Die Stadt Weilburg
nach dem Dreissigjährigen Kriege.
Von
Ernst Körner-Weilburg.
V o r w o r t.
Eine im Jubiläumsjahre des tausendjährigen Weilburgs (1906) in Angriff
genommene Darstellung von „Weilburgs innerem Zustand während des 18. Jahr-
hunderts“ ') ist über die Vorarbeiten nicht hinausgekommen. Von der Verwirk,
lichung meiner ursprünglichen Absicht, — einer Anregung des verdienstvollen
Weilburger Heimatforschers Studienrat F. A Schmidt in Hersfeld folgend —
mich unabhängig von den mir unbekannten archivalischen Vorarbeiten dieser
unerledigt gebliebenen Aufgabe zu unterziehen, habe ich vorerst Abstand nehmen
müssen, da sich mir bald bei tieferem Eindringen in die Materie die immer
stärker werdende Erkenntnis aufdrängte, dass die verfassungsrechtlichen, wirt-
schaftlichen und sozialen Verhältnisse Weilburgs im 18. Jahrhundert niemals
ohne gründliche Kenntnis des inneren Zustandes im vorhergegangenen Jahr-
hundert in einer abgerundeten, in allen Teilen verständlichen Betrachtung dar-
gestellt werden können.
Über ihre lokalgeschichtliche Bedeutung hinaus soll die vorliegende Unter-
suchung auch ein Beitrag zur allgemeinen Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte,
vor allem zu dem in der historischen Wissenschaft noch immer umstrittenen
Problem der materiellen Auswirkungen des Dreissigjährigen Krieges sein. Auch
gegen die Spielmannsche Darstellung der Folgen dieses langjährigen Krieges2),
die sich fast ausschliesslich auf Quellen chronikalischer Art stützt und für
das Land zum Teil zutreffende Feststellungen verallgemeinert und ohne ein-
gehende Einzeluntersuchungen auf die durch verschiedene noch näher darzu-
*) Beiträge zur Geschichte der Stadt Weilburg, Festschrift zur Tausendjahrfeier. Her-
ausgegeben vom „Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung“. 1906.
S. 45.
ä) Dr. C. Spielniann, Gesch. der Stadt und Herrschaft Weilburg.
nach dem Dreissigjährigen Kriege.
Von
Ernst Körner-Weilburg.
V o r w o r t.
Eine im Jubiläumsjahre des tausendjährigen Weilburgs (1906) in Angriff
genommene Darstellung von „Weilburgs innerem Zustand während des 18. Jahr-
hunderts“ ') ist über die Vorarbeiten nicht hinausgekommen. Von der Verwirk,
lichung meiner ursprünglichen Absicht, — einer Anregung des verdienstvollen
Weilburger Heimatforschers Studienrat F. A Schmidt in Hersfeld folgend —
mich unabhängig von den mir unbekannten archivalischen Vorarbeiten dieser
unerledigt gebliebenen Aufgabe zu unterziehen, habe ich vorerst Abstand nehmen
müssen, da sich mir bald bei tieferem Eindringen in die Materie die immer
stärker werdende Erkenntnis aufdrängte, dass die verfassungsrechtlichen, wirt-
schaftlichen und sozialen Verhältnisse Weilburgs im 18. Jahrhundert niemals
ohne gründliche Kenntnis des inneren Zustandes im vorhergegangenen Jahr-
hundert in einer abgerundeten, in allen Teilen verständlichen Betrachtung dar-
gestellt werden können.
Über ihre lokalgeschichtliche Bedeutung hinaus soll die vorliegende Unter-
suchung auch ein Beitrag zur allgemeinen Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte,
vor allem zu dem in der historischen Wissenschaft noch immer umstrittenen
Problem der materiellen Auswirkungen des Dreissigjährigen Krieges sein. Auch
gegen die Spielmannsche Darstellung der Folgen dieses langjährigen Krieges2),
die sich fast ausschliesslich auf Quellen chronikalischer Art stützt und für
das Land zum Teil zutreffende Feststellungen verallgemeinert und ohne ein-
gehende Einzeluntersuchungen auf die durch verschiedene noch näher darzu-
*) Beiträge zur Geschichte der Stadt Weilburg, Festschrift zur Tausendjahrfeier. Her-
ausgegeben vom „Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung“. 1906.
S. 45.
ä) Dr. C. Spielniann, Gesch. der Stadt und Herrschaft Weilburg.