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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0481
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HMrnißßaum 471 GekMalerfsröe

schnell den Farbstoff entzieht und dasselbe bald zu Firnis;
tauglich macht; s.übr.d.Art. Bleichen L.u.v. —3. Firniß
zum Liurribtii Ser Model. Man begießtOchsenzungenwurzel
in eineni glasirten Topf mit Leinöl, so daß dieselbe bedeckt
ist, und versetzt dies in gelindes Sieden, so wird es eine
dunkelrothcFarbeerhalten. Nach dem Erkalten kann mau
es gleich brauchen. — 4. Velfirniß zum Anstreichcn geputzter
NänSe muß kochend heiß sein; um ihn schneller trocknend
zu machen, setze man auf 1 Leinöl 16 g. Bleiglätte
zu. — 5. Geruchloser GelstriM. Man nehme 2 I grauen
Stcinkalk, lösche ihn gehörigu.mache ihn mit 201 Wasser
an, gebe ihn dann in ein Gefäß und schüttele ihn täglich
3—4mal, ohne das Gefäß zu verschließen. Nachdem sich
der Kalk gehörig gesetzt hat, gieße man das dariibcrstehcnde
Wasser ab, setze dann 2^—-2^1 rohes Lcinölzu, schüttele
3—4mal um und setze dann ^ 1 gereinigten Vitriol auf
fe 4/. dieses Firnisses zu, den man sodann verwenden kann.
— 6. AchnrlltrockncndcrGcljiruiß. Vs^8- Harzseife wird klein
geschnitten, mit 100 A. Salzsäure und 70 S. Wasser über-
gossen und über Feuer so lange gekocht, bis die Seife brei-
förnng geworden ist. Diese gießt man nun auf eine Stein-
platte, entfernt durch nochmaligcs langsames Erhitzen das
noch vvrhandcneWasscru. versetztdie Masse mit Terpentin-
öl. Sie darf nicht mitLcinölfirniß in Berührung kommen,
weil sie da sofort zu Fett gerinnt.
Grlflrnlßdaum, m., chinesischer (IÜL600060N8 Vsrni-
6is cku88., Fam. Wolfsmilchgewächsc, Lupüorbiaosao),
wächst in China und Kotschinchina. Aus dem Samen wird
ein Oel gewonnen, das zum Anstrcichen von Holzwerk u.
Leinwand dient.
Gelflecke, w. xl., s. d. Art. Firnißflecke u. Flecke.
Ortfruchtdaum, rn.. warziger,IVu-Iung (Bot., Lüsso-
0066U8 v6rrn608U8 cku88.), ein inChina u. Japan wegen
seiner Schönheit und seines harten Holzes sehr beliebter
Baum. Das Oel der Samen (Laich äe dom) dient zum
Brennen.
Gelgimg, m. (Mühlb.), das arbeitende Organ einer
Oetmühle; s. d. Art. Mühle IV. 3. Auf dem Herd- oder
Bodenstein wird dieOelsät ausgebrcitet, damit dieLäufer
dieselbe zerdrücken. Damit die Sät nicht nach außen und
innen unter den Läufern hervor und festgcdrückt werde, ist
noch ein Streichwerk angebracht, welches die Sät von
neuem unter die Steine bringt, während Schaber sie von
denLäufern abstreichen. AchnlichdiescmStreichwerkwird
eine Abladeschaufe! angebracht, welche den gemahlenen
Samen durch ein Loch in dem Rand des Herdes abräumt,
welches während des Ganges mit einem Schieber ver-
schlossen ist.
Oelgemäldr, n., s. d. Art. Gemälde u. Oelmalerei.
^ Oelgrün, n. (Mal.), eine aus Tirol kommende zweite
Sorte Berggrün.
Oelgrund, ra., 1. (Mal.) srz. imprassiov. I. d I'üaich,
engl. oil-xriminA, Grundirung mit Oelsarbe (s. d.). —
2. s. d. Art. Vergoldung.
Oligsklas, rn. (Miner.), srz. oli^oolaso^ru., engl, oli-
Zoirlkw, feldspatähnliches Mineral, etwas schwerer und
leichter schmelzbar als Albit, kommt in Gestalt von Körn-
chen und Krystallchen als Gemengtheil des Granit vor.
Mlve, 1,1. srz. Olive,!., engl. oUve,Fruchtdes Oliven-
baums, s. d. Art. Oelbaum u. Baumöl. — 2. Wegen der
Formähnlichkeit nennt manso, srz.doutonenolive, engl,
olive-süapeä üaod, eine Sorte Thürgri ffe; s. d. Art. Griff,
Dreher rc. — 3. (Forml.) 01ivo8,Ixl., srz., Perlstab mit
länglichen Perlen.
MiVeubtLNÄr, Olivinlileude, I. (Miner.), s. v. w. ge-
meiner Augit (s. d.).
Otioenblütr, 1, war Attribut der Minerva.
Miverchsu!, u., nennt manimKaplanddasschrdichte,
schwere und dauerhafte Holz des kapländischen Oelbaums
(Ocha vsrruoooa, Fam. Oloaoeao).
Gltvenit, Miveuerz (Miner.), srz. olivenito, 1, engl.

