Kasperles große Menagerie.
Erster Bogen.
130
Dem verehrungswürdigen Publikum, sowie allen meinen jungen Freunden und Gönnern zeige ich ergebenst an, daß wegen Heiserkeit ich Heuer die Theater-Direktion nicht mehr übernehmen konnte, und daher die große
Menagerie von den Gebrüdern Brüllmeier käuflich an mich gebracht habe, nm selbe der lieben Jugend zur Belehrung und Unterhaltung vorzuzeigen. Kasperle, ehemaliger Theater-Agent.
Den Wein und Schnaps snr's Leben gern.
Laßt Euch vom Trinken nicht verführen.
Sonst rechnet man Euch zu den Thieren.
Die Thiere, die viel Kunststück' können,
Thut man die Orang-Outang nennen.
Sind oft den Menschen zu vergleichen
In lustigen und tollen Streichen.
Die dummen Menschen, die blos gaffen.
Nennt man deshalb mit Recht Maulaffen.
Der kleine Vielfraß plump und feist
Den ganzen Tag fort kaut und beißt.
Hat nur den einz'gen Wunsch und Willen,
Den Hunger und den Durst zu stillen.
Von Menschen auch, ihr kleinen Lieben,
Wird oft das Essen übertrieben.
Das Faulthier sitzt nur ans dem Baum,
Umsonst hat's diesen Namen kaum.
Ihr könnt es selber hier auch sehen.
Es ist stinkfaul und mag nicht gehen.
Ihr Kinder müßt', wenn noch so klein,
Recht fleißig und recht munter sein.
Herein, herein, herein spaziert.
Wer sich für Thiere int'ressirt,
tmmee- g'fchwtnr, Not? auf Pen Poff,
Der Elephant, wie Jeder weiß,
Lebt nur von Pflanzen und von Reis;
Doch trinkt er auch, wie große Herr'n,
Weil 's Ganze nur drei Kreuzer kost't.
D'rum nlsfort lustig 'reingegangen',
Belm Elephant wirb angefangen.
Pum, Pnm, Pum, Pnm, Pum!
Der Vogel da heißt Lämmergeier,
Er legt zum Glück nicht viele Eier,
Und wo er hauf't in den Gebirgen,
Da thut er Schaf' und Gems' erwürgen,
Weiß er nur wo ein böses Kind,
So holt er's in sein Nest geschwind.
Münchener Bilderbogen.
8. Auflage.
Mro 130.
Kgl. Hof- und Universitäls-Buchdruckerei von Vr. C. Wolf L So hn in Münchett.
Herausgegedeu und verlegt von K. Braun und F. Schneider in M ünche >t.
Erster Bogen.
130
Dem verehrungswürdigen Publikum, sowie allen meinen jungen Freunden und Gönnern zeige ich ergebenst an, daß wegen Heiserkeit ich Heuer die Theater-Direktion nicht mehr übernehmen konnte, und daher die große
Menagerie von den Gebrüdern Brüllmeier käuflich an mich gebracht habe, nm selbe der lieben Jugend zur Belehrung und Unterhaltung vorzuzeigen. Kasperle, ehemaliger Theater-Agent.
Den Wein und Schnaps snr's Leben gern.
Laßt Euch vom Trinken nicht verführen.
Sonst rechnet man Euch zu den Thieren.
Die Thiere, die viel Kunststück' können,
Thut man die Orang-Outang nennen.
Sind oft den Menschen zu vergleichen
In lustigen und tollen Streichen.
Die dummen Menschen, die blos gaffen.
Nennt man deshalb mit Recht Maulaffen.
Der kleine Vielfraß plump und feist
Den ganzen Tag fort kaut und beißt.
Hat nur den einz'gen Wunsch und Willen,
Den Hunger und den Durst zu stillen.
Von Menschen auch, ihr kleinen Lieben,
Wird oft das Essen übertrieben.
Das Faulthier sitzt nur ans dem Baum,
Umsonst hat's diesen Namen kaum.
Ihr könnt es selber hier auch sehen.
Es ist stinkfaul und mag nicht gehen.
Ihr Kinder müßt', wenn noch so klein,
Recht fleißig und recht munter sein.
Herein, herein, herein spaziert.
Wer sich für Thiere int'ressirt,
tmmee- g'fchwtnr, Not? auf Pen Poff,
Der Elephant, wie Jeder weiß,
Lebt nur von Pflanzen und von Reis;
Doch trinkt er auch, wie große Herr'n,
Weil 's Ganze nur drei Kreuzer kost't.
D'rum nlsfort lustig 'reingegangen',
Belm Elephant wirb angefangen.
Pum, Pnm, Pum, Pnm, Pum!
Der Vogel da heißt Lämmergeier,
Er legt zum Glück nicht viele Eier,
Und wo er hauf't in den Gebirgen,
Da thut er Schaf' und Gems' erwürgen,
Weiß er nur wo ein böses Kind,
So holt er's in sein Nest geschwind.
Münchener Bilderbogen.
8. Auflage.
Mro 130.
Kgl. Hof- und Universitäls-Buchdruckerei von Vr. C. Wolf L So hn in Münchett.
Herausgegedeu und verlegt von K. Braun und F. Schneider in M ünche >t.