H. Gensicke, Herschbach und Schenkelberg 221
Herschbach als Burglehen empfing86). Gerlach Herr von Isenburg gestattete 1465 Jo-
hann von Rodheim die Bewässerung seiner Wiesen in der Herrschaft Herschbach und
verlieh ihm das Fischereirecht in dieser Herrschaft13). Der Besitz der von Rodheim kam
im Erbgang über die von der Lippe gen. Huhn zu Hartenfels vor 1655 an die Frei von
Dehrn, die noch 1655 und 1698 zu Herschbach begütert waren87). Ludwig von Gierend
oder doch Girod (Gernbtrode) erhielt 1368 3 Malter Korn aus der Mühle als Burglehen
zu Herschbach. Enolf Schneiß (Snesche) von Grenzau hatte als Burgmann wohl schon
1366 und 1370 den „Snedseschen“ Hof zu Herschbach, der als Isenburger Lehen noch
1479 den Schneiß von Grenzau gehörte12). Burgleute waren hier 1486 noch die Bertram
und die Winter von Herschbach und Philipp Roeß von Werschau34). Philipp Roiß und
seine Frau Katharina vertauschten 1500 Haus und Hofreite „bynnen der Duffeportzen“
bei der Burg an Gerlach Herrn von Isenburg gegen Haus und Hof gegenüber der Kirche,
Henrich Schreibers Haus genannt, das ihnen als Burgsitz gefreit wurde12). Mit Mann-
geldern aus Herschbach waren 1451 Rorich von Seelbach12) und noch 1494, 1540 und
1575 die von Seelbach-Zeppenfeld88) sowie 1457 die von Walderdorf belehnt12). Conrad
von Braunfels gen. Spede erhielt 1416 von Salentin Herrn von Isenburg ein Haus an der
„Niederportzen“ zu Herschbach12). Zacharias von Herschbach empfing 1400 als Burg-
lehen Güter im Eigen zu Herschbach12). Isenburger Lehen war der Deusternauer Hof
1461, 1487 und 154112), der jedoch wohl nach dem Tod des Hans Wilhelm von Düsternau
1614 eingezogen wurde. Wilhelm von Wertenwerb wurde 1475 mit Hof und Gütern zu
Herschbach von Isenburg belehnt12). Von Isenburg hatte auch Johann von Hardert
(Hartenrade) 1543 den Hof „uff der Lust binnen Herspach“ zu Lehen, mit dem nach
seinem Tod 1553 Emmerich Neuwer, Friedrich Schwan und Wilhelm Dapprich zu
Montabaur als Ehemänner seiner Schwestern Philippe, Marie und Katherine belehnt
werden89). Isfart von Berne und Wernher vom Holtze verzichteten 1401 zugunsten von
Salentin Herrn von Isenburg auf alle Ansprüche an das „Nonnengut“ im Eigen zu
Herschbach12). Wilhelm von Steinebach verpfändete 1439 seinen Teil eines Hofes zu
Herschbach dem Heinrich von Hausen63), dem 1440 auch Isfard von Berne mit Ge-
nehmigung der Herren von Isenburg seinen Hof im Eigentum von Herschbach ver-
pfändete12). Von diesem Hof verpfändeten Lorentz von Masberg und seine Frau Anna
von Staffel, die Tochter des Kuno von Staffel und der Lisa Scholl von Steinebach zu
Sayn 1530 ein Viertel der Kirche zu Herschbach, von der Johann von Holzweiler als
Erbe dieses Viertel 1544 zurückkaufte. Eine Rente von diesem Hof verkaufte Anna
Scholl von Steinebach zu Sayn 1537 der Kirche zu Herschbach13). Vom Beinamen Nase
der von Holzweiler wird der Hof später Nasenhof genannt. Gerlach und sein Sohn Ger-
lach Herren von Isenburg gaben ihrem Bastardsohn und Bruder Hengin von Isenburg
1477 erblich das Lyndengut innerhalb von Herschbach, das sie von einer Gülte an
Isenburg befreiten12). Dieser Junker Henne von Isenburg reichte noch 1510 und 1519
eine Gülte von seinem Haus der Kirche zu Herschbach13). Die Winter von Herschbach
verschrieben 1454 dem Kloster Beselich eine Gülte auf ihrem Hof und ihre Güter zu
Herschbach90). Mit dem Burglehen der Winter von Herschbach, 2 Mark Rente und Län-
dereien und 4 Ohm Weinrente zu Arenfels waren 1539 und 1575 von Isenburg-Grenzau
die von Edelkirchen belehnt91), die noch 1620 in Herschbach begütert waren92). Die
Winter von Herschbach hatten von Nassau-Dillenburg 1476 und noch 1498 auch Ge-
fälle zu Herschbach zu Lehen93), die 1504 ebenfalls an die von Edelkirchen91) kamen.
