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Zwar wuröe von öern Vorsteher öes Landkapitels Iggingen, Dekan Schedest Pfarrer
in Schechingen, inr Derein mit mehreren Geistlichen eine Gegeneingabe nach Augsburg
gerichtet mit der Lrklärung. sie hätten nichts dagegerp wenn die Gmünder Priester-
konfraternität die Lhre Gottes zu vermehren suche; aber dies solle geschehen ohne Beein-
trächtigung der Rechte Dritter. was durch die Lostrennung Gmünds vorn Landdekanat
geschehe."" Trohdem ging eine Deputation der Grnünder Priesterbruderschaft und des
Nagistrats nach Augsburg. um das erwünschte Ziel bei der kirchlichen Gberbehörde durch-
zusetzen. Auch Bürgermeister und Rat unterstützten dieses. Gottes und der eigenen Ehre
dienende Unternehmen. Gffenbar ein Lcho der von der Deputation weiter vorgebrachten
Gründe glauben wir aus der im späteren bischöflichen Reskript mitgeteilten Notivierung
zu vernehmen: man berief sich auf die Zahl der Linwohner der Stadt über 60OO. die Blüte
von Industrie und Handel. die Herrlichkeit des Kirchengebäudes?^

II.

Berlauf und Ieier der Lrhebung.

Nicht wenige Akten. teils im Staatsarchiv zu Stuttgart. teils im Gmünder Pfarr-
archiv. einzelne Pfarrbücher. Protokoll- und Kopialbücher daselbst bringen neben den
Lhroniken interessante amtliche Schriftstücke und private Aufzeichnungen über den ganzen
Gang der für die Kulturgeschichte des ausgehenden achtzehnten Iahrhunderts charakte-
ristischen Aktion. Lin solches Kulturdokument ist z. B. die detaillierte Iahresrechnung
des damaligen Stadtpfarrers §. X. Debler über die Kosten der Rangerhöhung. die zwischen
Pfarramt und Stadtrat geteilt wurden, darunter L hrengeschenke für Bürgermeister
Storr von Dstrach wegen seiner Bemühungen um Linführung des Kollegiatstifts: ein
silberner. feuervergoldeter Pokal mit Lhronogramminschrift und Wappen. geschätzt auf 90 fl.
43 kr.. er wurde von den Lrben dem verwandten Dekan §. Debler ..nicht ohne gütige
Lenkung der Dorsehung Gottes für all die vielen Bemühungen, Reisen, Kleiderruinierungen ..,
für die er keinen Iudenhäller zur Rekompens bekommen." später überlassen. Zwei silberne.
feuervergoldete Bestecke mit Zutteral im Wert von 70 fl. 59 kr. erhielten die beiden Dekane
von Iagsthausen und Donzdorf. Zwei silberne, vergoldete Tabaksdosen zu 14 und 18 fl.
spendete man den zwei Kommissaren zu Augsburg. Gb sie wohl alle in Gmünd ange-
fertigt wurden? Das feierliche Diplom der Ausstellung kostete 15 fl. (für das Berfertigen
des Notariatsinstruments durch den Stadtspndikus), die Pergamenthaut mit Abschrift 1 fl.
36 kr.. „vor zwei Kapseln oder Büchsen daran dem Drechsler 2 fl. 48 kr."

Wenn in aller Kürze hier auf diese Lpisode in der jahrhundertelangen Geschichte von Hl.
Kreuz eingegangen wird, so geschieht es vor allem aus dem Grunde. weil die vielen schriftlichen
Dokumente der Kollegiatstiftszeit, die bei den zwei Feiern gesprochenen und geschriebenen

Wi-erspruch.

Weitere

GrünLe.

Dokumente.

Kosten.

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