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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0503
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493

DatäKe
öfter freilich noch Palais genannt; ja in Italien nennt man
jedes stattliche Wohnhaus xala^o, selbst wenn es zum
Vermiethen dient.
Paläste« 5, s. Palme und Maß.
Palüstra« I, frz. xalsstrs, griech. 7r«x»lcrrg«, eig. Ort
zu Uebungen im Fechten, Ringen re., daher in griech. und
röm. Gymnasien (s. d.) der Theil, welcher, mit Bädern,
Rennbahnen u. dergl. mehr versehen, zu gymnastischen
Uebungen und Wettkämpfen benutzt wurde, endlich auch
aus das ganze Gymnasium übertragen. Dieselben waren
nach Vitruv folgendermaßen angelegt, s.Fig. 2750 V Hof,
bei großen Gymnasien so zu bemessen, daß der Umfang
2 Stadien beträgt (s. d. Art. Diaulos), ^ LO einfache Por-
tiken, V Doppelportiken wegen der Mittagssonne. An den
einfachen Hallen lie-
gen Exedren mit
Sitzen und Redncr-
bühne; an der Dop-
pelhalle liegt v das
Ephebeion,
zu Unterricht und
Uebungen der Kna-
ben; V Korykeion,
xcoswxLMv, Sackspiel-
raum; II Coniste-
rium, xavl<5ihplov,
Raum zum Einpu-
dern mit Sand; I das
kalte Bad,
X das Salbzimmer,
LXüttoH-5<nov; v Ab-
kühtungszimmcr,
«pov; N Auskleide-
zimmer; trockenes
Schwitzbad, Xax-om-
xvv; 0 Dampfbad;
v heißes Bad, Xou-
Para-
dromides, Spaziergänge; H und 8 Evcreoh x^sti, für die
Athleten; dazwischen liegt der Garten mit Platanenalleen,
dahinter das Stadium iV) auch Dromos genannt.
kulastrs, pulLtrs, na., franz., 1. Schloßkasten. —
2. Falscher Ausdruck für Pilaster.
?3lu1iuui,n., lat., ursprünglich der Berg in Rom, auf
dem die Burg des Augustus stand, daher soviel wiefürst-
liches Schloß, Herrenhaus; s. Palas u. Palast.
Välvo, rn., span. u. ital., lat. paloum, n., 1. Balken-
decke, Gerüst, Stockwerk, Schaugerüst, Bühne; s. d. betr.
Art. — 2. Diminutiv palottstto, Theaterloge.
^ kalk, I, franz., 1. kleines Schutzbret zum Oefsnen und
Schließen einer kleinen Schleuse, eines Mühlgerinnes re.
— 2. Auch pallstts, pslls, I, Ruderschaufel. —3. Schau-
felblatt.
g., engl., 1. Pfahl; t'snos-x., derZaunspfahl im
Wasserbau;pal68,p1.,die Orgelpfeifen. 2.Schaufelblatt,
kaltzu, i, lat., Spreu, Kaff.
kuItzuriuM, n., lat., 1. Spreuboden. — 2. Auch xml-
liarieia oasa, Strohhüttc.
pulediutz, aäj., engl., frz. läsn pals, blaßblau.
k-,frz., ital. pululu, Pfahlreihe, Pfahlwerk;
p>. äspont, Brückenjoch;p. l>988s äsxont,Grundpfählung;
x. üants äs xont, Oberjoch, Jochbock.
knistern., frz., Wurfstein; p. äs varaantua, Menhir;
f.d. Art. Keltisch 2.
Palrtte« I, franz. prUtztts, I, engl, pullst, Pritsche.
Spachtel, Farbenbret, Vergoldemesser, Kohlenfchausel,
Wasserradfchaufel; p. I äuärllls tt uryon, dasBruftbret,
die Brustscheibe, das Bvhrbret; p. än bardouillsnr, engl.
-Mbits-veaattsr's pallst, bavlc, Tüttchscheibe.
PaletterrstraNP m. (Räderw.), s. v. w. Schaufelkranz,
ksltzttv, in., ital., Picket.