olivsnits, xüarmuaooiig.1oit6, ein wasserhaltiges, arsen-
saures Kupseroxyd, kommt als GUveukterLe in derben
Massen vor,mit nierenförmigenAußenstächenffeinerdigem
Bruch, von Farbe span- und zeisiggrün.
Glivermmlschit, m. (Miner.), wiegt zwischen 3—4,
Strich und Farbe sind dumpf bläulichgrün. Man unter-
scheidet: a) diprismatischen O., s. v. w. phosphorsaurcs
Kupfer; b) prismatischen O., s. v. w. Olivenit.
Olivenöl, n., sranz. üaich 1 cl'ollvs, engl, oliva-oil,
s. d. Art. Oel und Baumöl.
Glwrnqusr),m. (Miner.), olivcnfarbigerQuarz(s.d.).
O1ivM,m.(Mincr.),frühcrvulkanischerChrysolithgen.,
srz. psrickot, rn., engl, oür^eoiits, rin des. als Gemeng-
thei! meteorischer Massen und basaltischer Gebirgsarten
bekanntes Mineral, findet sich cingewachsen in Körnern
oder in körnigen, abgesonderten Massen, hat muscheligen
Bruch, ist glasglänzend bis zum Fettglanz, von Farbe
Pistazien-, auch olivengrün, insGclbcu.Bräunlicheziehcnd.
Es gicbr 4 Arten: 1. Magiichaoliviii, wesentlich kicselsaure
Magnesia; 2. Eisci'.magnrfiLi>tjvlu, kieselsaure Eiscnoxhdul-
magncsia; 3.Lallünaguctzaolivill, kiesclsaurcKalkmagnesia,
und 4. Listaoliviii, wesentlich aus kicselsaurem Eiscnoxydul
bestehend.
Oetkirscherrbaum, m., Zahnbaum (Bot., Lalanit^
g.sA^ptiaoL,Fam..l3Liauit6L6Dnäl.), cinBauniAfrika's
und Ostindiens, dessen festes Holz in seiner Heimat gern
zu Lanzenschästen verwendet wird. Aus den Samen preßt
man das fette Zachunöl.
Grlittlt, in., sranz. Intm. L 1'üaich, engl, oil-patt^,
s. d. Arl. Kitt, Fensterkitt, Bassin re.
OIlu, 1, lat.u. span., 1. Aschenkrug, Urne, Vase, Topf.
Die Römer unterschieden z. B.: o., schlechthin Kochtops;
o. 088nariL od. oinsraria, Aschenkrug, daher ollariaia
Aschenkrugnische im Columbarium (s.d.) rc. Verschiedene
Arten der römischen Töpfe wurden zum Wölben (s. Topf-
gewölbe) benutzt; daher wurden später auch T die Priepen,
Mönche, Knüpfziegel olln genannt. — 3. s. d. Art. Maß.
OMackfirmfl, m. (Mal.), s. d. Art. Oelfirniß, Lack-
firniß und Firniß.
oiiuris Zsplk, lat., Topfsiein (s. d.).
Oelmalrrei, 1, franz. zikinture 1 rrl'üaich, engl, oil-
paintinA, paintinK in oil, ital. pittnra a o§Iio. In Be-
zug auf Vorbereitung und Pflegung gilt für Oelmalerei
natürlich dasselbe wie für Oclfarbenanstriche, nur daß
Oelgemälde subtiler behandelt werden müssen. Für figür-
liche Verzierung an äußeren Wänden verdient die Oel-
malerei in unserem Klima den Vorzug vor der Fresko-
malerei, weil die durch Sternkohlcnruß rc. hcrvorgcbrachte
Beschmutzung durch Abwaschen beseitigt werden kann.
Freilich sind die Gefahren des Abhäutcns, Ausreißens nur
durch sehr sorgfältige Behandlung u. äußerste Vorsicht zu
vermeiden. Bergl. jedoch d. Art. Wachsmalerei. Um nun
auch an Stellen, wo nicht wohl vom Gerüst aus gemalt
werden kann, Oelgemälde anbringen zu können, sowie
überhaupt zu Erleichterung für die Maler, kann man bei
Befolgung nachstehender Vorschrift das Gemälde aus der
Staffele! fertigen u.dann auf die Wand übertragen lassen.
Eine Auflösung von Kautschuk oder Guttapercha wird auf
einem durch Wasser löslichen Grund (Gummi-arabicum,
Leimwasser, Kleister) aus Papier aufgetragen und daraus
das Bild aus gewöhnliche Weise in Oel gemalt. Ist das
Bild trocken, so lost man den Grund ab und das Gemälde
bildet sine zähe Haut. Dieselbe bleibt viele Monate lang
geschmeidig, muß aber beim Ausrollen mit feinem Fließ-
papier belegt werden. Soll das Bild nun an seinem Be-
stimmungsort befestigt werden, so giebt man der betreffen-
den Stelle einen Grundanstrich von Oelfarbc (Blciweiß)
oder einer andern klebrigen Substanz, streicht das Ge-
mälde auf der Rückseite mit derselben Masse, legt es auf
und reibt es fest.
Oelmalerfarbe, I. (Mal.), s. d. Art. Oelsarbe.
 
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