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Altargitter.

Alte Sakristei.

Kirchplatz.

Michaels-
Kapelle
mit Gelberg,
Fegfeuer und
Beinhaus.

Altar vom Iahr 1670 gewesen. Wenn wir auch in öiesem Urteil öie später betätigte
Gotisierungssucht anklingen hören, so verteiöigt sich öer Berichterstatter öoch gegen öen
Borwurf öes einseitigen Purismus, öem mehr als ein Gpfer in öer Nitte öes Iahr-
hunöerts gebracht wuröe. Auf öem Baumeister-Herlikoferschen Bilö sehen wir auch ein
Altargitter, öas in öen Akten eine Rolle spielt. Wahrscheinlich war es eine öer meister-
haften Schlosserarbeiten öer Iamilie Storr, von öenen Proben noch in St. Teonharö
(F. A. S. 1747) unö im Museum erhalten sinö."-^ Dekan Kraher führte mit öem K. K. Kirchen-
rat in Stuttgart längere Berhanölungen wegen öes Grwerbs öes abgeschafften Schmieö-
eisenwerks. In öer Nitte zwischen Langhaus unö Lhor, unter öem Triumphbogen steht
öer in früheren Akten unö Zeiten östers genannte Kreuzaltar. Zwei weitere Altäre
können wir nach öem Bilöe noch an zwei Säulen zur Linken außerhalb öes Lhorgitters
beobachten.

Die ganze Ausöehnung öer früheren Sakristei, öie sich bis zum Süöwestportal
erstreckte unö zwei weitere Pfeilerzwischenräume ausfüllte, zeigt uns öie Abbilöung öer
Pfarrkirche im Teurungssahr 1817. Der erste Lrntewagen zieht um öas Gotteshaus,
festlich geschmückt; an öer Süöseite schaut ein Stück öes wohlgepflegten Gartens heraus.
„Zopfige" Graböenkmäler kleiöen öie Wänöe öer Süöseite besonöers am süölichen Schiffs-

portalck^

Wie um öiese Zeit öer Kirchplatz aussah, hat uns öie fleißige Zpöer öes Dominikus
Debler unö sein Zeichenstift überliefert. In seinen öie erlebte Gegenwart betreffenöen,
tagebuchartigen Aufzeichnungen über öie Iahre 1802—1810^^ hinterließ er Zeichnungen von
Häusern unö Toren. Unter anöern schrieb er auch öie „5Z.ramläöle" auf, welche noch im
Iahre 1782 an öem Lhor öer Iohanniskirche stanöen, im ganzen zwölf; öiese waren
in geraöer Flucht an öer Gstseite angebracht. Im Iahr 1800 aber waren nur öiese
zwölf um öen Lhor herum bis zum Turm auf öer Gegenseite verteilt, je zwei zwischen
zwei Strebepfeilern öes gotisierten Lhors. So ähnlich können wir uns öie Häuschen unö
Kramläöen an öer Hl. Kreuzkirche vorstellen. Wahrscheinlich beziehen sich öarauf öie in öer
Rechnung öer Pfarrkirchenfabrik von 1802 eingetragenen Linnahmen von Bestanöläölen, u. a.
öer Frau Nohr.

Das vom Staötchronisten aufgezeichnete Nichaelskirchlein mit „Totenbeinhäuslein",
öas an öer Süöwestecke öer Pfarrkirche stanöff^ verffel wenige Iahre nach öem alten Hoch-
altar ebenfalls öem Abbruch. Der rechteckige Bau hatte zwei gotische, spitzbogige Ienster
an öer Seite; am hausgiebelartig abschließenöen Lhor war nur ein Runöfensterchen oben
angebracht. Den Dachfirst krönte ein Doppelkceuz, in öer Nitte ein Dachreiter mit Glöckchen,
öarüber ebenfalls ein Kreuz mit öoppeltem Euerbalken. Links vom Lhor sieht man eine
Art Guerschiff angebaut, öas fast gleiche Länge hat wie öas Kirchlein selber, jeöenfalls
öas Beinhaus. Alle Lcken zeigen Guaöereinfassung. An öer Dstseite befanö sich öer in

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