Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münchener Bilderbogen — 6.[1853] Nro. 121-144

DOI Heft:
Nro. 137
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51434#0022
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Born großen Krebs nnd vorn bösen Stier.

137


Es wurde einmal, ich weiß nicht wo, ein großer Krebs gefangen,
Der wog — was wog doch der große Krebs? ein Zentner kann, glaub' ich, nicht langen.


Die Fischer fuhren ihn nach der Stadt, da gab es ein großes Gedränge,
Ein jeder den Krebsen sehen wollt, bald waren die Straßen zu enge.


Ein reicher Graf, der kaufte den Krebs, sein Koch thnt ihn sieden im Hafen,
Das muß einmal ganz was extra's sein, das ist was für einen Grafen.


Doch als er beinahe gesotten war, da zwickt er den Koch in die Beine,
Der läuft davon und läßt den Grafen mit seinem Appetit alleine.


Mit einem Stier ist nicht zu spaßen, den Stier muß man in Frieden lassen,
Besonders wer nicht laufen kann und hat eine rote Weste an.


Da kommt so einer daher gesprungen, wie gerne wär' er durch das Loch gedrungen!
Doch wie er auch druckt und schiebt und reibt, sein dicker Bauch immer dahinten bleibt.


Da kam der Stier und hat ihn gestoßen, hat ihm zerrissen die roten Hosen
Und stößt ihn gar am Ende noch mit aller Gewalt durch das enge Loch.


Wie sah er da aus? Es ist nicht gelogen, so dünn wie durch den Drahtzug gezogen,
's ist kaum zu glauben, doch ist es wahr, und erst geschehen in diesem Jahr! —

Münchener Bilderbogen.
8. Auflage.

Nr<>. 137

Herausgegeben und verlegt von K. Braun und F. Schneider in Münch e w

Kgl. Hof- und UniversitÜts-Buchdruckerei von vr. C. Wolf LSohn in München.
 
Annotationen