Begütert waren zu Herschbach 1510 und 1519 auch die Bertram von Herschbach13),
die 1541 und 1622 von Isenburg Bruch und Weiden unter dem Hammelsbacher Weiher
mit dem Zubehör bei dem „Wydborn“ zu Lehen hatten12). Die Grafen von Isenburg
besaßen 1623/24 den freien Hof zu Herschbach38). Den zehntfreien kurfürstlichen Frei-
hof bebaute und nutzte 172394) und 17 8 557) der Keller. Zu dem Hof gehörten 1723 an
Äckern 76, Wildland l1^ und Wiesen 291/4 Morgen94). Die Grafen von Isenburg hatten
auch fast alle anderen Ädelshöfe wieder in ihre Hand gebracht, so schon vor 162 092)
86) R. Seeberg—Elverfeldt, Das Archiv der Frh. Sturmfeder von u. zu Oppenweiler (1317—
1930) 1956 S. 101 Nr. 607.
87) Ebd. S. 176 Nr. 1202, S. 174 Nr. 1147. Die Erben waren noch 1769—78 im Amt Herschbach
begütert (ebd. S. 160 Nr. 1039). — 88) HStAW 121 von Seelbach Urk.
89) HStAW 121 von Hartenrod.
90) W. H. Struck, Quellen z. Gesch. d. Klöster u. Stifte im Gebiet der mittl. Lahn III 1961 Nr. 385.
91) HStAW 121 von Edelkirchen. — 92) HStAW 114 VIII b 3.
93) HStAW 121 Winter von Herschbach. — 94) HStAW 114 Herschbach 15.
Herschbach als Burglehen empfing86). Gerlach Herr von Isenburg gestattete 1465 Jo-
hann von Rodheim die Bewässerung seiner Wiesen in der Herrschaft Herschbach und
verlieh ihm das Fischereirecht in dieser Herrschaft13). Der Besitz der von Rodheim kam
im Erbgang über die von der Lippe gen. Huhn zu Hartenfels vor 1655 an die Frei von
Dehrn, die noch 1655 und 1698 zu Herschbach begütert waren87). Ludwig von Gierend
oder doch Girod (Gernbtrode) erhielt 1368 3 Malter Korn aus der Mühle als Burglehen
zu Herschbach. Enolf Schneiß (Snesche) von Grenzau hatte als Burgmann wohl schon
1366 und 1370 den „Snedseschen“ Hof zu Herschbach, der als Isenburger Lehen noch
1479 den Schneiß von Grenzau gehörte12). Burgleute waren hier 1486 noch die Bertram
und die Winter von Herschbach und Philipp Roeß von Werschau34). Philipp Roiß und
seine Frau Katharina vertauschten 1500 Haus und Hofreite „bynnen der Duffeportzen“
bei der Burg an Gerlach Herrn von Isenburg gegen Haus und Hof gegenüber der Kirche,
Henrich Schreibers Haus genannt, das ihnen als Burgsitz gefreit wurde12). Mit Mann-
geldern aus Herschbach waren 1451 Rorich von Seelbach12) und noch 1494, 1540 und
1575 die von Seelbach-Zeppenfeld88) sowie 1457 die von Walderdorf belehnt12). Conrad
von Braunfels gen. Spede erhielt 1416 von Salentin Herrn von Isenburg ein Haus an der
„Niederportzen“ zu Herschbach12). Zacharias von Herschbach empfing 1400 als Burg-
lehen Güter im Eigen zu Herschbach12). Isenburger Lehen war der Deusternauer Hof
1461, 1487 und 154112), der jedoch wohl nach dem Tod des Hans Wilhelm von Düsternau
1614 eingezogen wurde. Wilhelm von Wertenwerb wurde 1475 mit Hof und Gütern zu
Herschbach von Isenburg belehnt12). Von Isenburg hatte auch Johann von Hardert
(Hartenrade) 1543 den Hof „uff der Lust binnen Herspach“ zu Lehen, mit dem nach
