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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0218
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206

Ksnopeisn, n., lat. Lonoxsura, griech. xc^vo-Trelov,
Bett mit Fliegenvorhang zum Abhaltcn der Mücken, auch
dieser Vorhang selbst, daher Baldachin, Vorhang des
Altartabernakelsw.
Gsnfehlten;, k. Diese darf bei Wahl der Formen und
Verhältnisse eines Entwurfs nie aus den Augen gelassen
werden, weil ohne logische Folgerichtigkeit und Ueberein-
stimmung nie wahre Schönheit erreicht werden kann. Hat
man z. B. einmal bei einigen Formen sich an einen vor-
handenen Stil angelehnt, so darf derselbe nie wieder ver-
lassen werden. Hat man aber einmal einige Formen selbst-
ständig, ohne Anlehnung an andere Stile, aus der Kon-
struktion entwickelt, so mutz das bei allen Formen geschehen.
Selbst auf Grundrißformen und Massentheilungen ist dies
auszudchnen. Wenn man dem einen Theil der Räume
oder Architekturmassen großartige, weitläufige Dimensio-
nen gegeben hat, so darf man nicht andere Theile kleinlich
und knauserig behandeln u. s. f. Jede Inkonsequenz rächt
sich durch Disharmonie und kann bis zur KarriKrtheit
führen. Auf der andern Seite führt äußere Konscquenz-
hascherei oft zur inneren Inkonsequenz, wenn man z. B.
die Fenster eines Spcisesäls nach außen groß und reich
verziert gestaltet, und um der äußeren Gleichmäßigkeit
willen die Küchenfenster ebenso ausstattet. Durch richtig
abgewogene K. bekommt das Gebäude Stil (s. d.).
KSKsrrVKtsriUM, n., frz. Lonssrvatoirs äs rausicius,
Unterrichtsanstalt für Musik. Im allgemeinen ist das
Gebäude ähnlich jeder andern Schule zu disponiren, doch
müssen die einzelnen Uebungszimmer möglichst durch
Doppelwände oder dergl. von einander isolirt werden,
damit die Musik in dem einen nicht von der in dem andern
gestört u. so ihre Wirkung beeinträchtigt wird. Auch muß
ein größerer, sorgfältig akustisch gebauterSäl fürgemcin-
schaftliche Hebungen, Konzerte rc. vorhanden sein. Anzahl
und Größe der einzelnen Räume, Anbringung von Woh-
nungen m. hängt von dem speziellen Umfang und derEin-
rrchtung des Instituts ab. Auf Musi! bezügliche Verzie-
rungen, Embleme und statuarische Darstellungen können
das Aeußere schmücken, welches im ganzen zwar würdigen,
aber eher heiteren als düsteren Charakter erhalten muß.
KsuferMMKI, ll, srz. vonssrvs-tiou, engl, xressrva-
tion, des Bauholzes, s. darüber d. Art. Bauholz sowie
die Artikel auslaugen, imprägniren, Leimfarben, An-
strich V. 23, 31—37. 46 und 47, 0. 55 w. Vcrgl. auch
d. Art. Fäulnis, Hausschwamm, Kreosot, Theer, Schwe-
felsäure, Wasserglas :c.
Ksnsöls, ll, s. d. Art. Oonsols 5.
MsnssMKM, xl., in der Farbengebung können
zweierlei sein: entweder sind sie durch Harmonie der Farben
herbeigeführt oder durch Kontraste; beide können schön sein
und ist darüber d. Art. Farbe nachzulesen.
KsnstlMie, , beständige Größe (Math.), nennt man
in der Algebra eine Größe, die ihren Werth nicht ändert,
und bezeichnet sie meist mit den ersten Buchstaben des Al-
phabets. Meist ist die K. zugleich eine bekannte Größe.
Im allgemeinen Integral einer bestimmten Funktion
einer Veränderlichen, nach der letzteren genommen, findet
sich eine willkürliche K., in der zweiten, dritten Inte-
grale deren zwei, drei re., denn jeder dieser Jntegralen-
wcrihe bleibt ein Integral der gegebenen Funktion bei
jedem beliebigen Werth dieser K.n. Bergt, d. Art. Funk-
tion. lieber das konstante Glied einer Gleichung s. d. Art.
Gleichung.
KsMrMtiSN« k., überhaupt gesetzmäßige Zusammen-
fügung^ Daher ist 1. in der Ausführung und Zusammen-
sügung der Bautheilc nach ihren Eigenschaften und ihrer
Bestimmung eine zweckentsprechende, wohlüberlegte K.
sas Hauptmittel zur Erlangung der Festigkeit. —- 2.Beim
Entwerfen muß nach derZweckmäßigkeit der Einiheilung rc.
zunächst die AonsttrckUonsweift, d. h. die Art und Weise, wie
man die Baumaterialien, in Rücksicht auf ihre Eigen-

