostindien und in Mittelamerika. Sein Stamm wird
5—15 m. hoch, hat silberfarbiggrauen od. weißen Splint,
das Kernholz ist anfangs roth, dann schwarz, sehr fest,
wird in Bohlen und Scheite geschnitten oder zerkeilt, dann
geraspelt oder gemahlen. Sowohl Wasser als Weingeist
nehmen den Färbestoff daraus auf, welcher anfangs schön
roth ist, allmählich abcrblauschtvarzwird. Kali und Alaun
schlagen den Farbstoff violett nieder, Alaun allein blau.
Zur Verarbeitung wird es blos von Drechslern u. Tisch-
lern angewandt und läßt sich gut pvliren. Der Baum
wächst in feuchtem lehmigen Booen: sein sehr dauerhaftes,
im Wasser versinkendes Holz wird nicht von den Würmern
angefressen, dagegen ist feuchte Luft ihm sehr nachtheilig,
wie überhaupt Feuchtigkeit.
Kampf,m. (Becgb.), der stehen bleibende Theilzwischen
zwei neben einander getriebenen Schächten in Salzberg-'
werken.
' Kämpfer, m., 1. auch Anfall genannl, frz. inexosks, ü,
ooussinek, nn, engl, irnzxmt,, nsiutorsnt, ital. nnxosta,
s.v.w.Widcrlager, bes. aber der Stein, der das Widerlager
bildet, und — 2. eigentlich genauerRiimpftrgejims, frz. inn
xosta (muss, engl. impoM-mouIckinA, das Simswcrk,
welches zur Verzierung einer Widerlagslinie dient; man
giebt ihm in der Regel von HZ der Bogenweite zur
Ausladung etwa seiner Höhe; die Form des K.s
richtet sich natürlich nach dem Stil; entweder läuft er glatt
durch, durchlaufender, fortlaufender K., srz. 1. oontünns,
engl, «ont-inons, rnuninK i., oder er wird durch Pilaster
re. unterbrochen, frz. i. oonxäs, engl, äisoonkinons i., ital.
inaxoMa ta^liata, oder er verkröpft sich, frz. i. esoonpös,
engl, rnikreä, dank i., ital. irnposka aenkinaka; erläuft
wohl auch um Nischen oder Säulen herum, frz. t. sintrss,
engl. 6nrl)i., ital. iraposka anLnata; hat er sehr wenig
Ausladung, so heißt er eingezogen, frz. i. mntilss, engl,
llak i., ital. inaxokäa innkilaka.— 3. srz. äsr-mant, engl,
klmnsoin, Weitstab in den Fenstern, s. d. AN. Fenster, bei
Thüren mit Oberlicht der Querrieg-l, ans welchem das
Oberlicht aufsitzt und an den die Thür anschlügt.
Kämpferfinie, ü, franz. E88anes, soräs,k., engl.
8prino inK, sliorä, Linie, an welcher die Gewölbsohle die
Laibungsfläche des Pfeilers trifft. Zwei Punkte in der
Kämpferlinie eines Gewölbes, welche in einem gegen die
Achse des Gewölbes normalen Querschnitt liegen, heißen
zusammengehörige Kämpftcpmiktk.
ÄKmpfrrpMer, NM frz. alslts, s., engl, areb-xisr,
s. v. w. Widcrlagspseiler nach seiner äußeren archttekto-
nischen Erscheinung. Bei der Renaissance heißen besonders
so die an die Pilaster angelegten Bogenpseiler, auch falsche
Ante genannt, frz. iLusss-alstäs, engl. dasü-ziisr.
Kämpfer schützt^ ü, srz. L88i8s äs 80Wuiisns, engl.
8xrinß-iuA-e!on.e86, Schicht der Widerlagssteine.
Kämpfermürfei, ra,, Kapikälaussatz, welcher in der
byzantinischen, oslgothischen, longobardischen und roma-
nischen Bauweise (s. d. betr. Art.) aus das Kapitäl gelegt
wird,um zwischen diesem u. dem Bogen zu vermitteln,s.d.
Art. Kapitäl und Fig. 144, 145, 1042—1045.
KkMpher, m., frz.surapürs,IN.,engl. 68.mx1är'8,6LM-
iKior, in vielen Pflanzen, bes. aber imKampherlorber,
enthaltene krystallimsche, schon in gewöhnlicher Tempera-
tur flüchtige, in größeren Massen bei 288" F. wieOel flie-
ßende weiße Substanz; läßt sich nur mit Weingeist benetzt
pulverifircn. Er löst sich in 525 Theilen Wasser, in we-
niger als gleichen Theilen Weingeist von 0,gg spez. Gew.,
welche Lösung unter dem Namen Kampferspiritus
bekannt ist. Man preist ihn als Zusatz zum Kopallack
(s. d.), aber solcher Lack trocknet schwer und bleibt weich.
KampherhÄZ, n. (Bot.), ostindisches u. hinlerindisches

Mothes, Jllustr. Bau-Lexrkon. 4. Ausl. HI.

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