UMssade
Palier. ra., s. d. Art. Parlier.
kalrsr, m., frz., I.HHochb.) bei einer Treppe der Potest.
— 2. (Masch.) Zapfenlager, Angewäge. — 3. (Eisenb.)
horizontale Strecke. — 4. (Bergb.) Hängebank des Förder-
schachtes.
murvdtz pulitzre, frz. (Hochb.), Anfangs-
stufe eines Treppenarms.
?8,Mv3,tu- I, ital., franz. xalittoation, I, Pfahl-
schlagung, Verpfählung.
kalimpsest, s., engl, (nach dem Griech.), Pergament
oder dgl., auf welches nach dem Weglöschen einer älteren
Schrift eine zweite ausgewogen ist; daher pAiimpssst-
d!°38868, pl., engl., gravirte Grabplatten, welche von
älteren Denkmälern entnommen u. entweder auf derselben
Seite oder häufiger auf der Rückseite zum zweiten Mal
benutzt wurden.
kulinu, I, ital., Jalon.
val'mff, 8.. engl., 1. franz. xalissuKs, das Einpfählen.
— 2. Die Pfahlschlagung. — 3. franz. liais äs xalls, der
Pfahlzaun, das Spalier.
valls,ra., frz., kleinerer Pfahl, Zaunpfahl, s.Palissade.
kulls, I, lat., Fahnenstange.
I'ulimMux, s.,engl., s. d.Art. Palissade; p. okadriäKs,
Brückengeländer.
paUfMderartigL Maserung« ü, s. Imitation A
PalistmLrrtzstz.n., Paiiraiider-, auchPolisander-, Luft-,
Violett-, Purpur-, Amaranthenholz, blaues Ebenholz.
I. Im gewöhnlichen Gewerbsverkehr belegt man mit
diesen Namen eine Menge Hölzer, die verschieden in An-
sehen und Eigenschaften sind. Dahin gehören u. a. 1. das
Lönigshoft, franz. doi8 violst, engl, vlolst-rvooä, braun-
violett od. schwarzbraun mit hellröthlichen Längenstreifen,
fein, dicht, hartu. schwer, kommt ausBrasilicn, von welchem
Baum, istuus noch unbekannt. (In Hertels „Bautischler"
steht 8psmtii sxssiss.) Wird zu Tischler- und Drechsler-
arbeiten verwendet. 2. Ziacarandenhoft (s. d.). 3.purpurhgtz
(von oopaitsra rndiüora'?), engl, pnrplsä vooä, mit
feinen rothen Adern durchzogen. Gelbe u. schwarzbraune
Stellen bezeugen geringere Qualität u. erhalten keine leb-
hafte Farbe durch die Politur. 4. Pockhoft. 5. koserchoft.
6. Mgnonlruhoft. 7. Hornpalmhoft.
II. MitRechtführen blos folgende Holzarten denNamen
P.,frz.x>aIi88auär6,no.,äac;g,ranäÄ,ia,engl.palix9näsr-
"ivooä, jaearanäa-rvooä. Am meistengeschätzt wird dabei
1. das sehr feste Holz der äaoaranäa iramlisnsm vsrs.
(Fam.LiAuouiaosas) in Brasilien. Es ist auch unter dem
Namen Zuckertannenholz im Handel bekannt. 2. Echtes P.
kommt von dem südamerikanifchen stumpfblätterigen Ja-
carandenbaum (4. odtuZikoliall.stV., Fam.LiAuonia-
669.8, ^rdolvosstto). Dieses Holz ist das bois äs Vali-
xauärs der Franzosen, sieht blauröthlich ans, ist mit
schwarzen Adern durchzogen und haucht eigenthümlichen,
angenehmen Geruch aus. In den Handel gelangt es vor-
züglich von Brasilien und Cayenne aus. 3. Das Holz von
I. ovalikolia R. Lr. (von I. rnimokiasloliL, von.), nach
Anderen von der valdsrAia Naabasrinrn, wird von den
EntzländernLo3srvooä (Rosenholz) genannt, während die
von den Deutschen als Rosenholz bezeichnet«: Holzarten
bei den Engländern „Dulipvooä" heißen. Nach Freire
Allemaö kommt das echteP. von Arten der brasilianischen
Gattung Navlasrium (z. B. von lA. sslsroxvion das I.
tin; VonN. üoMarn das,1. !'0X9; natürliche Fam. Hülsen-
früchtler). Eine Art P. stammt von einer Palmenspszies:
I>Lütri8 8st089 Nart. in Venezuela; es sieht schwarz aus
und dient zu Anfertigung kleinerer Gerüche.
k'., frz., engl, palmaäs, pallsLäo, l.s. Palis-
sade. — 2. Pfahlzaun, Spalier.
PMMbe« I, franz. palis, lat. 6srvoln8 lon^noiriZ,
Wehrbaum, Schanzpfahl, heißen oben u. unten zugespitzte
Pfähle, meist 13—16 ern. stark, 2,,g—3 IN. lang. Sie
werden in Reihen, Palijsaöeir, frz. pLÜssucks, engl. pAl!83rüch


Fig. 2750. Palästra.
 
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