schaften, dauerhaft zu verwenden und zusammenzufügen
vermag, berücksichtigt werden; sie bedingt auch die Haupt-
massen und dadurch die Form, und nur wenn die Formten
nicht der K. widersprechen, kann ein Gebäude wahrhaft
schön sein. — 3. Beim Zeichnen heißt K. das Verfahren,
die durch das Entwerfen (im Kopf oder in Skizzen) fest-
gestellten Größen und Mäße geometrisch oderperspektivisch
richtig auf dem Papier durch Linien darzustellen. Die
Unfangsgründe dieses Verfahrens ruhen in der K. ein-
facher geometrischer Figuren und in der Anwendung des
Mäßstabs. Lonsiruktionsliltten, besser Hü Iss! litten, nennt
man die zu Gewinnung der eigentlich darzustellenden
Linien und Kurven nöthigen, nach Vollendung der Zeich-
nung in der Regel wieder beseitigten Hülfslinien? Daher
heißt 4. in der Mathematik K.: der Theil des Beweises
eines Lehrsatzes, zu welchem die nöthigen Vorbereitungen
mittels Ziehen von Hülfslinien w. getroffen werden. Bei
Aufgaben heißt so die Herrichtung der Lösung, mittels
Zeichnen von Linien, welche Ebenen oder Flächen dar-
stellen, bis zu einem Gebilde, von dem der eigentliche Be-
weis dann zeigt, daß es die betr. Bedingungen erfüllt.
Konstruktiv, s-äj. In der technischen Sprache wird dies
Wort gewöhnlich in dem Sinn gebraucht: den für Festig-
keit rc. geltenden Regeln gemäß, Festigkeit versprechend;
so sagt man: die Art, wie dieses Band eingebracht, die
Befestigung dieser Schienen, der Fugenschnitt jenes Ge-
wölbes ist nicht k. So nennt man auch Glieder und Ver-
zierungen k., wenn sie der wahrhafte Ausdruck der Kon-
struktion sind, also nicht auf eine andere Konstruktion als
die wirklich angewendete schließen lassenu. dgl.mehr. Sel-
tener und weniger richtig wird das Wort als Gegensatz zu
ornamental, also für „geometrisch konstruirbar" gebraucht.
KsntaktgMldr, u. (Miner.), s. v. w. Uebergangs-
gebilde (s. d. und d. Art. Baustein I. 2.).
Kslttrneutatströme, in. xl. Alle Stromgebiete (s. d-)
ergießen zuletzt an dem Rand der Kontinente ihr gesam-
meltes Wasser in das Meer. In Asien jedoch existirt ein
Gebiet von 198000 deutschen s^Meilen, aus denen—nach
Berghaus, welcher dasselbe das Gebiet der K. nennt ---
kein Tropfen in das Meer fließt, su.
Kontrakt, in., frz. LOntrctt, nmrottö, m., ä'ouvraZss,
engl, oontraot, tenäsr. Die das Bauwesen betreffenden
K.e sind einzutheilen in 1. Lieferkmgskoutrakt, 2. Ärbeits-
kontrakt und 3. Entreprisekontrakt, welcher beide ersten ver-
einigt. Alle solche K.e bestimmen hauptsächlich die genaue
Ausführung sämtlicher Arbeiten nach den betreffenden
Bauzeichnungen und den mündlichen Anordnungen des
den Bau leitenden Architekten; Solidität, sowohl in Be-
ziehung auf Material als auch auf die Ausführung aller
Arbeiten, außerdem aber noch die Zeit, wenn jedes Mate-
rial oder Arbeitsstück geliefert worden, sowie wenn das
Gebäude fertig sein soll, die Konventionalstrafe für
die den Ternun versäumenden Lieferanten, auch wohl
Konvent: onalprämie für schnellere Vollendung;
hauptsächlich aber werden hierbei die Preise u. Zahlungs-
modalitäten für Materialien und Arbeitsleistungen fest-
gestellt u. geordnet; werden diese Bedingungen von Setten
der Baugewerke nicht eingehakten, sind Materialien und
Arbeitsleistungen nicht nach Vorschrift, so steht je nach der
Fassung des K.s dem Bauherrn das Recht zu, die betref-
fenden Posten entweder ganz zu kassiren oder wenigstens
Abzüge von den akkordirten Preisen zu machen. Je voll-
ständiger nun ein K. ist, um so sicherer ist einerseits der
Lieferant, anderseits der Bauherr gestellt, namentlich
wenn der K. gerichtlich bestätigt ist. ^ -
Kontraktion, k., franz. und engl. Lonti-Lotlou, s. v. w.
Zusammenzichung. Ein Wasserstrahl, der aus einer
Mündung in einem Gefäß austritt, zeigt einige Zeit nach
Austritt eine Zusammenziehung der Wasserelemente im
Vergleich zu der Form, die er hatte, als er die Mündung
verließ, weil die Elemente in konvergirenden Bahnen, des.
 
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