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Hartmann; Naumann, Hans [Hrsg.]; Steinger, Hans [Hrsg.]
Erec / Iwein — Leipzig: Verlag von Philipp Reclam jun., 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.62234#0288
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Nachwort zum Iwein

Der Text beruht auf den Lesarten Lachmanns und Henricis. Zu einer
vollständigen Untersuchung der Handschriftenverhältnisse reichen sie
nicht aus, aber eine solche war mir in der aus äußern Gründen knapp
bemessenen Zeit nicht möglich. Ohnehin sind die Aussichten auf einen
Erfolg nicht groß, der im Verhältnis zu der aufgewandten Mühe steht.
Auch ich kann mir die stets wechselnde Gruppierung der Handschriften
nur durch weitgehende Vermischung der Überlieferung erklären. Als
deren Ausgangspunkt vermute ich wegen der im Versinnern herrschenden,
Hartmann fremden gen, sten, kom usw. eine oder zwei bayrische Schreib-
stuben. Ich teile das Wesentliche meiner Beobachtungen mit.
Lachmann wie Henrici glaubten, A sei mit keiner der andern Hand-
schriften näher verwandt. Daraus würde folgen, daß man von A nicht
ohne triftige Gründe abweichen dürfte, wo andere Handschriften seine
Lesart bestätigen. Und da das bis auf die offenbaren Verderbnisse fast
immer der Fall ist, wäre der Wortlaut von A mit seltenen Ausnahmen
maßgebend. Indessen weder Lachmann noch Henrici ist A so weit ge-
folgt, wie man nach ihrer Voraussetzung erwarten würde: zum Vorteil
ihres Textes. Denn in der Tat hat A mit anderen Handschriften mehr
Fehler gemein, seine Lesart oder Schreibung erklärt öfter deren Fehler,
als man dem Zufall billigerweise aufbürden darf. Während Henrici noch
eine Verwandtschaft von A mit a leugnete, hat Zwierzina (Afda. 22,
S. 182) eine Verbindung zugestanden. Bei der Zahl der gemeinsamen
Fehler kann man sie nicht einmal locker nennen.
Nicht so oft, aber auffallend genug geht A mit andern Handschriften
gemeinsam irre. Zunächst mit den übrigen der von Henrici festgestellten
£-Gruppe, allein: Arz 674, A(r) 1333 f. (Entstellung in A, Ausfall in r),
Az 1640, 3795, 4692, y4(p) 6018, Aprz 7254, Aar 7709 (trotz Zwierzina),
A.E 7914; oder zusammen mit Handschriften von Henricis D/-Gruppe:
Aal 435, 2429, A(a) (f) 470 (A die Grundlage der andern Lesarten),
Aa(J) 1610, AJr 2352, A.(j) (Ep) 2429 (vgl. oben Aal 2429), Aar(lp)
3672 (Ip haben doppelte Überlieferung), AEabpr 3945—47 (drei Verse in
 
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