seinem Tod 1553 Emmerich Neuwer, Friedrich Schwan und Wilhelm Dapprich zu
Montabaur als Ehemänner seiner Schwestern Philippe, Marie und Katherine belehnt
werden89). Isfart von Berne und Wernher vom Holtze verzichteten 1401 zugunsten von
Salentin Herrn von Isenburg auf alle Ansprüche an das „Nonnengut“ im Eigen zu
Herschbach12). Wilhelm von Steinebach verpfändete 1439 seinen Teil eines Hofes zu
Herschbach dem Heinrich von Hausen63), dem 1440 auch Isfard von Berne mit Ge-
nehmigung der Herren von Isenburg seinen Hof im Eigentum von Herschbach ver-
pfändete12). Von diesem Hof verpfändeten Lorentz von Masberg und seine Frau Anna
von Staffel, die Tochter des Kuno von Staffel und der Lisa Scholl von Steinebach zu
Sayn 1530 ein Viertel der Kirche zu Herschbach, von der Johann von Holzweiler als
Erbe dieses Viertel 1544 zurückkaufte. Eine Rente von diesem Hof verkaufte Anna
Scholl von Steinebach zu Sayn 1537 der Kirche zu Herschbach13). Vom Beinamen Nase
der von Holzweiler wird der Hof später Nasenhof genannt. Gerlach und sein Sohn Ger-
lach Herren von Isenburg gaben ihrem Bastardsohn und Bruder Hengin von Isenburg
1477 erblich das Lyndengut innerhalb von Herschbach, das sie von einer Gülte an
Isenburg befreiten12). Dieser Junker Henne von Isenburg reichte noch 1510 und 1519
eine Gülte von seinem Haus der Kirche zu Herschbach13). Die Winter von Herschbach
verschrieben 1454 dem Kloster Beselich eine Gülte auf ihrem Hof und ihre Güter zu
Herschbach90). Mit dem Burglehen der Winter von Herschbach, 2 Mark Rente und Län-
dereien und 4 Ohm Weinrente zu Arenfels waren 1539 und 1575 von Isenburg-Grenzau
die von Edelkirchen belehnt91), die noch 1620 in Herschbach begütert waren92). Die
Winter von Herschbach hatten von Nassau-Dillenburg 1476 und noch 1498 auch Ge-
fälle zu Herschbach zu Lehen93), die 1504 ebenfalls an die von Edelkirchen91) kamen.
Begütert waren zu Herschbach 1510 und 1519 auch die Bertram von Herschbach13),
die 1541 und 1622 von Isenburg Bruch und Weiden unter dem Hammelsbacher Weiher
mit dem Zubehör bei dem „Wydborn“ zu Lehen hatten12). Die Grafen von Isenburg
besaßen 1623/24 den freien Hof zu Herschbach38). Den zehntfreien kurfürstlichen Frei-
hof bebaute und nutzte 172394) und 17 8 557) der Keller. Zu dem Hof gehörten 1723 an
Äckern 76, Wildland l1^ und Wiesen 291/4 Morgen94). Die Grafen von Isenburg hatten
auch fast alle anderen Ädelshöfe wieder in ihre Hand gebracht, so schon vor 162 092)
86) R. Seeberg—Elverfeldt, Das Archiv der Frh. Sturmfeder von u. zu Oppenweiler (1317—
1930) 1956 S. 101 Nr. 607.
87) Ebd. S. 176 Nr. 1202, S. 174 Nr. 1147. Die Erben waren noch 1769—78 im Amt Herschbach
begütert (ebd. S. 160 Nr. 1039). — 88) HStAW 121 von Seelbach Urk.
89) HStAW 121 von Hartenrod.
90) W. H. Struck, Quellen z. Gesch. d. Klöster u. Stifte im Gebiet der mittl. Lahn III 1961 Nr. 385.
91) HStAW 121 von Edelkirchen. — 92) HStAW 114 VIII b 3.
93) HStAW 121 Winter von Herschbach. — 94) HStAW 114 Herschbach 15.