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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 52.1931

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May, Karl Hermann: Warum benötigten Gertrud von Solms (1257-1306) und Hartrad von Merenberg (1255-1296) einen päpstlichen Ehedispens?
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https://doi.org/10.11588/diglit.62032#0196
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Warum benötigten Gertrud von Solms (1257-1306)
und Hartrad von Merenberg (1255-1296) einen
päpstlichen Ehedispens?
Von
Karl Hermann May-Kemel.
Dass die Häuser Solms und Merenberg in der zweiten Hälfte des drei-
zehnten Jahrhunderts in enge verwandtschaftliche Beziehungen traten, war schon
längst bekannt. Neuere Urkundenveröfifentlichungen und vor allem die von
Friedrich Uhlhorn kürzlich herausgegebene Geschichte der Grafen von Solms
im Mittelalter1) geben uns hierfür lediglich genaueres und ausführlicheres Ma-
terial an die Hand, das wohl geeignet sein dürfte, die Frage nach der politischen
Vorgeschichte und der politischen Auswirkung der an sich bekannten Verbindung
der beiden Häuser aufzuwerfen und sinnvoll zu beantworten. Indes soll die
Ehe Hartrads von Merenberg (1255—1296)2) mit Gertrud von Solms (1257—
1306)3) nicht eigentlich der Gegenstand der folgenden Untersuchung sein, sondern
nur der Ausgangspunkt für ältere verwandtschaftliche Beziehungen zwischen
den Häusern Solms und Merenberg. Sie wird zu einem solchen Ausgangspunkt
durch den Ehedispens, den Papst Nikolaus IV. am 18. März 12894) dem Grafen
Hartrad von Merenberg und seiner Gemahlin Gertrud nachträglich erteilte. Es
ist Uhlhorns Verdienst, auf diese Urkunde aufmerksam gemacht zu haben. Durch
sie gewinnen frühere Spuren einer älteren Verwandtschaft zwischen Solms und
Merenberg ein helleres Licht. So versetzt Wittekind von Merenberg (1224—
1259)5), der Vater des bereits erwähnten Hartrad6), seinen Neffen Heinrich und
Marquard von Solms im Jahre 12417) mit Zustimmung seiner Frau seinen An-
teil an der Vogtei zu Ahrdt, seinen Anteil des Zehnten zu Naunheim ohne den
Weinzehnten für 33 Mark Geldes und für die gleiche Summe seine Vogtei zu
Haiger unter Einräumung des Vorkaufrechtes. Derselbe Wittekind verpfändet
*) Uhlhorn, Friedrich, Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, Marburg 1931
= Beiträge zur deutschen Familiengeschichte herausgegeben von der Zentralstelle für deutsche
Personen- und Familiengeschichte, 12.
2) May: Nass. Ann. L. 136.
3) May: Nass. Ann. L. 136 und für die Berichtigung der frühsten Erwägung Uhlhorn,
Solms im Mittelalter 45.
4) Uhlhorn, Solms im Mittelalter 72.
6) May: Nass- Ann. L, 136 und zur Berichtigung der letzten Erwähnung Uhlhorn,
Solms im Mittelalter 109.
6) May: Nass. Ann. L, 136.
7) Uhlhorn, Solms im Mittelalter 67.
 
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