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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 52.1931

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Sponheimer, Meinhard: Zur Bezeichnung der Gerichtsbarkeit in spätmittelalterlichen Urkunden
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https://doi.org/10.11588/diglit.62032#0104
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M. Sponheimer.

2. Wilhelm Hepe verkauft Dorf Weyer dem Erzstift Trier. 1364 März 14.
Wir Wilhelm genant Hepe von Hepenheft und Ose sine eliche hüsfrauwe dün künd
allen lüden und erkennen uffenliche an disem brife, daz wir umb unsern sehinbern nütz
und noitdorfte mit wol beraten müde, mit frihen willen und mit gesamender hant vor uns
und alle unser erben und nakomen ewelich und eirflich dem erwirdigen in gode vadere
und herren unserm gnedigem herren herrn Ctinen ertzbischoff zü Triere für sich, sine na-
komen ertzb. und vor den stift von Triere alle unser güt, vodie, gulde, nütze und lierschaft,
manschaft, lüde, rechte, dienste und gerichte, hoe und diff, ersocht und unersocbt, mit weiden,
ackeren, velden, wiesen, weiden, wasßeren, wasßerleüfen, wegen, Stegen, bergen und dailen,
wie man die genennen mag, die wir han in dem dorfe, banne, begriffe und gerichte zü
Wilre uff dem Eynriehe gelegen und waz darzü gehöret und wo is gelegen sy, nichts üz-
genomen ane alleyne fünff malder korngülden, die uns jerlieh sehinende sint von etzlichen
derselben güde, die funff malder korngulden wir uns und unsern erben behalden, recht und
redelich verkauft han und verkeufen an disem brife umb drühündert cleyne gülden von
Florentze guden goldes und sweren gewichtes, die wir von dem egenan(ten) unserm heren
von Triere gentzliche entfangen und in unsern nütz und ürber gekeret han, ee dieser brif
gegeben würde; und sollen wir und unser erben dem vorgen. unserm heren von Triere,
sinen nakomen und stifte verhaft sin der vorg. güde, vodie, gulde, gericht, hoe und dif,
ersucht und unersucht, mit allen iren zügehoren und von diser verkaufüngen eweliche wer-
schaff zü düne; und ob sy eynche rechte ansprache davon gewunnen, der sullen wir und
unser erben sie entheben, und han dieselben güt und ire zügehore wie sie hie vorbenant
sint, yn üffgetragen und uffgegeben, üffdragen und uffgeben sie yn an disem brife, uns damyde
zü enterben und den vorgen. unsern herrn und sinen stift von Triere damyde zü erben in der besten
wyse und maße, als daz sin mach; und globen wir vor uns, vor alle unser erben und na-
komen, die vorgesclir (iben) verkaufünge und uffdragünge ewelich, stede und veste zü haldeno
und iiummer darwieder zü düne noch zu komene in eyncherhande wise noch schaffen, daz
darwider gedan werde heymelich oder üffenbare. Vort iz zü wisßene, were daz uns oder unsern
erben die vorgenanten fünff malder kornes nyt betzalt oder versesßen würden, so mögen wir uff
die güt davon die vorgenanten fünff malder kornes ierliche vallent, mit dem gerichte von Wilre
clagen und dingen und sollen geben und nemen, waz daz gerichte und die scheffen daselbes zü
Wilre darüber vor eyn recht deilent und sprechent. Auch han wir vertziegen und vertzigen an
disem brife vor uns, vor alle unser erben und nakomen uf allen schirm und beseh ütniße geistliches
und werentliches rechtes, gerichtes, friheide und gewonheide, lande, lüde, stede und gegene
beschrieben und unbeschrieben, damyde wir uns oder unser erben und nakomen sich wider
dise vorgeschr(iben) stucke oder wyder ir eyn deil nu oder hernamals behelfen mochten in
eyncherhande wyse, ußgescheiden alle argelist und geverde. Des zü ürkunde und ewiger
stedicheid han ich Wilhelm Hepe vorgenant vor mich und vor Ösen mine eliche husfrjauwe)
min ingesigil an disen brif gehangen, und ich Ose vorgen., wan ich eygens inges(igil) nyt
enhan, so bekennen ich mich alle dise vorgeschr. stucke under inges(igil) Wilhelm Hepen
obege'nant mins elichen huswirtes; und wir han beyde sementlich umb merer stedicheid
gebeden und bidden an disem brife die strengen vesten lüde herrn Johan von Liebenstein
ritter den jüngen und Gerard von Glymendal edelknecht, daz sy ire ingesigil by min Wil-
helms inges(igil) und vor mich Ösen, wan ich inges(igil) nyt enhan, an disen briff wullen
henken zü eyme ewigen gezüge alle diser vorgeschr. stucke; und wir Johan von Lybenstein
und Gerhard vorgen. bekennen, daz wir umb bede willen Wilhelms und Ösen elude vor-
gen. unser inges(igil) zü ewigem gezüge alle diser vorgeschr. stücke by desselben Wilhelms
ingesigil an disen briff han gehangen, der gegeben ist, da man nach gewonheid in dem
bischdom von Triere zü schriben zalte na Christus gebürte drützenhündert drü und seszig
jar uff den veirtzeenden dag in dem mertze.
Ausf. Perg. Staatsarchiv Wiesbaden Abt. 305.
 
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